Literatur

Michel Bergmann ist tot

Michel Bergmann (1945–2025) starb am 15. Juni in Berlin Foto: Astrid Schmidhuber

Michel Bergmann ist tot. Der jüdische Schriftsteller starb am Sonntag in Berlin im Alter von 80 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Das teilte seine Familie der Jüdischen Allgemeinen mit. Der Diogenes-Verlag bestätigte Bergmanns Tod. »Wir trauern um unseren geschätzten Autor, dessen Humor und Klugheit uns stets bereichert haben«, hieß es am Montagnachmittag in einer Pressemitteilung des Verlags.

Bergmann wurde im Januar 1945 als Kind jüdischer Flüchtlinge in der Schweiz geboren. Seine Mutter stammte aus Deutschland, sein Vater aus Polen. Zunächst absolvierte er eine Ausbildung als Journalist, wandte sich aber dann der Literatur zu.

2010 veröffentlichte er den ersten Teil seiner Roman-Trilogie Die Teilacher, der mit viel Humor die Geschichte der Frankfurter Juden nach dem Zweiten Weltkrieg thematisiert. 2015 erschien der Kurzroman Weinhebers Koffer, 2021 Bergmanns erster Kriminalroman Der Rabbi und der Kommissar – Du sollst nicht morden als Auftakt einer Reihe.

Im Februar 2023 veröffentlichte Bergmann den Roman Mameleben oder das gestohlene Glück, in dem er das nicht immer einfache Leben mit seiner Mutter und die Folgen ihrer Verfolgung während der NS-Zeit beschreibt. ja

Glosse

Der Rest der Welt

Herbstkaffee – und auf einmal ist alles so »ejn baʼaja«

von Nicole Dreyfus  02.11.2025

Wittenberg

Judaistin kuratiert Bildungsort zur Schmähplastik

Die Darstellung der sogenannten »Judensau« an der Wittenberger Stadtkirche, der früheren Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546), gehört in Deutschland zu den bekanntesten antisemitischen Darstellungen des Mittelalters

 02.11.2025

Zahl der Woche

8 jüdische Gemeinden

Fun Facts und Wissenswertes

 02.11.2025

Aufgegabelt

Wareniki mit Beeren

Rezepte und Leckeres

 02.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Bettina Piper, Imanuel Marcus  02.11.2025

Debüt

Katharsis und Triumph

Agnieszka Lessmann erzählt in ihrem Roman über transgenerationales Trauma und das Gefühl des Ausgegrenztseins, aber auch von einer jungen Frau, die sich selbst wiederfindet

von Sara Klatt  02.11.2025

Hören!

»Song of the Birds«

Der Mandolinist Avi Avital nimmt sein Publikum mit auf eine emotionale Klangreise entlang des Mittelmeers

von Nicole Dreyfus  02.11.2025

Künstliche Intelligenz

Wenn böse Roboter die Menschheit ausrotten

Die amerikanischen Forscher Eliezer Yudkowsky und Nate Soares entwerfen in ihrem neuen Bestseller ein Schreckensszenario. Ist KI tatsächlich so bedrohlich?

von Eva C. Schweitzer  02.11.2025

Musik

Yuval Weinberg wird Chefdirigent des Rundfunkchors Berlin

Ab der Spielzeit 2028/29 übernimmt der Israeli auch die Position des Künstlerischen Leiters

 31.10.2025