Los Angeles

Pianistin von Theresienstadt

Szene aus dem Film »Die Lady in Nummer 6: Musik rettete mein Leben« Foto: dpa

Eine Woche nach dem Tod der Pianistin Alice Herz-Sommer ist der Film Die Lady in Nummer 6: Musik rettete mein Leben in Hollywood mit dem Oscar für die beste kurze Dokumentation ausgezeichnet worden. Herz-Sommer, 1904 in Prag geboren und Überlebende des Ghettos Theresienstadt, war am 23. Februar 2014 in London im Alter von 110 Jahren gestorben.

Bei der Oscar-Verleihung in der Nacht zum Montag in Los Angeles sagte der Regisseur des Films, Malcolm Clarke, besonders aufgefallen seien ihm Alice Herz-Sommers »überwältigendes Vermögen, sich zu freuen« und ihre »außergewöhnliche Fähigkeit zu verzeihen«.

deportation Vor dem Ersten Weltkrieg war Alice Herz in Prag eine international gefeierte Pianistin. 1931 heiratete sie Leopold Sommer, 1937 kam der Sohn Raphael zur Welt. Nach der Deportation ihrer Mutter 1942 lernte die Pianistin sämtliche Chopin-Etüden auswendig – später eine Überlebenschance für Alice Herz-Sommer, die 1943 zusammen mit ihrem Mann und ihrem Sohn nach Theresienstadt deportiert worden war. Im Lager gab die Pianistin Dutzende von Konzerten – bis zur Befreiung von Theresienstadt im Mai 1945.

Zwei Jahre später emigrierte Alice Herz-Sommer nach Israel, wo sie 37 Jahre lang lebte. Ihr Sohn Raphael wurde wie sie selbst Musiker, ein berühmter Cellist. Er starb bereits vor 13 Jahren in London. Alice Herz-Sommer lebte danach, von 2001 bis zu ihrem Tod, weiter in Apartment Nummer 6 eines Mehrfamilienhauses im Norden von London. Die kleine Wohnung gab dem prämierten Dokumentarfilm seinen Titel. jta/ja

Israel

Ausstellung zu Bachs Klaviermusik in Jerusalem

Das Bachhaus Eisenach zeigt in Israel Dokumente zur frühen Verbreitung von Johann Sebastian Bachs Musik in Europa. Die Ausstellung begleitet das »12. Piano Festival« im Jerusalem Theatre

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Fotografie

Über die Würde des Unangepassten

Der Berliner Gropius Bau widmet Diane Arbus eine umfangreiche Retrospektive

von Bettina Piper  11.12.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 11.12.2025

Reykjavik

Auch Island boykottiert jetzt den ESC

Der isländische Rundfunksenders RÚV hat beschlossen, sich Spanien, Irland, Slowenien und der Niederlande anzuschließen

 11.12.2025

Feiertage

Weihnachten mit von Juden geschriebenen Liedern

Auch Juden tragen zu christlichen Feiertagstraditionen bei: Sie schreiben und singen Weihnachtslieder

von Imanuel Marcus  10.12.2025

Kalender

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 11. Dezember bis zum 17. Dezember

 10.12.2025

Debatte

Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Der Sänger kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorfälle, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025

Neuerscheinung

Albert Speer als Meister der Inszenierung

Wer war Albert Speer wirklich? Der französische Autor Jean-Noël Orengo entlarvt den gefeierten Architekten als Meister der Täuschung – und blickt hinter das Image vom »guten Nazi«

von Sibylle Peine  10.12.2025