Die Kontroverse um die Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest (ESC) hat Spanien eine Rüge des Ausrichters eingebracht. Die spanische Zeitung »El País« berichtet, der Ausrichter des Wettbewerbs, die Europäische Rundfunkunion (EBU) habe dem Sender RTVE mit einer Geldstrafe gedroht, falls dessen Kommentatoren im Finale erneut den Gaza-Konflikt erwähnen.
»Wir können bestätigen, dass wir mit RTVE über diese Angelegenheit gesprochen und klargestellt haben, dass von den Kommentatoren erwartet wird, dass sie bei den Übertragungen des Eurovision Song Contest Neutralität wahren«, teilte die EBU auf Nachfrage mit. Eine Geldstrafe erwähnte sie nicht.
Der spanische Sender RTVE hatte schon eine Debatte um den Ausschluss Israels vom ESC gefordert. Bei der Moderation des Halbfinales hatten die Kommentatoren über die zivilen Opfer des Kriegs gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas im Gazastreifen mit mehr als 50.000 Todesopfern gesprochen.
Israel verteidigt sich seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023, den die israelische Sängerin des diesjährigen ESC, Yuval Raphael, überlebte.
Im vergangenen Jahr hatten Proteste gegen Israels Teilnahme den ESC in Malmö überschattet, aber in Basel sind größere Demonstrationen bislang ausgeblieben. Im Finale ist Spanien mit der Sängerin Melody vertreten. dpa