ESC-Sieger JJ (24) aus Österreich findet mit seiner Forderung nach einem Ausschluss Israels beim nächsten Eurovision Song Contest bei den Veranstaltern keinen Rückhalt. »JJs Aussagen geben seine Privatmeinung wieder«, sagte ein ORF-Sprecher. Für den Sender stünden beim ESC die Musik und die künstlerischen Darbietungen im Vordergrund.
Die Europäische Rundfunkunion (EBU) als Veranstalter habe zudem eindeutige Richtlinien, die Politik von Unterhaltung trennten, so der ORF in Wien. Die EBU ihrerseits erklärte, ihre Rolle sei es, einen Song Contest zu organisieren, der auf Zusammenhalt, Diversität und Inklusion achte. Die EBU sei ein Zusammenschluss öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten und nicht staatlicher Stellen.
»Diese sind berechtigt, jedes Jahr am Eurovision Song Contest teilzunehmen, wenn sie die erforderlichen Voraussetzungen erfüllen«, hieß es in einer EBU-Stellungnahme.
Auf Nachfrage der österreichischen Nachrichtenagentur APA relativierte der Sänger via seiner Plattenfirma Warner seine Aussagen: »Es tut mir leid, falls meine Worte missverstanden wurden. Obwohl ich die israelische Regierung kritisiere, verurteile ich jegliche Form von Gewalt gegen Zivilisten überall auf der Welt – sei es gegen Israelis oder Palästinenser. Zu diesem Thema werde ich mich nicht weiter äußern.«
JJ hatte laut einem Zeitungsbericht den Wunsch geäußert, dass der ESC 2026 in Wien stattfindet - und ohne Israel. »Es ist sehr enttäuschend, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt«, zitierte die spanische Zeitung »El País« den 24-jährigen Johannes Pietsch. dpa