Preis

HIV und Quantenphysik

Die Siegerteams mit ihren Urkunden Foto: Forschungszentrum Jülich / W. Schneider

Ende vergangener Woche sind vier deutsch-israelische Wissenschaftler-Teams im Forschungszentrum Jülich mit dem Forschungspreis ARCHES (Award for Research Cooperation and High Excellence in Science) ausgezeichnet worden, wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mitteilt.

In der Kategorie Infektionsforschung wurden Ann-Kristin Mueller von der Uniklinik Heidelberg und Ron Dzikowski von der Fakultät für Medizin der Hebräischen Universität Jerusalem für ihre Beiträge zur Malariaforschung geehrt. Das Team geht der Frage nach, durch welche biologischen Prozesse es dem Malariaparasiten gelingt, trotz seiner einfachen Genstruktur eine Infektion herzustellen und zu erhalten.

Ein ähnliches Verhalten zeigt der HI-Virus. Wie gelingt es Viren wie HIV, dem Immunsystem zu entkommen? Für die Untersuchung dieser Frage wird das Team von Richard Neher, Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie, und Tamir Tuller, Universität Tel Aviv, ausgezeichnet.

Leitfähigkeit In der Kategorie Physik wurden Boris Naydenov, Universität Ulm, und Nir Bar-Gill, Hebräische Universität Jerusalem, für ihr Vorhaben in der Festkörperphysik geehrt (Quantum-Spin-Simulatoren).

Im Bereich Chemie/Materialforschung bekam das Team von Binghai Yan, Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe, und Erez Berg, Weizmann-Institut, die Auszeichnung für ihre Untersuchung zur Leitfähigkeit von Materialien. Das Preisgeld von je 200.000 Euro dient weiteren Projekten der Forschungsgruppenleiter in beiden Ländern.

Der ARCHES-Preis wurde 2008 anlässlich des deutsch-israelischen Wissenschaftsjahres durch das BMBF ins Leben gerufen. Er wird von der Minerva-Stiftung vergeben, die das Programm im Auftrag des BMBF verwaltet. ja

TV-Tipp

TV-Premiere: So entstand Claude Lanzmanns epochaler Film »Shoah«

Eine sehenswerte Arte-Dokumentation erinnert an die bedrückenden Dreharbeiten zu Claude Lanzmanns Holocaust-Film, der vor 40 Jahren in die Kinos kam

von Manfred Riepe  21.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  21.11.2025

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal

Arte widmet den 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth eine neue Doku

von Friederike Ostermeyer  21.11.2025

TV-Kritik

Allzu glatt

»Denken ist gefährlich«, so heißt eine neue Doku über Hannah Arendt auf Deutsch. Aber Fernsehen, könnte man ergänzen, macht es bequem - zu bequem. Der Film erklärt mehr als dass er zu begeistern vermag

von Ulrich Kriest  21.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Bettina Piper, Imanuel Marcus  21.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  20.11.2025

Kino

»Fast ein Wunder«

Das israelische Filmfestival »Seret« eröffnete in Berlin mit dem Kassenschlager »Cabaret Total« von Roy Assaf

von Ayala Goldmann  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025

»Jay Kelly«

In seichten Gewässern

Die neue Netflix-Tragikomödie von Noah Baumbach startet fulminant, verliert sich dann aber in Sentimentalitäten und Klischees

von Patrick Heidmann  20.11.2025