Sehen!

Minister im SM-Studio

Filmemmacher aus Israel sind auch dieses Jahr in Oberhausen wieder dabei. Foto: kurzfilmtage.de

Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen – dieses Jahr vom 5. bis 10. Mai – sind nicht nur das älteste, sondern auch eines der renommiertesten Festivals seiner Art weltweit. Seit Jahrzehnten mit dabei sind auch israelische Filmemacher. Roee Rosen etwa ist ein alter Bekannter in der Ruhrgebietsstadt. In seinem diesjährigen Beitrag TSE sprechen zwei Frauen über sadomasochistische Erfahrungen. In der zentralen Szene kommentiert die ausgepeitschte Frau die Session mit Politparolen, die alle wortwörtlich von Außenminister Avigdor Lieberman stammen.

politik Sehr politisch ist auch Shahor shakuf von Roni Geffen. In einem Ulpan für afrikanische Flüchtlinge kommt es zu einer hitzigen Diskussion über den Stellenwert von Migranten in der israelischen Gesellschaft. Im Kinderwettbewerb erzählt Elite Zexter von dem Beduinenmädchen Tasnim, das, um zu erfahren, was ihr Vater mit der Familie vorhat, sich in das Besprechungszelt wagt, das sonst nur Männern vorbehalten ist. Aus Polen kommt Inwentaryzacja von Pawel Lozinski. Eine Gruppe von Menschen legt in einem Wald einen alten jüdischen Friedhof frei – eine Allegorie auf den fast vergessenen jüdischen Anteil an der Nationalgeschichte, dessen man sich in Polen erst seit Kurzem wieder erinnert.

Das Sonderprogramm des Festivals ist dieses Jahr der Welt der Tiere gewidmet. Gleich zwei Filme steuert der Israeli Chen Sheinberg bei. In Pirkus liegt ein Käfer in Nahaufnahme auf dem Rücken, strampelt hilflos mit seinen Beinen und wird von der Kamera dabei beobachtet. In Blue Eyes belauert eine blauäugige Gottesanbeterin eine Grille, um sie schließlich zu fressen. Dann schaut sie mit ihren blauen Augen ungerührt in die Kamera, dass dem Betrachter ein Schauer über den Rücken läuft wie im besten Horrorfilm.

www.kurzfilmtage.de

Netflix-Serie

Balsam für Dating-Geplagte? Serienhit mit verliebtem Rabbiner

»Nobody Wants This« sorgt derzeit für besonderen Gesprächsstoff

von Gregor Tholl  23.10.2024

Herta Müller

»Das Wort ›Märtyrer‹ verachtet das Leben schlechthin«

Die Literaturnobelpreisträgerin wurde mit dem Arik-Brauer-Publizistikpreis ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

von Herta Müller  23.10.2024

Essay

Die gestohlene Zeit

Der Krieg zerstört nicht nur Leben, sondern auch die Möglichkeit, die Zukunft zu planen, schreibt der Autor Benjamin Balint aus Jerusalem anlässlich des Feiertags Simchat Tora

von Benjamin Balint  23.10.2024

Dokumentation

»Eine Welt ohne Herta Müllers kompromisslose Literatur ist unvorstellbar«

Herta Müller ist mit dem Arik-Brauer-Publizistikpreis ausgezeichnet worden. Lesen Sie hier die Laudatio von Josef Joffe

von Josef Joffe  23.10.2024

Literatur

Leichtfüßiges von der Insel

Francesca Segals Tierärztin auf »Tuga«

von Frank Keil  21.10.2024

Berlin

Jüdisches Museum zeigt Oppenheimers »Weintraubs Syncopators«

Es ist ein Gemälde der Musiker der in der Weimarer Republik berühmten Jazzband gleichen Namens

 21.10.2024

Europa-Tournee

Lenny Kravitz gibt fünf Konzerte in Deutschland

Der Vorverkauf beginnt am Mittwoch, den 22. Oktober

 21.10.2024

Geistesgeschichte

Entwurzelte Denker

Steven Aschheim zeigt, wie jüdische Intellektuelle den Herausforderungen des 20. Jahrhunderts begegneten

von Jakob Hessing  21.10.2024

Heideroman

Wie ein Märchen von Wölfen, Hexe und Großmutter

Markus Thielemann erzählt von den Sorgen eines Schäfers

von Tobias Kühn  21.10.2024