Der Landtag von Baden-Württemberg und die Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg haben die Literaturwissenschaftlerin Anat Feinberg und den Journalisten Anton Maegerle mit der Joseph-Ben-Issachar-Süßkind-Oppenheimer-Medaille ausgezeichnet. Feinberg und Maegerle sind Autoren dieser Zeitung.
Beide hätten »unermüdlichen Einsatz für unsere Demokratie und die unantastbare Würde des Menschen« gezeigt, lobte Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) bei der Preisverleihung am Donnerstagabend in Stuttgart.
verständigung Feinberg wurde den Angaben des Landtags zufolge aufgrund ihres herausragenden Engagements für die deutsch-israelische Verständigung und für die hebräische Literatur und Kultur geehrt. Sie lehrt an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg. Maegerle erhielt den Preis für sein »beispielhaftes und mutiges publizistisches Engagement gegen Rechtsextremismus«, hieß es weiter.
Mit der nicht dotierten Oppenheimer-Auszeichnung wird seit 2015 alle zwei Jahre herausragendes Engagement in Wissenschaft und Publizistik gegen Minderheitenfeindlichkeit und Vorurteile gewürdigt.
Der Namensgeber der Medaille, Joseph Ben Issachar Süßkind Oppenheimer, wurde 1738 Opfer eines judenfeindlichen Justizmords in Stuttgart. Vorausgegangen war ein Schauprozess, in dessen Verlauf es zu zahlreichen Rechtsbrüchen kam. Seine Geschichte wurde von den Nationalsozialisten mit dem Propagandafilm »Jud Süß« antisemitisch instrumentalisiert. epd