Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Elvis Costello hat zwei geplante Konzerte im Amphitheater von Caesarea abgesagt. Wegen der »Einschüchterung, Demütigung und viel Schlimmerem«, das Israel den Palästinensern antue, werde er im jüdischen Staat nicht auftreten, erklärte der britische Popstar auf seiner Webpage. Noch vor zwei Wochen hatte Costello sich dezidiert gegen politische Boykotte Israels ausgesprochen. Das sei, sagte er der Jerusalem Post, »wie sich zu weigern, in den USA aufzutreten, weil man Bushs Politik nicht mag, oder England wegen Margaret Thatcher zu boykottieren.«

Scarlett Johansson bekommt mit 25 Jahren eine neue Schwester. Die Mutter der US-Schauspielerin, die Produzentin Melanie Sloan, litt offenbar an Mamme-Entzugserscheinungen und hat deshalb ein 19 Monate altes äthiopisches Waisenmädchen adoptiert, meldet das amerikanische Magazin US Weekly. Fast wäre die Adoption der kleinen Fenan gescheitert, weil die Mutter in spe wegen der isländischen Vulkanasche tagelang auf einem deutschen Flughafen festsaß.

woody Allen solidarisiert sich mit Roman Polanski. Der wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen angeklagte Regisseur sei »ein Künstler und netter Mensch«, der »einen Fehler gemacht und dafür bezahlt« habe. Polanski wird inzwischen auch von der britischen Schauspielerin Charlotte Lewis vorgeworfen, sie als 16-Jährige sexuell missbraucht zu haben. Allen selbst ist in dieser Materie auch kein unbeschriebenes Blatt. Seine Ex-Frau Mia Farrow hatte ihm 1992 vorgeworfen, sich seinen minderjährigen Stieftöchtern sexuell genähert zu haben.

Rachel Uchitel tritt auf Amerikas nationale Bühne. Was bisher nur Tiger Woods sich zu Gemüte führen durfte – den Anblick der jüdischen Nachtclub-Hostess im Naturzustand – können demnächst alle US-Männer genießen. Die 35-jährige Ex-Geliebte des Golfstars hat einen gut dotierten Vertrag mit dem Männermagazin Playboy abgeschlossen, das sie in einer seiner nächsten Ausgaben hüllenlos und aufklappbar präsentieren wird.
ja

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

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Kommentar

Schiedsgerichte sind nur ein erster Schritt

Am 1. Dezember startet die Schiedsgerichtsbarkeit NS-Raubkunst. Doch es braucht eine gesetzliche Regelung auch für Werke in Privatbesitz, meint unser Gastautor

von Rüdiger Mahlo  01.12.2025

Rache

»Trigger-Thema« für Juden

Ein Filmseminar der Jüdischen Akademie untersuchte das Thema Vergeltung als kulturelle Inszenierung

von Raquel Erdtmann  01.12.2025

Wuppertal

Schmidt-Rottluff-Gemälde bleibt in Von der Heydt-Museum

»Zwei Frauen (Frauen im Grünen)« von Karl Schmidt-Rottluff kann im Von der Heydt Museum in Wuppertal bleiben. Nach Rückgabe an die Erbin erwarb die Stadt das Bild von ihr. Vorausgegangen waren intensive Recherchen zur Herkunft

 01.12.2025

Dorset

»Shakespeare In Love« - Dramatiker Tom Stoppard gestorben

Der jüdische Oscar-Preisträger war ein Meister der intellektuellen Komödie. Er wurde 88 Jahre alt

von Patricia Bartos  01.12.2025

Fernsehen

Abschied von »Alfons«

Orange Trainingsjacke, Püschelmikro und Deutsch mit französischem Akzent: Der Kabarettist Alfons hat am 16. Dezember seine letzte Sendung beim Saarländischen Rundfunk

 30.11.2025 Aktualisiert

Gerechtigkeit

Jüdische Verbände dringen auf Rückgabegesetz 

Jüdische Verbände dringen auf Rückgabegesetz Jahrzehnte nach Ende des NS-Regimes hoffen Erben der Opfer immer noch auf Rückgabe von damals geraubten Kunstwerken. Zum 1. Dezember starten Schiedsgerichte. Aber ein angekündigter Schritt fehlt noch

von Verena Schmitt-Roschmann  30.11.2025

Berlin

Späte Gerechtigkeit? Neue Schiedsgerichte zur NS-Raubkunst

Jahrzehnte nach Ende der Nazi-Zeit kämpfen Erben jüdischer Opfer immer noch um die Rückgabe geraubter Kunstwerke. Ab dem 1. Dezember soll es leichter werden, die Streitfälle zu klären. Funktioniert das?

von Cordula Dieckmann, Dorothea Hülsmeier, Verena Schmitt-Roschmann  29.11.2025

Interview

»Es ist sehr viel Zeit verloren gegangen«

Hans-Jürgen Papier, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts, zieht eine Bilanz seiner Arbeit an der Spitze der »Beratenden Kommission NS-Raubgut«, die jetzt abgewickelt und durch Schiedsgerichte ersetzt wird

von Michael Thaidigsmann  29.11.2025