Heidelberg

Hochschule für Jüdische Studien hat neuen Rektor

Werner Arnold, neuer Rektor der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (HfJS) Foto: Philip Benjamin

Die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (HfJS) hat einen neuen Rektor. Kuratorium und Senat der Hochschule haben Werner Arnold, emeritierter Professor für Semitistik am Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients der Universität Heidelberg, an die Spitze der Hochschule gewählt. Er wird ab dem 1. Oktober für eine Amtszeit von zwei Jahren die Nachfolge von Johannes Heil antreten.

»Ich danke den Entscheidungsgremien für dieses klare Votum sowie das Vertrauen, das mir damit entgegengebracht wird und freue mich sehr darauf, die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg während meiner Amtszeit zu unterstützen und ein Stück in die Zukunft führen zu dürfen«, sagte Arnold.

KONTINUITÄT Laut der Kuratoriums-Vorsitzenden Barbara Traub habe man sich unter anderem deshalb für Arnold entschieden, da er der HfJS und ihren Mitgliedern schon seit Jahrzehnten durch gemeinsame Forschungsprojekte sehr verbunden sei und über sein Engagement im Wissenschaftlichen Beirat der Hochschule bereits Impulse gesetzt habe.

»Mit ihm wurde eine hervorragende Wahl getroffen. Ich freue mich, dass er als Rektor gewonnen werden konnte«, sagt Kuratoriums-Vorsitzende Barbara Traub.

»Herr Professor Dr. Arnold kennt die Strukturen sowohl an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg als auch an der Universität Heidelberg und steht damit für die Kontinuität einer engen Partnerschaft beider Institutionen. Ich bin mir sicher, dass mit ihm eine hervorragende Wahl getroffen wurde und freue mich, dass er als Rektor gewonnen werden konnte«, so Traub.

Voraussichtlich im Dezember wird der neue Rektor im Rahmen eines kleinen Festaktes offiziell im Amt begrüßt.

Werner Arnold nahm 1999 einen Ruf der Universität Heidelberg auf die Nachfolge von Otto Jastrow auf den Lehrstuhl für Semitistik am Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients an, den er bis 2019 innehatte. Von 1988 bis 1991 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt »Neuwestaramäisch« bei Otto Jastrow tätig.

STATIONEN 1991 wechselte Arnold als wissenschaftlicher Assistent an den Lehrstuhl für Semitistik bei Jastrow, bevor er 1996 – nach einer Forschungsreise 1993 nach Dhofar – als wissenschaftlicher Assistent zurück nach Erlangen an das Institut für außereuropäische Sprachen und Kulturen der Universität Erlangen-Nürnberg ging. Dort habilitierte er sich 1997 mit Die arabischen Dialekte Antiochiens und war in der Folge als Oberassistent tätig, bis er schließlich dem Ruf nach Heidelberg folgte.  

Die HfJS lehrt die Geistes- und Kulturwissenschaft der Jüdischen Studien und bietet eine Ausbildung für die Gemeindearbeit sowie eine Rabbinerausbildung an. Zur HfJS gehören zehn Professuren. Eingeschrieben sind aktuell rund 100 Studenten, hinzu kommen für einzelne Seminare pro Semester etwa 150 Studenten von der Universität Heidelberg.

Die HfJS ist in ihrer Art einzigartig in der Bundesrepublik. Ihr Träger ist der Zentralrat der Juden, finanziert wird die Einrichtung von Bund und Ländern.  ja

www.hfjs.eu

Restitution

»Das Ausmaß hat uns überrascht«

Daniel Dudde über geraubte Bücher, Provenienzforschung an Bibliotheken und gerechte Lösungen

von Tobias Kühn  15.07.2025

Haskala

Medizin für die jüdische Nation

Aufgeklärte jüdische Ärzte sorgten sich um »Krankheiten der Juden«. Das wirkte auch im Zionismus nach

von Christoph Schulte  15.07.2025

Literatur

Vom Fremden angezogen

Die Schriftstellerin Ursula Krechel, Autorin des Romans »Landgericht«, wird mit dem Büchner-Preis ausgezeichnet

von Oliver Pietschmann  15.07.2025

Interview

»Eine Heldin wider Willen«

Maya Lasker-Wallfisch über den 100. Geburtstag ihrer Mutter Anita Lasker-Wallfisch, die als Cellistin das KZ Auschwitz überlebte, eine schwierige Beziehung und die Zukunft der Erinnerung

von Ayala Goldmann  15.07.2025

Musik

Zehntes Album von Bush: »Wie eine Dusche für die Seele«

Auf ihrem neuen Album gibt sich die britische Rockband gewohnt schwermütig, aber es klingt auch Zuversicht durch. Frontmann Gavin Rossdale hofft, dass seine Musik Menschen helfen kann

von Philip Dethlefs  15.07.2025

Medien

Die Deutsche Welle und Israel: Mitarbeiter werfen ihrem Sender journalistisches Versagen vor

Die Hintergründe

von Edgar S. Hasse  14.07.2025

TV-Tipp

Der Mythos Jeff Bridges: Arte feiert den »Dude«

Der Weg zum Erfolg war für Jeff Bridges steinig - auch weil der Schauspieler sich gegen die Erfordernisse des Business sträubte. Bis er eine entscheidende Rolle von den Coen-Brüdern bekam, die alles veränderte

von Manfred Riepe  14.07.2025

Musik

Der die Wolken beschwört

Roy Amotz ist Flötist aus Israel. Sein neues Album verfolgt hohe Ziele

von Alicia Rust  14.07.2025

Imanuels Interpreten (11)

The Brecker Brothers: Virtuose Blechbläser und Jazz-Funk-Pioniere

Jazz-Funk und teure Arrangements waren und sind die Expertise der jüdischen Musiker Michael und Randy Brecker. Während Michael 2007 starb, ist Randy im Alter von fast 80 Jahren weiterhin aktiv

von Imanuel Marcus  14.07.2025