Das Berliner Dokumentationszentrum Topographie des Terrors zeigt vom 28. April an eine neue Ausstellung zur Haltung der Nationalsozialisten zum Reformator Martin Luther (1483–1546).
Unter dem Titel Überall Luthers Worte gehe die Schau unter anderem der Frage nach, wie sich Christen in Deutschland zu Luther und seinem »Erbe« in der NS-Zeit verhielten, kündigte die Stiftung Topographie des Terrors am Donnerstag in Berlin an. Ebenso werde das Verhältnis zwischen Staat und Kirchen in der Nazizeit thematisiert.
Konflikte In das Jahr 1933 fielen die Feierlichkeiten zu Luthers 450. Geburtstag, aber auch die Konflikte zwischen »Bekennender Kirche« und »Deutschen Christen«, hieß es weiter. Bis 1938 hätten die Bezüge auf Luthers antijüdische Spätschriften deutlich zugenommen. Auch während des Zweiten Weltkriegs sei Luther von verschiedenen Akteuren »vereinnahmt« worden, zur Legitimation des Krieges, aber auch, um ein »Widerstandsrecht« gegen das Unrechtsregime herzuleiten.
Zur Ausstellungseröffnung am 28. April werden den Angaben zufolge der Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, Andreas Nachama, Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) sowie der Propst der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, erwartet.
Die bis 5. November geöffnete Schau ist in Kooperation mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums in diesem Jahr entstanden. epd