»The Divine«

Irgendwo im Nirgendwo

Foto: Cross Cult

»The Divine«

Irgendwo im Nirgendwo

Asaf und Tomer Hanukas Graphic Novel über eine unglaubliche Geschichte

von Katrin Richter  25.07.2016 20:00 Uhr

Quanlom, das ist irgendwo. Vielleicht in Asien. Es ist definitiv nicht in Vietnam, wie es Mark seiner schwangeren Freundin erzählte, bevor er sich aus Texas auf den Weg machte, um einen Job anzutreten, der natürlich top secret ist. Es ist das Land, in dem ein Zwillingspaar eine ganze Armee führt und in dem Götter die beiden Kinder beschützen. Es ist Marks Auftrag.

Diese Fiktion beruht allerdings auch auf wahren Begebenheiten. Es ist die Geschichte der burmesischen Zwillingsbrüder Johnny und Luther Htoo, die Ende der 90er-, Anfang der 2000er-Jahre die sogenannte God’s Army lenkten. Zwei Kindersoldaten, die sich mit selbst erschaffenen Mythen umgaben, denen Hunderte folgten. 2001 ergaben sich die Zwillinge und kamen in ein Flüchtlingslager.

Tel Aviv Ein anderes Zwillingspaar, nämlich die Illustratoren Tomer und Asaf Hanuka aus Tel Aviv, haben diese Geschichte – gemeinsam mit dem Schriftsteller und Filmemacher Boaz Lavie – zu einer Graphic Novel gemacht, die den Atem raubt: schnelle Szenen, mächtige Bilder, kräftige Farben.

Das Auge will weiterlesen und klebt doch an den Zeichnungen, auch, wenn es nur eine komplett schwarze Seite mit einem winzigen Flugzeug darauf ist. The Divine erlaubt es sich, komplett ruhig und komplett durcheinander zu sein. Die Graphic Novel ist wie ein Dauerlauf. Am Ziel ist man aber nicht erschöpft, sondern will alles noch einmal von vorn ansehen: jedes Bild, ganz für sich allein.

Asaf Hanuka, Tomer, Hanuka, Boaz Lavie: »The Divine«, Cross Cult, Ludwigsburg 2016, 160 S., 28 €

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  17.11.2025

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  16.11.2025

TV-Tipp

»Unser jüdischer James Bond«

Die Arte-Doku »Der Jahrhundert-Spion« erzählt die schillernde Lebensgeschichte des Ex-CIA-Agenten Peter Sichel, der seinerzeit den Ausbruch des Kalten Kriegs beschleunigte

von Manfred Riepe  16.11.2025

Aufgegabelt

Noahs Eintopf

Rezepte und Leckeres

 16.11.2025

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  13.11.2025

Kino

Zwischen »Oceans Eleven« und Houdini-Inszenierung

»Die Unfassbaren 3« von Ruben Fleischer ist eine rasante wie präzise choreografierte filmische Zaubershow

von Chris Schinke  13.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 13.11.2025

Film

Dekadenz, Krieg und Wahnsinn

»Yes« von Nadav Lapid ist provokativ und einseitig, enthält aber auch eine tiefere Wahrheit über Israel nach dem 7. Oktober

von Sascha Westphal  13.11.2025