Das Aktive Museum im südwestfälischen Siegen zeigt ab 9. Juni eine Ausstellung über das 1941 von den Nationalsozialisten errichtete Ghetto Theresienstadt in Tschechien. Für die Sonderschau »Days Beyond Time - Tage jenseits der Zeit« haben 13 junge israelische Künstlerinnen und Künstler Gespräche mit Holocaust-Überlebenden geführt und deren Berichte in Werke übertragen, wie der Kreis Siegen-Wittgenstein am Mittwoch mitteilte.
Zu sehen seien zudem Zeichnungen, die während des Zweiten Weltkrieges im Ghetto entstanden. Sie korrespondierten mit den zeitgenössischen Arbeiten, hieß es.
Die Ausstellung wird den Angaben zufolge im Rahmen des 50-jährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Emek Hefer in Israel gezeigt. Bis Ende September soll die Schau zu sehen sein. Die Forschungs- und Bildungseinrichtung Beit Theresienstadt hat das Projekt umgesetzt. Das Museum mit Erinnerungsort für die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung des KZ Theresienstadt wurde 1975 in Emek Hefer gegründet.
Bilder, Skulpturen und Videos Die Ausstellung besteht den Angaben zufolge aus Bildern, Skulpturen und kurzen Videos von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen des KZ Theresienstadt oder Ghetto Theresienstadt, das 1941 von den damaligen deutschen Besatzern im heutigen tschechischen Terezin eingerichtet worden war. Es diente bis 1945 unter anderem als Gestapo-Gefängnis und Transitlager auf dem Weg in die großen Vernichtungslager. Mehr als 88.000 Gefangene wurden von Theresienstadt aus in die Vernichtungslager Auschwitz, Treblinka, Majdanek oder Sobibor deportiert. Insgesamt durchliefen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges etwa 140.000 Menschen das Lager.
Das Aktive Museum Südwestfalen in Siegen befindet sich in einem
1940 erbauten Luftschutzbunker, der auf den Grundmauern der bei den Novemberpogromen 1938 niedergebrannten Synagoge errichtet wurde. epd