Geisteswissenschaft

Judentum im 21. Jahrhundert

Campus der Universität Tel Aviv Foto: cc

Was heißt es im 21. Jahrhundert, Jude in Deutschland zu sein? Diese Frage stellt eine Tagung, die vom 10. bis zum 12. Februar auf dem Campus der Tel Aviv University (TAU) stattfindet. Die Konferenz mit dem Titel »From Rejection to Acceptance: To Be Jewish in 21st Century Germany« wird gemeinsam vom Moshe Kantor Centre for the Study of Contemporary European Jewry, der liberalen Friedrich-Naumann-Stiftung und dem Moses-Mendelssohn-Zentrum Potsdam (MMZ) organisiert. Historiker, Politologen, Soziologen, aber auch Kulturwissenschaftler, Künstler und Diplomaten unternehmen eine Art wissenschaftlicher und zeithistorischer Bestandsaufnahme, wie sich Judentum in Deutschland während der vergangenen 25 Jahre entwickelt hat und welche Zukunftsperspektiven es besitzt.

Schwerpunkte Zu den inhaltlichen Schwerpunkten der dreitägigen Konferenz gehören nach Angaben des MMZ das kulturelle Selbstverständnis der heute in Deutschland lebenden Juden, das Verhältnis zur nichtjüdischen Mehrheit und zu anderen Minderheiten im Land, die Entwicklung jüdischer Eliten, jüdische Bildung, die Auswirkungen der russisch-jüdischen Zuwanderung, aktueller Antisemitismus und fortbestehende Besonderheiten im deutsch-israelischen Verhältnis.

Referenten sind unter anderem die Historiker Dina Porat und Moshe Zuckermann, der Soziologe Eliezer Ben-Rafael (alle TAU), die Germanistin Hanni Mittelmann (Hebräische Universität Jerusalem), die Zeithistorikerin Gilad Margalit (Universität Haifa), MMZ-Direktor Julius Schoeps, Rabbiner Walter Homolka (Abraham-Geiger-Kolleg Potsdam) und die Linguistin Monika Schwarz-Friesel (TU Berlin). Auch jenseits des Akademischen wird Interessantes verhandelt. So werden unter anderem Spielfilme gezeigt und besprochen, und die Schriftsteller Vladimir Vertlib und Eva Menasse laden zu einer Diskussion über »Vaterjuden« ein.

Die Konferenz soll der Startschuss für eine Reihe weiterer gemeinsamer Projekte des Moshe Kantor Zentrums Tel Aviv und des Moses-Mendelssohn-Zentrums Potsdam sein.

Aussteiger

Neues vom »Grünen Prinzen«

Mosab Hassan Yousef aus Ramallah ist Sohn des Hamas-Gründers – und steht unverrückbar an der Seite Israels. Nun hat er sein neues Buch vorgelegt

von Philip Fabian  09.12.2024

Fernsehen

Die Schweiz, das Gold und die Nazis

Die Schweiz ist eine internationale Drehscheibe für Goldgeschäfte. Wie sauber ist dieser Handel in einem der reichsten Länder der Welt?

von Christiane Oelrich  09.12.2024

Hamburg

Marion-Dönhoff-Preis für David Grossman

Als Stimme der Vernunft inmitten von Krieg, Terror und Zerstörung sieht die Jury den israelischen Schriftsteller David Grossman - und zeichnet ihn dafür aus. Die Laudatio hält Iris Berben

 09.12.2024

Imanuels Interpreten (2)

Milcho Leviev, der Bossa Nova und die Kommunisten

Der Pianist: »Ich wusste, dass ich Bulgarien verdammt zügig verlassen musste«

von Imanuel Marcus  07.12.2024

Aufgegabelt

Unser Rezept der Woche: Süße Reiskugel

Rezepte und Leckeres

 07.12.2024

Kulturkolumne

Keine Juden – kein Jesus

Warum Noa Cohen die perfekte Jungfrau Maria ist

von Sophie Albers Ben Chamo  07.12.2024

Essay

Da fehlt doch was …

Warum die Hochschulforschung dringend mehr jüdische Gegenwart wagen sollte. Ein Plädoyer

von Dani Kranz  07.12.2024

Paris

Roman Polanski von Verleumdungsvorwurf freigesprochen

Auch die Forderung der Schauspielerin Charlotte Lewis nach Schadenersatz ist abgewiesen

 05.12.2024

Porträt

»Ich bin ein Mischkonzern«

Rachel Braunschweig ist eine der erfolgreichsten Schweizer Schauspielerinnen und hat auch jenseits von Theaterbühne und Filmrollen viel zu sagen

von Nicole Dreyfus  05.12.2024