Leonard Cohen

»Ruhe in Frieden«

Leonard Cohen (1934–2016) Foto: dpa

Mit seinem jüngst erschienenen Album You Want It Darker besann sich Leonard Cohen noch einmal auf sein Judentum – und nahm musikalisch Abschied von der Welt. Die minimalistisch arrangierten Stücke klangen noch rauer und düsterer, als man es von dem Altmeister der Melancholie ohnehin schon gewöhnt war.

Cohen erschien auf dem Album als ein Abraham des Pop, der sich auf seinen letzten Weg vorbereitet, mit einem auf Hebräisch dahingehauchten »Hineni, Hineni« und einem reibeisernen »I am ready, my Lord«. You Want It Darker ist Leonard Cohens ganz persönliches Kaddisch gewesen.

Donnerstagnacht ist Leonard Cohen im Alter von 82 Jahren in Los Angeles gestorben. Zahlreiche Prominente haben mit Trauer auf den Tod des Kanadiers reagiert und würdigen den Sänger und sein Werk.

Eine Auswahl:

Adam Cohen, Sänger und Sohn von Leonard Cohen:
»Mein Vater starb friedlich zu Hause in Los Angeles in dem Wissen, dass er die Arbeit an seinem bedeutendsten Album abgeschlossen hatte.«

Bette Midler, Sängerin und Schauspielerin:
»Eine weitere magische Stimme ist verstummt.«

Gary Shteyngart, Schriftsteller:
»RIP Leonard Cohen. ›Everybody knows that the boat is leaking
Everybody knows that the captain lied.‹«

Sarah Silverman, Stand-up-Comedian und Schauspielerin:
»Ruhe in Frieden Leonard Cohen. (…) Dieser Tod erinnert uns an Lieder wie ›Come Healing‹, das für diese Tage gut ist.«

Richard C. Schneider, Chefkorrespondent des ARD-Studio Rom:
»Trump ist Präsident, und Leonard Cohen ist tot. Die guten alten Zeiten sind vorbei, und ich zitiere jetzt nicht Bob Dylan ›The Times they are...‹.«

Igor Levit, Pianist:
»Mein persönlicher Nachruf auf Leonard Cohen: Hört ihn euch an. Er spricht für sich selbst. Hört ihn euch an.«

Regina Spektor, Sängerin und Pianistin:
»Was für traurige Nachrichten. Der große Leonard Cohen ist gestorben. Danke für deine Musik und dafür, was du für die Menschheit getan hast. Menschlichkeit, Liebe, Schönheit, Poesie.«

Jüdische Kulturtage

Musikfestival folgt Spuren jüdischen Lebens

Nach dem Festival-Eröffnungskonzert »Stimmen aus Theresienstadt« am 14. Dezember im Seebad Heringsdorf folgen weitere Konzerte in Berlin, Essen und Chemnitz

 25.11.2025

Hollywood

Scarlett Johansson macht bei »Exorzist«-Verfilmung mit

Sie mimte die Marvel-Heldin »Black Widow« und nahm es in »Jurassic World: Die Wiedergeburt« mit Dinos auf. Nun lässt sich Scarlett Johansson auf den vielleicht düstersten Filmstoff ihrer Laufbahn ein

 25.11.2025

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  24.11.2025

TV-Tipp

Ein äußerst untypischer Oligarch: Arte-Doku zeigt Lebensweg des Telegram-Gründers Pawel Durow

Der Dokumentarfilm »Telegram - Das dunkle Imperium von Pawel Durow« erzählt auf Arte und in der ARD-Mediathek die Geschichte der schwer fassbaren Messengerdienst-Plattform-Mischung und ihres Gründers Pawel Durow

von Christian Bartels  24.11.2025

Nachruf

Das unvergessliche Gesicht des Udo Kier

Er ritt im Weltall auf einem T-Rex, spielte für Warhol Dracula und prägte mit einem einzigen Blick ganze Filme. Udo Kier, Meister der Nebenrolle und Arthouse-Legende, ist tot. In seinem letzten Film, dem Thriller »The Secret Agent«, verkörpert er einen deutschen Juden

von Christina Tscharnke, Lisa Forster  24.11.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Nürnberg

»Tribunal 45«: Ein interaktives Spiel über die Nürnberger Prozesse

Darf man die Nürnberger Prozesse als Computerspiel aufarbeiten? Dieses Spiel lässt User in die Rolle der französischen Juristin Aline Chalufour schlüpfen und bietet eine neue Perspektive auf die Geschichte

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025