Mit der Premiere des Films Darkroom von Rosa von Praunheim ist am Montagabend die 41. Ausgabe des Filmfestivals »Max Ophüls Preis« in Saarbrücken eröffnet worden. Dem 77-jährigen Filmregisseur und Autor wurde dabei der Ehrenpreis für Verdienste um den jungen deutschsprachigen Film verliehen.
Insgesamt werden in der Festivalwoche vom 20. bis 26. Januar 154 Filme gezeigt, darunter 63, die in Wettbewerben an den Start gehen. 16 Auszeichnungen mit Preisgeldern in einer Gesamthöhe von 118.500 Euro sind ausgelobt. Im Jubiläumsjahr 2019 hatte das Festival in der saarländischen Landeshauptstadt rund 44.000 Besucher angelockt. Die Veranstaltung gilt als eines der wichtigsten Foren für den Nachwuchs im deutschsprachigen Kino.
TEL AVIV In diesem Jahr starten die Festivalmacher auch eine Kooperation mit dem Tel Aviv International Student Film Festival (TISFF). Ziel ist es, gegenseitige Begegnungen und Austausch mit Filmstudenten aus dem deutschsprachigen Raum und Israel zu pflegen.
In »Maman« von Hila Cohen telefoniert Amos gerade mit seiner frommen Mutter, als die 90-jährige Nachbarin Orah hereinplatzt, deren Mann einen Atemstillstand hat.
So werden unter dem Programmpunkt »Showcase: Filmhochschulen aus Israel« fünf israelische Kurzfilme präsentiert (drei davon zum ersten Mal in Deutschland) und im Anschluss mit den anwesenden Regisseuren und der Kuratorin Talia Wigoder besprochen.
Beim Film Rift der Nachwuchsregisseurin Yarden Lipshitz Louz geht um eine 15-jährige Jugendliche, die durch einen Stromausfall gezwungen wird, wieder mit ihrem Vater, einem arbeitslosen Alkoholiker, zu kommunizieren.
GESCHICHTEN In Maman von Hila Cohen telefoniert Amos gerade mit seiner sehr frommen Mutter, als die 90-jährige Nachbarin Orah hereinplatzt, deren Mann einen Atemstillstand hat. Orah fällt es schwer, mit der Situation umzugehen, und bevor Amos den Notarzt ruft, zünden die beiden Schabbatkerzen an.
Israel heimst für seine Produktionen regelmäßig international renommierte Preise ein.
In Simple Things von Liel Sharon-Gur geht es um die Hebamme Maya (37), die in einem säkularen Kibbutz aufwuchs, danach aber Teil der ultraorthodoxen Gemeinschaft wurde. Neben hundert Geburten hat Maya auch schon 100 arrangierte Rendezvous mit möglichen Ehemännern hinter sich – bislang aber ohne Erfolg.
Der sechsminütige Streifen Alef B’Tamuz von Yael Reisfeld dreht sich um den nächtlichen Besuch dreier Pilger in dem uralten jüdischen Friedhof von Zefat, wo Seelen aus dem 16. Jahrhundert von ihnen Besitz ergreifen. Der fünfte Kurzfilm, Mini DV, zeigt einen Streifen, den Filmemacher Shauly Melamed selbst im Alter von zwölf Jahren – zwei Monate nach dem Tod seines Vaters – aufgenommen und 14 Jahre später wiederentdeckt hatte.
Obwohl Israel ein kleines Land ist, besitzt es eine florierende Filmindustrie und heimst für seine Produktionen regelmäßig international renommierte Preise ein. Zehn Filmakademien und sieben Festivals sind in Israel aktiv und kümmern sich auch um den Nachwuchs.
Benannt ist das Festival nach dem bedeutenden jüdischen Theater-, Hörspiel- und Filmregisseur Max Ophüls (1902–1957). mth/dpa