Filmfest Venedig

Julia von Heinz will nicht nur Wettbewerbsfime sehen

Julia von Heinz, Regisseurin und Teil der Jury bei den Filmfestspielen von Venedig Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Die Regisseurin Julia von Heinz bekommt beim Filmfest Venedig Unterstützung von ihrer Familie. Die 48-Jährige, die mit ihrem Werk »Und morgen die ganze Welt« international berühmt wurde, sitzt dieses Jahr in der Jury. Von Heinz‹ Ehemann und eins ihrer Kinder begleiten sie. Ihr Mann und ihr Sohn werden sich in Venedig ebenfalls Filme anschauen, erzählte sie. 

Auf die Frage, welcher Film eine Auszeichnung verdient habe, sagte sie: »Natürlich hoffe ich, dass er mir etwas Neues zeigt, auch was die filmische Form betrifft.« Sie werde nach etwas suchen, das sie bewege »und das vielleicht auch etwas über unsere Gegenwart aussagt«, sagte von Heinz der dpa am Rande des Empfangs des Magazins »Variety« im Hotel Danieli am Canal Grande in Venedig. Bald kommt von Heinz‹ erster internationaler Spielfilm »Treasure« mit Lena Dunham und Stephen Fry heraus (Kinostart 12. September). 

21 Werke konkurrieren um den Hauptpreis Goldener Löwe

Das Filmfest Venedig findet vom 28. August bis zum 7. September statt. 21 Werke konkurrieren um den Hauptpreis Goldener Löwe. »Ich habe in dem Ausmaß noch nicht Filme geschaut«, sagt von Heinz. »Zwei, drei Filme pro Tag, auch von der Länge her ist es wirklich anspruchsvoll hier. Ich bin gespannt, ich werde mich wappnen, weil Einschlafen ist wirklich nicht erlaubt, keine Sekunde.«

In Venedig konzentriere sie sich »voll und ganz« auf das Filmschauen. »Es sind sehr, sehr viele Filme. Zusätzlich möchte man auch noch einige andere Filme gucken, die außerhalb des Wettbewerbs laufen«, sagte sie - und nannte als Beispiel »September 5« von Tim Fehlbaum über das Olympiaattentat 1972.  Der Film erzählt von der Geiselnahme israelischer Athleten während der Olympischen Spiele 1972 in München - und zwar aus der Perspektive eines Fernsehteams. Leonie Benesch (»Das Lehrerzimmer«) spielt eine Hauptrolle. 

Außer Konkurrenz läuft die Doku »Riefenstahl« von Andres Veiel

Deutschland ist mit 17 Koproduktionen in den verschiedenen Sektionen des Festivals vertreten. Außer Konkurrenz läuft die Doku »Riefenstahl« von Andres Veiel. Produzentin des Films ist Sandra Maischberger. Sie und Veiel haben für den Film mehrere Jahre in Riefenstahls Nachlass geforscht. Die Filmemacherin Leni Riefenstahl (1902–2003) ist bekannt für Nazi-Propagandafilme wie »Triumph des Willens«. dpa

München

Fritz-Neuland-Gedächtnispreis gegen Antisemitismus erstmals verliehen

Als Anwalt stand Fritz Neuland in der NS-Zeit anderen Juden bei. In München wird ein nach ihm benannter Preis erstmals verliehen: an Polizisten und Juristen, die sich gegen Antisemitismus einsetzen

von Barbara Just  30.06.2025

Forschung

Digitales Archiv zu jüdischen Autoren in der NS-Zeit

Das Portal umfasst den Angaben zufolge derzeit rund eine Million gespeicherte Informationen

 30.06.2025

Medien

»Ostküsten-Geldadel«: Kontroverse um Holger Friedrich

Der Verleger der »Berliner Zeitung« irritiert mit seiner Wortwahl in Bezug auf den jüdischen Weltbühne-Gründer-Enkel Nicholas Jacobsohn. Kritiker sehen darin einen antisemitischen Code

von Ralf Balke  30.06.2025

Berlin

Mehr Bundesmittel für Jüdisches Museum

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer betonte, sichtbares jüdisches Leben gehöre zur Mitte der Gesellschaft

 30.06.2025

Großbritannien

Nach Anti-Israel-Eklat bei Glastonbury: BBC gibt Fehler zu

Ein Musiker wünscht während einer BBC-Übertragung dem israelischen Militär von der Festival-Bühne aus den Tod. Die Sendung läuft weiter. Erst auf wachsenden Druck hin entschuldigt sich die BBC

 30.06.2025

Glastonbury-Festival

Anti-Israel-Parolen: Britischer Premier fordert Erklärung

Ein Musiker beim Glastonbury-Festival in England fordert die Menge dazu auf, Israels Militär den Tod zu wünschen. Der Vorfall zieht weite Kreise

 30.06.2025

Essay

Die nützlichen Idioten der Hamas

Maxim Biller und der Eklat um seinen gelöschten Text bei der »ZEIT«: Ein Gast-Kommentar von »WELT«-Herausgeber Ulf Poschardt

 29.06.2025

Glastonbury

Polizei prüft Videos der Festival-Auftritte auf strafrechtliche Relevanz

Festival-Organisatoren: Parolen von Bob Vylan hätten eine Grenze überschritten

 29.06.2025

Literatur

Österreicherin Natascha Gangl gewinnt Bachmann-Preis 2025

Ihr poetischer Text »DA STA« begibt sich auf die Suche nach den versteckten Spuren eines NS-Verbrechens

 29.06.2025