Holocaust-Gedenktag

Konzernchefs rufen zu Engagement gegen Judenhass auf

Gedenkstätte Gleis 17 am S-Bahnhof Grunewald in Berlin Foto: imago images/Jürgen Ritter

Top-Manager von fünf deutschen Unternehmen haben am Dienstag gemeinsam eine virtuelle Gedenkfeier zum Internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar abgehalten und sich in einer gemeinsamen Erklärung zum Engagement gegen den Antisemitismus verpflichtet.

IHRA-DEFINITION Gemeinsam mit dem deutschen Freundeskreis der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem beteiligen sich der Fußball-Erstligist Borussia Dortmund, die Autobauer Daimler und Volkswagen, die Deutsche Bahn sowie die Deutsche Bank an dem Projekt, das 2019 vom Freundeskreis Yad Vashem Deutschland initiiert wurde.

In der Erklärung der Partner hieß es, man wolle ein »starkes Zeichen für Freiheit, Demokratie, Vielfalt und ein friedliches Miteinander« setzen. »Wir engagieren uns gegen Antisemitismus und gegen das Vergessen. Deshalb fördern wir die Erinnerungskultur an das im Nationalsozialismus von Deutschen begangene Menschheitsverbrechen gegen Juden und andere verfolgte Gruppen. Daher haben wir die gemeinsame Arbeitsdefinition der IHRA zum Antisemitismus verabschiedet«, so das Manifest.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die beteiligten Unternehmen gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sich bald weitere Firmen und Organisationen dem Schritt anschließen und die IHRA-Definition annehmen werden.

Bei der Gedenkfeier sprach auch der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster. Er sagte, die Unternehmen setzten »ein Zeichen für Freiheit, Demokratie und Vielfalt«.

PFLICHT Das Gedenken an die Schoa sei eine Aufgabe für die gesamte Menschheit, nicht nur für die jüdische Gemeinschaft. Den Judenhass könne man nur bekämpfen, so Schuster, wenn man ihn definiere und erkenne.

Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, sagte, man stemme sich »gegen die zunehmende Verrohung in unserer Gesellschaft, gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus. Das tolerieren wir weder auf dem Fußballplatz noch in unserer Gesellschaft.« Daimler-Chef Ola Källenius erklärte: »Es ist unsere Verantwortung und Pflicht, auch als Unternehmen klare Kante gegen Hass und Hetze zu zeigen.« Er fügte hinzu: »Wir sind fest davon überzeugt: Vielfalt ist ein großer Vorteil.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Gunnar Kilian, Personalvorstand des Volkswagen-Konzerns, sagte, auch »76 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz dürfen wir nicht zulassen, dass Antisemitismus, populistischer Hass und rechtsextreme Gewalt erneut unsere Welt herausfordern.«

ZEICHEN Kai Diekmann, ehemaliger Chefredakteur der Bild-Zeitung und Vorsitzender des Freundeskreises Yad Vashem Deutschland, lobte das Engagement der Unternehmen. »Das ist ein wichtiges und deutliches Zeichen für Deutschland und die ganze Welt«, betonte er.

In dem Manifest verpflichten sich die Unternehmen auch, »aktiv an der Mitgestaltung einer chancengerechten Gesellschaft« mitzuwirken und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, »um Antisemiten und Rassisten keinen Raum zu bieten.« mth

Berlin

Weimer: Antisemitismus in der Kultur als erstes großes Thema

Der neue Staatsminister für Kultur und Medien will an seinem ersten Tag ein Zeichen setzen - und empfängt gleich einen besonderen Gast

 07.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  07.05.2025

Kulturstaatsministerium

Weimer sichert Zentralrat der Juden Solidarität zu

Neuer Minister nach Gespräch mit Josef Schuster: »Für mich ist es schmerzlich, ja unerträglich, zu sehen, wie der Antisemitismus in die Gesellschaft hineinkriecht«

 07.05.2025 Aktualisiert

Antisemitismus

Kanye Wests Hitler-Song »WW3« ist Hit auf Spotify

Der Text ist voller Hitler-Verehrung, gleichzeitig behauptet der Musiker, er könne kein Antisemit sein, weil er schwarz sei

 07.05.2025

Großbritannien

Jonny-Greenwood-Konzerte wegen Drohungen von BDS abgesagt

Israelhasser wollen nicht, dass der Radiohead-Gitarrist mit einem Israeli arabische Liebeslieder vorträgt. Und sie setzen sich mit Drohungen durch

von Imanuel Marcus  07.05.2025

Kulturstaatsministerium

Wolfram Weimer entlässt »Claudia Roths Gehirn«

Der umstrittene BKM-Amtschef Andreas Görgen verliert unter Roths Nachfolger Wolfram Weimer seinen Posten

 07.05.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 8. Mai bis zum 16. Mai

 07.05.2025

Kulturstaatsministerium

Wolfram Weimer entlässt »Claudia Roths Gehirn«

Der umstrittene BKM-Amtschef Andreas Görgen verliert unter Roths Nachfolger Wolfram Weimer seinen Posten

 07.05.2025

Literatur

Der Verschollene

Daniel Kehlmann entdeckt in einem wunderbaren Essay den Romancier Leo Perutz auf überraschende Weise neu

von Marko Martin  06.05.2025