Forum

Leserbriefe

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Einspruch
Angela Orosz: »Schämt euch, Vereinte Nationen! Angela Orosz ist empört, dass Irans Präsident Raisi die Schoa leugnet – und trotzdem an der UN-Generalversammlung teilnehmen darf«
Jüdische Allgemeine vom 22. September

Ich stimme Frau Orosz voll zu, wenn sie sich über die Vereinten Nationen empört und die Schoa-Leugnung von Herrn Raisi zu Recht kritisiert. Aber Herr Raisi und die derzeitigen iranischen Machthaber leugnen nicht nur den Holocaust, sondern sie finden auch Verbündete im rechten Lager in Europa und halten Konferenzen dazu ab. Außerdem ist Herr Raisi selbst für die Ermordung von mehr als 5000 politischen Gefangenen in iranischen Gefängnissen im Jahr 1988 verantwortlich. Amnesty International hat gefordert, ihn wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuklagen. Stattdessen wurde er auf die internationale Bühne der Vereinten Nationen eingeladen. Ein Hohn für alle, die sich für Gerechtigkeit in der Welt einsetzen!
Siroos Mirzaei (per E-Mail)

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Standpunkt
Daniel Neumann: »Wer hat Angst vor Konvertiten? Warum Pauschalisierungen und Vorurteile im Judentum fehl am Platz sind«
Jüdische Allgemeine vom 15. September

Ich habe mich sehr über den gut ausgewogenen Artikel von Daniel Neumann gefreut, der seinen Text außerhalb von den üblichen Identitätsdiskussionen angesiedelt hat. Soweit ich informiert bin, war Frau Gerstetter seit 2002 in der Synagoge Oranienburger Straße tätig, seit 2007 ist dort auch Frau Ederberg als Rabbinerin tätig. Ich bin nie in dieser Synagoge gewesen, wundere mich aber, dass es nach 15 Jahren zu einem Konflikt kommt, der mit der Kündigung der Kantorin endet. Hätte man den Konflikt nicht innerjüdisch, eventuell mit einem Mediator, lösen können, anstatt ihn im wahrsten Sinne des Wortes in die »Welt« zu tragen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere jüdischen Bauchschmerzen ein breites Publikum interessieren. Ich denke, es ist wichtig, wie jemand handelt, und nicht, was er ist oder vermeintlich ist. Wenn jemand nach den Gesetzen der Halacha übergetreten ist und sich bemüht, sich einfach in die Gemeinschaft einzugliedern, ist das doch nichts Verwerfliches oder etwas, was wie eine Sensation behandelt werden muss. Die Motive eines Menschen, seine Religion zu verändern, sind in meinen Augen etwas sehr Privates und nicht durch seine Herkunft determiniert. Wenn man erst anfängt, nicht die Taten eines Menschen, sondern die dahinter vermuteten »wahren Motive« zu beurteilen, begibt man sich in unwägbares Fahrwasser. Dennoch glaube ich, zumindest eine Idee von dem zu haben, was Frau Gerstetter bemängelte. Selbstverständlich macht es einen Unterschied, wie ein Mensch sozialisiert wurde. Ich glaube aber, dass gefühlloses oder besserwisserisches Auftreten nicht grundsätzlich eine Frage der Konversion, sondern der einzelnen Person ist. Und Handlungen von Personen kann man kritisieren und um Diskussion oder Veränderung bitten. Schade, dass es nicht so geschehen ist. Wie spannend wäre es doch, eine ernst gemeinte innerjüdische Diskussion über das Thema Konversion zu führen, anstatt den gegenseitigen Bewurf mit gedachten Motiven und vermuteten Absichten zu führen. Dann müsste hoffentlich keinem die Ehre abgeschnitten werden, und alle könnten gewinnen.
Regina Pröschold, Berlin

Das von Avitall Gerstetter beschriebene Problem, dass Konversionen zu einer ganz neuen Religion führen könnten, ist nicht abwegig und verdient eine genauere Betrachtung. Die vermutlich folgenschwerste Konversion zum Judentum war die von Paulus. Allerdings konvertierte er nicht vom Christentum, denn diese Religion ist sein eigenes, späteres Werk, sondern von den Mysterienkulten seiner Heimatstadt Tarsus. Mit dem Judentum nur oberflächlich vertraut und tief beeindruckt von religiösen Autoritäten wie Gamaliel, entwickelte Paulus jüdische Ambitionen, mit denen er jedoch kläglich scheiterte. Er wechselte die Seiten, wurde Polizeiagent des Hohepriesters, eines Sadduzäers und Kollaborateurs Roms, und mit der Verfolgung der Jesus-Anhänger beauftragt. Auf dem Weg nach Damaskus erlitt er eine Halluzination, in der ihm Jesus – den er persönlich nie kannte – erschien. Jesu Kreuzigung, eine Bestrafung Roms für dessen Kampf gegen das imperialistische Joch, erinnerte Paulus an die zwecks Erlösung von den Sünden geopferten Mysteriengötter seiner Heimat. Diese Kulte amalgamierte er mit der Jesusgeschichte und dem Judentum zu einer neuen Religion, dem Christentum. Das Gerüst dieses hochexplosiven Mythenmixes war die Gnosis mit einem vom Himmel herabgestiegenen Sohn des »Höchsten Gottes«, welcher geheimes Wissen bringt und die Welt vom Demiurgen (ursprünglich gemeint: der jüdische Gott) befreit. Hyam Maccoby verdanken wir diese unverzichtbaren Einsichten. Verhängnisvoll wurde diese Religion, weil ihr der Antisemitismus inhärent ist. Das vom Gläubigen gewünschte Gottesopfer zwecks Erlösung löst Schuldgefühle aus, die seit 2000 Jahren auf »die Juden« abgeladen werden. Blutbeschuldigungen, Pogrome, die Inquisition und auch die Schoa gehören zu den Folgen. Vielleicht wird es langsam Zeit, die gewaltsame Christianisierung Europas mit den Mitteln der Aufklärung zu revidieren, zu einer Konversion zur Vernunft aufzurufen. Peter Gorenflos, Berlin

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München
Michael Thaidigsmann: »Bitte um Vergebung. Gedenken an die Opfer des Olympia-Attentats«
Jüdische Allgemeine vom 8. September

Das Versagen der bayerischen und deutschen Behörden und Politiker nicht nur im Jahr 1972, sondern auch im Jahr 1970 ist erschütternd. Allein die Abschiebung palästinensischer Tatverdächtiger in drei Fällen im Jahr 1970 ist skandalös. Erst recht der Austausch der drei überlebenden Terroristen nach der Geiselnahme im Jahr 1972. Meiner Frau und meiner ältesten Tochter sagte ich, dass das Versprechen deutscher Politiker, dass sich in Deutschland nie wieder eine Gewalttat gegen Juden beziehungsweise Israelis wiederholen werde, wie eine Drohung wirke. Wenn aus Ihrer Richtung gefordert wurde und wird, dass deutsche Politiker und Behörden »die Verantwortung übernehmen« sollten, spielen Sie das seit Jahrzehnten in Deutschland gespielte euphemistische Spiel einer gewissen Irreführung mit. Die deutschen Behörden und Politiker hatten und haben die Verantwortung ja getragen, sie lag eben gerade nicht irgendwo herum. Sie müssen nach ihrem Versagen nicht die Verantwortung irgendwo suchen oder finden, sondern sich zu ihrem Versagen bekennen. Im Übrigen haben deutsche Staaten seit 1945 gegen Judenfeindlichkeit immer nur sogenannte kosmetische Aktivitäten verfolgt und für Judenfreundlichkeit beginnend in der Schule nie etwas solides Bleibendes vollbracht. Würde es in Deutschland tatsächlich einmal stattfinden, müsste es erst begonnen werden. Das Letztere sollten Sie überall und immer wieder einfordern.
Werner Thomas, Rudolstadt

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Berlin
Michael Thaidigsmann: »Eine Schande. PLO-Chef Abbas wirft Israel vielfachen Holocaust vor«
Jüdische Allgemeine vom 18. August

In der Politik kann man sich nicht immer aussuchen, mit wem man verhandeln muss. Aber man muss unbedingt wissen, mit wem man es zu tun hat. Dementsprechend muss man unbedingt vorbereitet sein und sich vorausschauend überlegen, wie man mit möglichen brenzligen Situationen umgeht. Im Falle des Herrn Mahmud Abbas hat man eindeutig versagt. Geschickt hat Abbas einen Überraschungsmoment ausgenutzt und die Situation diktiert. Unser Kanzler ließ sich in die Position des Unterlegenen drängen, er war nicht Herr der Lage, Herr im eigenen Bundeskanzleramt. Wenn einem unschöne Situationen im Leben begegnen, ist Schweigen durchaus gelegentlich angebracht, um die Situation zu übergehen. Das kann man hier nicht anführen. Nur Handeln beweist, dass man hinter seiner Haltung steht.
Gunther Erben (per E-Mail)

Ich bin entsetzt und auch empört. Mag Herr Abbas noch so viele Differenzen mit Israel haben, aber sich als Opfer der Schoa und die Israelis als Täter hinzustellen, ist nicht nur Geschichtsklitterung, sondern mehr als unterirdisch! Dies müsste in Deutschland und der EU Folgen haben. Schließlich ist der systematisch geplante und durchgesetzte Massenmord mit nichts zu vergleichen, und wer dies tut, macht dies aus gewissenlosen Gründen. Das gehört bestraft.
Sabine Weiss (per E-Mail)

Von Bundeskanzler Olaf Scholz hätte ich eine sofortige Klarstellung im Kanzleramt während der infamen Behauptungen seitens Abbas erwartet. Das allein hätte Abbas’ infame Gleichsetzung als eine Lüge angemessen zurückweisen können und vielleicht seinen Abgang provoziert, zugleich weltöffentlich etwas klargestellt von deutscher Seite. Scholz seinerseits hätte in jedem Fall die Pressekonferenz beenden sollen. Die im Nachhinein erfolgte Verurteilung von Scholz war das Mindeste – sein Schweigen jedoch in der entsprechenden Minute lässt mich tieftraurig und zugleich zornig zurück; er hätte es wissen können, darauf vorbereitet sein sollen.
Jutta Meyer zur Heide, Hamburg

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Rolf Eden
Ralf Balke: »Ewiger Glückspilz. Der ehemalige Palmach-Kämpfer und dienstälteste Playboy Deutschlands ist tot. Sein Leben war eine
einzige große Party«
Jüdische Allgemeine vom 18. August

Ich habe erfahren, dass Herr Rolf Eden von uns Berlinern gegangen ist. Mein herzlichstes Beileid an die Familie. Eine kleine Geschichte aus den 50er-Jahren: Mein Freund Wolfgang lockte mich zum »Old Eden Saloon«. In der Nachkriegszeit war ich neidisch auf seinen Luxus. Beim Hinausgehen stand er in der Tür, ich ging und rammte ihn mit Absicht an der Schulter. Ich war sehr stolz darauf, das war die Rock-’n’-Roll-Zeit. Jetzt bin ich 80 Jahre alt und möchte mich heute noch dafür entschuldigen. Ich habe danach anders über den erfolgreichen Herrn Eden gedacht: fleißig und guter Vater. Das war’s, das wollte ich noch loswerden. Peter Schiller (per E-Mail)

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Terror
»52 ungelesene Nachrichten.
Wie fühlen sich Jüdinnen und Juden in Deutschland, wenn Israel mit Raketen angegriffen wird und Familie und Freunde im Bunker Schutz suchen müssen? Eine Umfrage«
Jüdische Allgemeine vom 11. August

Bitte seien Sie versichert, dass es in diesem Land immer noch Menschen gibt, die zwischen Israelis dort und Juden hier unterscheiden können, die solidarisch zu beiden stehen, die sich, auch wenn sie selbst keine Angehörigen in Israel haben, um die Menschen dort sorgen und in diesem Sinne ihre Stimme erheben, so gut sie können. Möglicherweise sind wir sogar mehr, als Sie wahrnehmen können, weil ich vermutlich nicht der Einzige bin, dessen Leserbriefe in Sachen Israel nicht den Hauch einer Chance haben, in der regionalen Tagespresse veröffentlicht zu werden. Eberhard Kleinmann, Stuttgart

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Clowndoctors
Alicia Rust: »›Lachen ist Hoffnung‹. Wie der Schauspieler Giora Seeliger seine Leidenschaft für Theater und Pantomime entdeckte«
Jüdische Allgemeine vom 4. August

Es gibt sie, die seltenen Momente des Glücks beim Zeitunglesen! Sie können entweder durch den dargestellten Inhalt hervorgerufen werden oder durch die Kunst des Geschriebenen der jeweiligen Journalistin beziehungsweise des jeweiligen Journalisten. In dem genannten Artikel treffen gleich beide Aspekte zusammen. Ein Glücksfall. Rust widersteht in ihrem Bericht über Giora Seeliger der Versuchung, dem clownesken Moment, dem vermeintlich Leichten und Humorvollen nachzuspüren. Vielmehr versteht sie es, die Arbeit Seeligers als Schauspieler, Mime und Pantomime aus dem Leben und der biografischen Erfahrung heraus zu präsentieren. Das wird der Tiefe dieses Mimen gerecht. Wer 80 Prozent seiner Familie durch Verfolgung und Mord verloren hat und sich heute als Gründer der »Roten Nasen« dafür einsetzt, dass Kindern, Erwachsenen und Geflüchteten in Krankenhäusern, Flüchtlingscamps oder Auffanglagern und anderen sozialen Einrichtungen geholfen wird (es sind aktuell 495.526 Menschen), der weiß um die Bedeutung des Satzes: Lachen ist Hoffnung. Persönlich habe ich Giora Seeliger viel zu verdanken, den ich auf einer Sommerakademie von Samy Molcho in Wien kennenlernen durfte. Unter den vielen Lehrerinnen und Lehrern, bei denen ich Unterricht hatte, war er einer der besten. Er hat uns seinerzeit reichlich »gescheucht«, aber immer bereichert zurückgelassen. Seine vitale und inspirierende Art, zu unterrichten und zu improvisieren, hat mich in meiner Arbeit als Pantomime und später als Pädagoge geprägt. Umso erfreulicher ist es, wenn das Engagement von solchen Menschen in der Jüdischen Allgemeinen aufgegriffen wird. Es gibt sie nämlich, die seltenen Momente des Glücks beim Zeitunglesen!
Andreas Schmetzstorff, Berlin

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Einspruch
Tobias Kühn: »Die 50 Tage von Kassel. Tobias Kühn plädiert dafür, die
documenta fifteen für gescheitert zu erklären und zu beenden«
Jüdische Allgemeine vom 4. August

Ich stimme Ihnen absolut zu, dass die documenta fifteen zu schließen wäre. Und zwar sofort. Für dauernd. Und Herr Farenholtz muss auch seinen Hut nehmen. Kann ja nicht wahr sein, dass ihn das alles nichts angeht. Wenn dem so ist, dann hat er ja damit auch ausgedient. So wie die ganze documenta. Aber nun bahnt sich ja der zweite Skandal an. Ich lese in Ihrer Zeitung, ein paar Seiten weiter, dass die 12. Berlin Biennale offenbar von der documenta ihren Antisemitismus übernommen hat. Kann doch nicht sein, dass wieder gegen Israel gehetzt wird? Doch, es wird! Im Hamburger Bahnhof lernt man offenbar, ich zitiere aus Ihrer Zeitung, bei AIR CONDITIONER, dass Juden Brunnenvergifter sind? Und im zweiten Raum, bei »Oh Shining Star Testify«, dass die Juden kleine Kinder morden, nur, weil die Pflanzen pflücken, mit denen die armen palästinensischen Kinder sich ernähren müssen? Und dann holen die Veranstalter auch noch, wie ich da lese – Achtung, documenta – eine israelische Künstlerin, die Israel als Apartheidstaat denunziert. Damit ist ja eine israelische Künstlerin eingeladen. Passt ja bestens. Wo bleibt da eigentlich, wieder einmal, unsere Kulturstaatsministerin? Claudia Roth hat den Skandal der documenta verschlafen, sie hat die haarsträubenden Zustände der israelfeindlichen Intendanz beim Haus der Kulturen der Welt hingenommen, obwohl sie den Aufsichtsrat leitet, und nun schweigt sie wieder zur Biennale? Auch hier wieder, weil sie BDS so nahe ist? Und wo bleibt auch der Aufschrei in Ihrer Zeitung? Sie berichten, prima, gut so. Aber das reicht nicht. Es müssen auch hier nach Ihren Beschreibungen Konsequenzen gefordert werden. Oder sind wir inzwischen an diesen alltäglichen Antisemitismus gewöhnt? So gewöhnt, dass wir das alles hinnehmen? Es ist zum Verzweifeln. Oder besser: zum Kämpfen!
Lea Rosh, Vorsitzende Förderkreis »Denkmal für die ermordeten Juden
Europas«, Berlin

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Interview
Ralf Balke: »›Die documenta hat nichts gelernt und nichts verstanden‹.
Benjamin Graumann, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main, über die nicht endenden Judenhass-Skandale bei der Weltkunstausstellung«
Jüdische Allgemeine vom 3. August (online)

Wir sind ebenso fassungslos wie Benjamin Graumann. Sabine Schormann wurde geopfert. Alexander Farenholtz kam, versprühte Elan und Optimismus. Was die Beurteilung antisemitischer und antizionistischer »Werke« auf der documenta betrifft, fühlt er sich jedoch, so Farenholtz selbst, nicht angesprochen, hat keine »Expertise« dafür. Expertise, um klar antisemitische Bildsprache zu identifizieren? Der aktuelle documenta-Chef scheint also weder mittelalterliche antijüdische Schmähbilder zu kennen noch die Bildsprache der Nazi-Propaganda. Oder doch, aber er mag rezente »künstlerische« Darstellungen mit diesen nicht vergleichen? Inzwischen verkauft sich ein exponierter deutscher Kulturmanager lieber als inkompetent, als sich in einer Causa um Antisemitismus und Antizionismus klar zu positionieren. Inkompetenz, Böswilligkeit, Opportunismus, oder was? Erbärmlich in jedem Fall – wie das Verhalten anderer Mitverantwortlicher auf allen Ebenen, die nach wie vor schweigen.
Jürgen Unland und Rita Strauß, Berlin

Los Angeles

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Sehen!

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von Sophie Albers Ben Chamo  22.04.2024

Immanuel Kant

Aufklärer mit Ressentiments

Obwohl sein Antisemitismus bekannt war, hat in der jüdischen Religionsphilosophie der Moderne kein Autor mehr Wirkung entfaltet

von Christoph Schulte  21.04.2024

TV

Bärbel Schäfer moderiert neuen »Notruf«

Die Autorin hofft, dass die Sendung auch den »echten Helden ein wenig Respekt« verschaffen kann

von Jonas-Erik Schmidt  21.04.2024

KZ-Gedenkstätten-Besuche

Pflicht oder Freiwilligkeit?

Die Zeitung »Welt« hat gefragt, wie man Jugendliche an die Thematik heranführen sollte

 21.04.2024

Memoir

Überlebenskampf und Neuanfang

Von Berlin über Sibirien, Teheran und Tel Aviv nach England: Der Journalist Daniel Finkelstein erzählt die Geschichte seiner Familie

von Alexander Kluy  21.04.2024