Berlin

Innovative Ideen

Zohar Dayans Erfolgsgeschichte begann mit einer bierseligen Idee: Wenn man Audio-Dateien automatisch in Texte verwandeln kann, warum dann eigentlich nicht auf Knopfdruck Nachrichtentexte in Video-Beiträge? Seine Freunde schüttelten amüsiert den Kopf – technisch nicht machbar, so die einhellige Meinung. Doch dem 29-jährigen Israeli ließ die Frage keine Ruhe.

Gemeinsam mit Programmierern und Linguisten gründete er ein Start-up-Unternehmen und arbeitete an einer entsprechenden Technologie. Zwei Jahre später ist Dayans Text-Video-Produkt »Wibbitz« nun marktreif. Zeitungsverleger, Blogger und andere Medienunternehmer zeigen laut Dayan großes Interesse an der Technologie. Sogar Star-Investor Li Ka-shing aus Hongkong investierte unlängst 2,3 Millionen Dollar in Dayans Start-up.

EINBLICKE Es sind Geschichten wie die von Dayan, warum Israel mittlerweile zur erfolgreichsten Start-up-Nation der Welt gehört. Um einen Einblick in diese rege junge Unternehmerszene zu geben, hatte die Israelische Botschaft in Berlin am Dienstagabend mehrere von ihnen zu einer Konferenz eingeladen.

Allein im vergangenen Jahr wurden 500 neue Start-ups in Israel gegründet, sagte Botschafter Yakov Hadas-Handelsman. »Der Drang zu wissen und das Leben von Menschen leichter zu machen, ist uns anscheinend in die DNA eingeschrieben«, scherzte er. »Wir sind mit den Zahlen der Wirtschaft in Israel sehr zufrieden«, erklärte Uri Adoni von der Investmentfirma Jerusalem Venture Partners.

Interessenten Alles andere als schlecht laufen auch die Geschäfte des israelischen Unternehmens Zuznow. Das Start-up hat ein Programm entwickelt, mit dem auf Smartphones oder Tablets Webseiten automatisch angepasst werden. »So entfällt beim Lesen eines Textes auf dem Handy die ständige Anpassung der Größe«, erklärt Zuznow Mitarbeiterin Racheli Levkovich. »Entsprechend groß ist die Nachfrage.«

Und auch »Wibbitz« wird mittlerweile bei spanischen und italienischen Webseiten genutzt. In den Tagen vor der Konferenz stellte er sein Produkt in einer Testversion auch deutschen Medienmanagern vor. Wann »Wibbitz« in Deutschland angeboten werde und ob es schon Interessenten gebe, wollte eine Journalistin von Dayan wissen. »Wenn Sie für ein Monatsmagazin arbeiten«, antwortete der Jungunternehmer, »kann es durchaus passieren, dass ihr Beitrag über diese Veranstaltung demnächst nicht nur als Text, sondern auch als Video veröffentlicht wird.«

Medien

Leon de Winter wird Kolumnist bei der »Welt«

Bekannt wurde er vor mehr als 30 Jahren mit Romanen wie »Hoffmanns Hunger«. Jetzt will der niederländische Autor Leon de Winter in Deutschland vermehrt als Kolumnist von sich hören lassen

von Christoph Driessen  29.04.2025

Fernsehen

»Persischstunden«: Wie eine erfundene Sprache einen Juden rettet

Das Drama auf Arte erzählt von einem jüdischen Belgier, der im KZ als angeblicher Perser einen SS-Mann in Farsi unterrichten soll. Dabei kann er die Sprache gar nicht

von Michael Ranze  29.04.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  29.04.2025

Berlin

Antisemitismusbeauftragter für alle Hochschulen soll kommen

Details würden derzeit noch im Senat besprochen, sagte Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra

 29.04.2025

Jerusalem

Seltenes antikes Steinkapitell wird in Israel ausgestellt

Ein Fund aus dem Jahr 2020 gibt israelischen Archäologen Rätsel auf. Die Besonderheit des Steinkapitells aus römischer Zeit: Es ist mit einem mehrarmigen Leuchter - im Judentum Menorah genannt - verziert

 29.04.2025

Berlin

Jüdisches Museum erforscht Audio-Archiv von »Shoah«-Regisseur

Claude Lanzmann hat mit seiner epochalen Dokumentation »Shoah« Geschichte geschrieben. Das Jüdische Museum Berlin nimmt ein Doppeljubiläum zum Anlass, um das umfangreiche Recherchematerial des Regisseurs zu erschließen

von Alexander Riedel  29.04.2025

Köln

»Charlie Hebdo«-Überlebender stellt Comic zu NS-Raubkunst vor

»Zwei Halbakte« heißt ein 1919 entstandenes Gemälde von Otto Mueller. Die Geschichte des Kunstwerks hat der französische Zeichner Luz als Graphic Novel aufgearbeitet. Mit teils sehr persönlichen Zugängen

von Joachim Heinz  28.04.2025

Berlin

»Eine Zierde der Stadt«

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum im denkmalgeschützten Gebäude der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte eingeweiht

 28.04.2025

Paris

»Bambi«-Neuverfilmung: Nah an Felix Saltens Original

Ganz ohne Spezialeffekte und Animation: In Michel Fesslers »Bambi«-Neuauflage stehen echte Tiere vor der Kamera. Das Buch wurde einst von den Nazis verboten

von Sabine Glaubitz  28.04.2025