Redezeit

»Ich liebe Katzen«

Frau Refaeli, Sie veröffentlichen auf Ihrem Instagram-Profil »Dailydoodlegram« regelmäßig Illustrationen, die von anderen Bildern auf dem Foto-Portal inspiriert werden. Warum?
Das geschah eigentlich ganz von allein. Mir war langweilig, und ich habe mir die Instagram-Bilder meiner Freunde angesehen, um mich inspirieren zu lassen. Nachdem ich meine Zeichnungen hochgeladen habe, bekam ich ein tolles Feedback. Und ich dachte, dass es doch eigentlich ganz nett wäre, Zeichnungen auf diese Weise zu veröffentlichen.

Nach welchen Kriterien wählen Sie aus, welche Bilder Sie später nachmalen?
Ich selbst folge ungefähr 1000 Leuten, denn nur so weiß ich, welche Bilder sie wiederum mögen. Das ist also meine Hauptquelle. Ich wähle Fotos aus, die meine Vorstellung anregen oder von denen ich denke, dass sie gut in eine Geschichte passen würden. Die hebe ich einige Tage auf, und so entsteht langsam eine Szene.

Hat die künstlerische Arbeit im Netz auch negative Folgen?
Nicht wirklich. Ich weiß, es gibt viele Copyright-Probleme für Illustratoren und Grafiker, die ihre Arbeiten so öffentlich im Netz präsentieren. Aber wenn ich diese Freiheit und den Kontakt zu meinem Publikum erhalten möchte, dann muss ich dieses Risiko wohl eingehen. Ich hoffe, dass niemand »Doodle«-Shirts machen wird, und dass die Leute die harte Arbeit, die ich in das Projekt stecke, respektieren.

Wie entstand die illustrierte Geschichte von Mordechai Schornstein, dem Gründer des Tel Aviver Zoos?
Das habe ich im Rahmen eines Kurses in der Bezalel-Akademie gezeichnet. Die Bilder waren Teil eines Artikels.

Sie lieben es, Tiere zu malen, insbesondere Katzen. Was fasziniert Sie daran?
Das kann ich als Illustratorin nicht beantworten, nur aus persönlicher Perspektive: Ich liebe Katzen. Ihre Persönlichkeit, ihre Gesichter, die so voll von Ausdruck und Ruhe sind. Ich kann gar nicht richtig erklären, warum ich sie so liebe.

Ist es leichter Tiere als Menschen zu zeichnen ?
Für mich schon. Besonders Tiergesichter sind schön zu malen. Sie machen mich neugierig. Tiere und Pflanzen – beide habe ich immer gemocht. Schon als kleines Mädchen war es aufregend, die Natur und alle ihre Details zu entdecken.

Mit der Illustratorin sprach Katrin Richter.

Geffen Refaeli hat an der Bezalel-Akademie in Jerusalem visuelle Kommunikation studiert. Sie arbeitet als freiberufliche Illustratorin in Tel Aviv.

www.geffenrefaeli.com
www.instagram.com/dailydoodlegram

Österreich

Neue Direktorin für das Jüdische Museum Hohenems

Historikerin Irene Aue-Ben-David übernimmt die Leitung und bringt internationale Erfahrung aus Jerusalem mit

von Nicole Dreyfus  16.12.2025

Basel

Mann wollte Juden während des ESC angreifen

Kurz vor dem »Eurovision Song Contest« in der Schweiz wurde ein 25-Jähriger wegen konkreter Gewaltdrohungen festgenommen und ausgewiesen

von Nicole Dreyfus  16.12.2025

Berlin

Umstrittene 88: Der schwierige Umgang mit rechten Codes

Im Berliner Fußball sorgt die Debatte um die Rückennummer 88 und dem Hitler-Bezug für Kontroversen. Warum das Verbot erneut scheiterte und wie der Fußball insgesamt mit rechtsextremen Codes umgeht

von David Langenbein, Gerald Fritsche, Jana Glose  16.12.2025

Wien

ESC 2026: ORF will israelfeindliche Proteste nicht ausblenden

Die Debatte und der Boykott einzelner Länder wegen der Teilnahme Israels haben den ESC 2026 bisher überschattet. Auch beim Event im Mai selbst drohen Proteste. Wie geht der ORF damit um?

 16.12.2025

Washington D.C.

Trump sorgt mit Angriffen auf ermordeten Rob Reiner für Empörung

Der jüdische Regisseur sei an einem »Trump-Verblendungssyndrom« gestorben, schreibt der Präsident. Dafür erntet er seltene Kritik aus den eigenen Reihen

 16.12.2025

Nachruf

Filmproduzent mit Werten

Respektvoll, geduldig, präzise: eine Würdigung des sechsfachen Oscar-Preisträgers Arthur Cohn

von Pierre Rothschild  15.12.2025

Meinung

Xavier Naidoos antisemitische Aussagen? Haken dran!

Der Mannheimer Sänger füllt wieder Konzertsäle. Seine Verschwörungserzählungen über Juden und holocaustrelativierenden Thesen scheinen kaum noch jemanden zu stören

von Ralf Fischer  15.12.2025

Los Angeles

Bestürzung über Tod von Rob Reiner und Ehefrau Michele

Der jüdische Regisseur und seine Frau wurden tot in ihrem Haus aufgefunden. Die Polizei behandelt den Fall als mögliches Tötungsdelikt

 15.12.2025

Justiz

Gericht: Melanie Müller zeigte mehrmals den Hitlergruß

Melanie Müller steht erneut vor Gericht: Die Schlagersängerin wehrt sich gegen das Urteil wegen Zeigens des Hitlergrußes und Drogenbesitzes. Was im Berufungsverfahren zur Debatte steht

von André Jahnke  14.12.2025