Hamburg

Konzert »Gegen das Schweigen« in der Elbphilharmonie

Der Pianist Igor Levit und die Sängerin Efrat Alony am Monatg in der Elbphilharmonie (Hinweis: Nicht auf allen Versionen des Bildes sind beide Künstler zu sehen.) Foto: picture alliance/dpa

Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler haben in der Hamburger Elbphilharmonie ein Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt. Bei einem Solidaritätskonzert für mehr Menschlichkeit und Toleranz traten am Montagabend unter anderem die Jazz-Sängerin Efrat Alony, Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow, Liedermacher Wolf Biermann und die Hip-Hopper der Antilopen Gang auf.

Initiiert hatte das Konzert der Pianist Igor Levit, der nicht nur als Solist, sondern auch als Liedbegleiter und Kammermusiker, als Redner und Gastgeber auf die Bühne trat.

»So ein Konzert wird die Welt nicht retten. Aber was es vielleicht gibt, ein Stück weit die Batterien aufzuladen, sich nicht allein zu fühlen und gestärkt hinauszugehen«, sagte Levit, der für sein politisches Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Der Chefredakteur der Wochenzeitung »Die Zeit«, Giovanni di Lorenzo, las aus einem Interview vor, das er im November 2023 mit Igor Levit geführt hatte.

Lesen Sie auch

Erlös an OFEK

Der Autor Michel Friedman, der jüngst das Sachbuch »7. Oktober 2023 – Judenhass« veröffentlichte, betonte den Stellenwert von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten. »Streiten bedeutet nicht, dass jeder sagt, was er will und dem anderen nicht zuhört. Sondern Streiten bedeutet, mit Anerkennung neugierig sein auf das, was man vom anderen lernen kann.«

Weitere Gäste waren unter anderen die Schriftstellerin Ronya Othmann, TV-Koch Tim Mälzer, der zusammen mit Sänger Thees Uhlmann auftrat, und die Menschenrechts-Aktivistin Düzen Tekkal, die an den Völkermord an Jesiden durch Terroristen der Miliz Islamischer Staat (IS) erinnerte.

Das Konzert wurde in der Elbphilharmonie Mediathek live übertragen und ist im Anschluss on demand verfügbar. Der Erlös geht an OFEK e.V., eine gegen antisemitische Gewalt und Diskriminierung eintretende Beratungsstelle, sowie an die Stiftung Bornplatzsynagoge, die den Neubau der von den Nationalsozialisten zerstörten Synagoge begleitet. dpa

Genetik

Liegt es in der Familie?

Eierstockkrebs ist schwer zu erkennen. Warum ein Blick auf den Stammbaum nützen kann

von Nicole Dreyfus  23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Stefan Wimmer  23.11.2025

Aufgegabelt

Linsenpfannkuchen von König David

Rezept der Woche

von Jalil Dabit, Oz Ben David  22.11.2025

TV-Tipp

TV-Premiere: So entstand Claude Lanzmanns epochaler Film »Shoah«

Eine sehenswerte Arte-Dokumentation erinnert an die bedrückenden Dreharbeiten zu Claude Lanzmanns Holocaust-Film, der vor 40 Jahren in die Kinos kam

von Manfred Riepe  21.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  21.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  21.11.2025

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal

Arte widmet den 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth eine neue Doku

von Friederike Ostermeyer  21.11.2025

TV-Kritik

Allzu glatt

»Denken ist gefährlich«, so heißt eine neue Doku über Hannah Arendt auf Deutsch. Aber Fernsehen, könnte man ergänzen, macht es bequem - zu bequem. Der Film erklärt mehr als dass er zu begeistern vermag

von Ulrich Kriest  21.11.2025