Berlin

Rechtsextremismus ist »kontinuierliches Problem«

Topographie des Terrors in Berlin Foto: imago images/epd

Die Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors, Andrea Riedle, sieht Rechtsextremismus als »kontinuierliches Problem« in der Gesellschaft. »Dies wird uns noch lange beschäftigen«, sagte Riedle bei der Vorstellung des Jahresberichts der Einrichtung am Donnerstag in Berlin.

Ihr Haus plane entsprechend ab Frühjahr eine neue Veranstaltungsreihe »Rechtsextremismus in Vergangenheit und Gegenwart«, die gemeinsam mit dem Moses-Mendelssohn-Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Potsdam »die Kontinuitäten und Unterschiede« durch Vorträge und Diskussionen zum Thema sichtbar machen solle.

ideologien »Wir wollen hier einen Gegenwartsbezug herstellen«, erklärte Riedle. Immer wieder gebe es Probleme mit Rechtsradikalismus, die AfD sitze in Landtag und Bundestag, und im Internet würden rechtsextreme Ideologien verbreitet. Es gehe darum, zu zeigen, wo all dies »anknüpft in Ideologie und Sprache«.

Die Ausstellungsstätte hatte im vergangenen Jahr, in dem sie wegen Corona mehrere Monate geschlossen war, rund 540.000 Besucher aus dem In- und Ausland. Dies entspricht demnach etwa 40 Prozent der Besuchszahlen von 2019, dem Jahr vor der Pandemie. Zugleich stellte die Einrichtung eine »signifikante Erhöhung der Reichweite« durch Online-Streaming von Veranstaltungen fest.

Weiter wies Riedle auf die neue Ausstellung Albert Speer in der Bundesrepublik. Vom Umgang mit deutscher Vergangenheit hin, die ab 11. Mai geplant ist. Die Schau des Nürnberger Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände befasst sich demnach ausführlich mit der Speer-Legende, nach der er »nur« Hitlers Architekt gewesen sei, sowie dem Umgang der Deutschen mit ihrer Vergangenheit. Auch dies sei ein Mythos, der sich fortsetze. »Man ist eigentlich nicht rechtsextrem, äußert sich aber so«, so Riedle.

Die Topographie des Terrors befindet sich neben der Ausstellungsstätte Martin-Gropius-Bau und unweit des Potsdamer Platzes. Auf dem Gelände waren von 1933 bis 1945 das Geheime Staatspolizeiamt mit eigenem »Hausgefängnis«, die Reichsführung-SS, der Sicherheitsdienst (SD) der SS und während des Zweiten Weltkriegs auch das Reichssicherheitshauptamt angesiedelt. kna

Alexander Estis

»Ich bin Pessimist – aber das wird bestimmt bald besser«

Der Schriftsteller über die Folgen der Kriege in der Ukraine und Nahost, Resilienz und Schreiben als Protest

von Ayala Goldmann  12.12.2024

Kino

Film-Drama um Freud und den Lieben Gott

»Freud - Jenseits des Glaubens« ist ein kammerspielartiges Dialogdrama über eine Begegnung zwischen Sigmund Freud und dem Schriftsteller C.S. Lewis kurz vor dem Tod des berühmten Psychoanalytikers

von Christian Horn  12.12.2024

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Dezember bis zum 18. Dezember

 12.12.2024

London

Hart, härter, Aaron Taylor-Johnson

Ein Marvel-Schurke zu sein, ist körperlich extrem anstrengend. Dies räumt der jüdische Darsteller nach dem »Kraven The Hunter«-Dreh ein

 11.12.2024

PEN Berlin

»Gebot der geistigen und moralischen Hygiene«

Aus Protest gegen Nahost-Resolution: Susan Neiman, Per Leo, Deborah Feldman und andere verlassen den Schriftstellerverein

 11.12.2024

Medien

»Stern«-Reporter Heidemann und die Hitler-Tagebücher

Es war einer der größten Medienskandale: 1983 präsentierte der »Stern« vermeintliche Tagebücher von Adolf Hitler. Kurz darauf stellten die Bände sich als Fälschung heraus. Ihr »Entdecker« ist nun gestorben

von Ann-Kristin Wenzel  10.12.2024

Imanuels Interpreten (2)

Milcho Leviev, der Bossa Nova und die Kommunisten

Der Pianist: »Ich wusste, dass ich Bulgarien verdammt zügig verlassen musste«

von Imanuel Marcus  10.12.2024

Glosse

Der Rest der Welt

»Mein kleiner grüner Kaktus« – ein Leitfaden für Frauen von heute

von Nicole Dreyfus  10.12.2024

Gelsenkirchen

Bayern-Trainer Kompany: Daniel Peretz genießt mein Vertrauen

Daniel Peretz soll Manuel Neuer bis zum Jahresende im Bayern-Tor vertreten. Trainer und Mitspieler vertrauen dem Israeli. Neuer könnte in einem Monat in Gladbach zurückkehren

 10.12.2024