Erinnerungskultur

Neue Website zu Gurs

Eine neue Website fasst seit heute zusammen, wie viele Juden aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland während der NS-Zeit in das Lager Gurs deportiert wurden.

Die Website »Gurs« wurde vom Landesarchiv Baden-Württemberg im Auftrag der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie der Kommunen, aus denen die Deportierten stammten, in enger Kooperation mit der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden erarbeitet.

Erinnerungskultur »Mit den neuen Angeboten wollen wir ermöglichen, dass man sich über das Schicksal der mehr als 6000 deportierten Jüdinnen und Juden gut informieren kann, auch wenn man nicht direkt vor Ort am Fuß der Pyrenäen sein kann. Dies ist ein wichtiger Beitrag für eine zeitgemäße Erinnerungskultur und gerade für junge Menschen von Bedeutung«, sagt Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper.

Rami Suliman, Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden (Oberrat) K.d.ö.R., unterstützt das Vorhaben. Suliman sagte der Jüdischen Allgemeinen: »Wir schätzen die Arbeit des Kultusministeriums sehr.« Nach 70 Jahren fange man an, die Gräber wiederherzustellen, die Namen der Menschen zu dokumentieren. Das sei ein wichtiges Zeichen. »Ich sehe das als eine Art Verewigung in dieser Zeit. Im Judentum ist der Name eines Verstorbenen für immer verewigt.«

Auf der Website sind Informationsangebote des  Landesarchivs Baden-Württemberg, des baden-württembergischen Kultusministeriums, der Landeszentralen für politische Bildung in Mainz und Saarbrücken, des Bezirksverbands Pfalz sowie der Stadtverwaltung Karlsruhe gebündelt. ja

Erinnerungspolitik

Weimer: Gedenkstätten »zentrale Pfeiler« der Demokratie

Das Bundeskabinett hat ein neues Konzept für Orte der Erinnerung an die NS-Verbrechen und die SED-Diktatur beschlossen. Das Gedenken wird Jahrzehnte nach den historischen Verbrechen nicht einfacher

von Verena Schmitt-Roschmann  12.11.2025 Aktualisiert

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  11.11.2025

Provenienzforschung

Alltagsgegenstände aus jüdischem Besitz »noch überall« in Haushalten

Ein Sessel, ein Kaffeeservice, ein Leuchter: Nach Einschätzung einer Expertin sind Alltagsgegenstände aus NS-Enteignungen noch in vielen Haushalten vorhanden. Die Provenienzforscherin mahnt zu einem bewussten Umgang

von Nina Schmedding  11.11.2025

Sehen!

»Pee-Wee privat«

Der Schauspieler Paul Reubens ist weniger bekannt als seine Kunstfigur »Pee-wee Herman« – eine zweiteilige Doku erinnert nun an beide

von Patrick Heidmann  11.11.2025

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  11.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025

Berlin

Ein streitbarer Intellektueller

Der Erziehungswissenschaftler, Philosoph und Publizist Micha Brumlik ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Ein persönlicher Nachruf

von Julius H. Schoeps  11.11.2025

Rezension

Mischung aus Angst, alptraumhaften Erinnerungen und Langeweile

Das Doku-Drama »Nürnberg 45« fängt die Vielschichtigkeit der Nürnberger Prozesse ein, erzählt weitgehend unbekannte Geschichten und ist unbedingt sehenswert

von Maria Ossowski  10.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025