Hamburg

Konzert gegen Antisemitismus in der Elbphilharmonie

Am 16. September Gastgeberin eines Solidaritätskonzerts: die Hamburger Elbphilharmonie Foto: Getty Images/iStockphoto

Auf Initiative des jüdischen Pianisten Igor Levit richtet die Elbphilharmonie ein Solidaritätskonzert für mehr Menschlichkeit aus. Auf der Bühne des Großen Saals wollen Prominente am 16. September gegen den erstarkenden Antisemitismus in Deutschland protestieren, wie das Konzerthaus am Dienstag ankündigte. Neben Levit treten unter anderen Sänger Olli Schulz, Dirigent Alan Gilbert, Publizist Michel Friedman, Fernsehkoch Tim Mälzer und Schriftstellerin Ronya Othmann auf.

»Spätestens seit dem brutalen Überfall des 7. Oktober ist auch in Deutschland ein immer unverhohlenerer Antisemitismus zu beobachten, Hass und Hetze haben Konjunktur«, heißt es in der Ankündigung. Die Künstler wollten gemeinsam musizieren, sprechen und lesen und damit ein Zeichen setzen. Sie verzichten den Angaben zufolge auf ihre Gagen. Der Erlös aus den Ticketverkäufen soll an eine Beratungsstelle gehen, die bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung hilft, sowie an die Stiftung Bornplatzsynagoge, die sich für den Wiederaufbau der Hamburger Synagoge einsetzt.

Levit erklärte: »Weniges hilft so sehr wie Mitgefühl. Weniges tut so gut wie das Wissen, nicht allein zu sein mit seinen Gefühlen, seinem Schmerz, seinen Ängsten, seinen Gedanken.« Das Drama und die Auswirkungen des Überfalls der Hamas auf Israel seien bis heute omnipräsent. Das Konzert wolle Raum geben zum Trauern, Hoffen, Nachdenken und Mitfühlen.

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Belgien

Deutsche Botschaft beendet Partnerschaft mit Gent-Festival

Die Deutsche Botschaft in Brüssel hat nach der Ausladung der Münchner Philharmoniker ihre Zusammenarbeit mit dem Flandern-Festival in Gent eingestellt

von Michael Thaidigsmann  11.09.2025

Debatte

Zentralrat nennt Ausladung Shanis »fatales Signal«

Wer einen Künstler aufgrund seiner Staatsangehörigkeit oder seiner jüdischen Religion ausgrenzt und diskreditiert, trete die Demokratie mit Füßen

 11.09.2025

Meinung

Lasst uns nicht alleine!

Nach dem Canceln von Lahav Shani durch das Flandern-Festival in Genf befürchtet Maria Ossowski, dass Juden Europa jetzt verlassen wollen

von Maria Ossowski  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025

Film

»Honey Don’t!«

Im zweiten Teil der »queeren B-Movie-Trilogie« von Ethan Coen ermittelt Margaret Qualley als lesbische Privatdetektivin in einer Mordserie

von Jannek Suhr  11.09.2025

Cancel Culture

»Die beste Waffe ist weiterzumachen«

Anti-Israel-Kampagnen führen zunehmend auch zum Cancelling von Künstlern. Der Musiker David Hermlin sagt, er erlebe es gerade in der Swing-Szene. Ein Gespräch über offenen Hass und wie man damit umgeht

von Sophie Albers Ben Chamo  11.09.2025

Meinung

Gent: Boykottiert die Boykotteure!

Dass die Münchner Philharmoniker in Gent nicht auftreten dürfen, weil sie mit Lahav Shani einen israelischen Dirigenten haben, ist eine Schande - und erfordert eine deutliche Antwort deutscher Kulturschaffender

von Michael Thaidigsmann  10.09.2025

Belgien

Festival lädt Philharmoniker mit Dirigent aus Israel aus

Wenige Tage vor einem Auftritt in Belgien wird dem Orchester aus München abgesagt. Der Grund: Sein designierter Chefdirigent habe sich angeblich nicht eindeutig von Israels Regierung distanziert

 11.09.2025 Aktualisiert