Michel Bergmann ist tot. Der jüdische Schriftsteller starb am Sonntag in Berlin im Alter von 80 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Das teilte seine Familie der Jüdischen Allgemeinen mit. Der Diogenes-Verlag bestätigte Bergmanns Tod. »Wir trauern um unseren geschätzten Autor, dessen Humor und Klugheit uns stets bereichert haben«, hieß es am Montagnachmittag in einer Pressemitteilung des Verlags.
Bergmann wurde im Januar 1945 als Kind jüdischer Flüchtlinge in der Schweiz geboren. Seine Mutter stammte aus Deutschland, sein Vater aus Polen. Zunächst absolvierte er eine Ausbildung als Journalist, wandte sich aber dann der Literatur zu.
2010 veröffentlichte er den ersten Teil seiner Roman-Trilogie Die Teilacher, der mit viel Humor die Geschichte der Frankfurter Juden nach dem Zweiten Weltkrieg thematisiert. 2015 erschien der Kurzroman Weinhebers Koffer, 2021 Bergmanns erster Kriminalroman Der Rabbi und der Kommissar – Du sollst nicht morden als Auftakt einer Reihe.
Im Februar 2023 veröffentlichte Bergmann den Roman Mameleben oder das gestohlene Glück, in dem er das nicht immer einfache Leben mit seiner Mutter und die Folgen ihrer Verfolgung während der NS-Zeit beschreibt. ja