Auszeichnung

Interkulturelle Verständigung

Sonja Lahnstein-Kandel Foto: dpa

In einer feierlichen Zeremonie im Rahmen des 45. Board-of-Governors-Jahrestreffen der Universität Haifa ist Sonja Lahnstein-Kandel in dieser Woche in Haifa als einzige Deutsche mit dem Titel Doctor honoris causa (Dr. h. c.) geehrt worden. Das teilt der deutsche Fördererkreis der Universität Haifa mit.

»Frau Lahnstein-Kandel erhält diese besondere Auszeichnung für ihren unermüdlichen Einsatz für Toleranz, interkulturelle Verständigung und Minderheiten in Deutschland und in Israel. Sie ist eine angesehene Förderin der deutsch-israelischen Beziehungen und eine wahre Freundin Israels, wo Sie aktiv für die Koexistenz von Juden und Arabern eintritt«, heißt es in der Erklärung der Universität.

Toleranz Sonja Lahnstein-Kandel ist Vorstandsvorsitzende des Deutschen Fördererkreises und stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates der Universität Haifa. Außerdem gründete die gebürtige Kroatin und ehemalige Weltbank-Managerin in den 90er-Jahren die Jugendinitiative step21 für Toleranz und Verständigung unter der Schirmherrschaft der damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau und Horst Köhler.

Seit 45 Jahren setzt sich die Uni Haifa, die drittgrößte Hochschule Israels, für den jüdisch-arabischen Dialog ein. Ein Fünftel der Studenten und viele Professoren sind arabische Israelis. »An keinem anderen Ort der Welt treffen so viele Juden und Araber friedlich aufeinander wie an der Universität Haifa. Das gemeinsame Lernen von Juden, Muslimen, Drusen und Christen findet hier weitestgehend konfliktfrei statt. Tagtäglich arbeiten sie zusammen, diskutieren und lösen Konflikte«, erklärt Sonja Lahnstein-Kandel.

Stipendien Der Deutsche Fördererkreis der Universität Haifa wurde vor 45 Jahren von dem Bankier Eric Warburg gegründet. Der Verein unterstützt die interkulturellen Bemühungen der Universität, gestaltet und fördert zudem mit ihr erfolgreiche arabisch-jüdische Stipendienprogramme. Als Vorstandsvorsitzende des Fördererkreises hat Sonja Lahnstein-Kandel zahlreiche Programme ins Leben gerufen. Das Stipendienprogramm »Jewish-Arab Community Leadership« etwa fördert jährlich bis zu 40 Bachelor-Studenten (20 arabische und 20 jüdische). ja

Rezension

Alles, nur nicht konventionell

Elisabeth Wagner rückt vier Frauen aus der Familie des Verlegers Rudolf Mosse ins Licht der Aufmerksamkeit

von Gerhard Haase-Hindenberg  16.03.2025

Kulturkolumne

Shkoyach!

They tried to kill us, we survived, let’s eat!

von Laura Cazés  16.03.2025

Tanz

Ballett nach Kanye West

Der Israeli Emanuel Gat inszeniert sein Stück »Freedom Sonata« im Haus der Berliner Festspiele

von Stephen Tree  16.03.2025

Düsseldorf

Fantastische Traumwelten in intensiven Farben

Marc Chagall zählt zu den wichtigsten und beliebtesten Malern des 20. Jahrhunderts. Nun widmet die Kunstsammlung NRW ihm eine große Ausstellung

von Irene Dänzer-Vanotti  16.03.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  14.03.2025 Aktualisiert

Ausstellung

Chagalls fantastische Welten in Düsseldorf

Seine bunt-surreale Bildwelt fasziniert Menschen seit Jahrzehnten. Auch die dunkle Seite des jüdischen Malers rückt in den Fokus

 14.03.2025

K20 Kunstsammlung

Ungewöhnliche Werke von Marc Chagall in Düsseldorf zu sehen

Die Ausstellung mit 120 Werken beleuchtet Chagalls Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Armut und Geschlechterrollen

von Nikolas Ender  13.03.2025

Liraz

Das Trillern der Utopie

Die israelische Sängerin ist stolz auf ihre persischen Wurzeln. In Europa kämpft sie mit Konzertabsagen

von Tilman Salomon  13.03.2025

Kino

Der Wandel des »Ka-Tzetnik«

Eine Doku widmet sich dem Schoa-Überlebenden Yehiel De-Nur und seiner Auseinandersetzung mit dem »Planeten Auschwitz«

von Dietmar Kanthak  13.03.2025