Sehen!

Hitchcocks KZ-Dokumentation

Britisches Kamerateam 1945 in Belsen Foto: arte

Sehen!

Hitchcocks KZ-Dokumentation

Arte zeigt »Night Will Fall«

 05.01.2015 17:11 Uhr

Am 15. April 1945 befreiten britische Truppen das Konzentrationslager Bergen-Belsen in der Lüneburger Heide. Ein Kamerateam machte Bilder von Leichenbergen und ausgemergelten Häftlingen, schockierende Beweise für die Verbrechen des NS-Regimes. Der Londoner Produzent Sidney Bernstein plante, aus diesem Material sowie weiteren Aufnahmen der Alliierten einen Film zusammenzustellen, der das Ausmaß der NS-Vernichtungspolitik belegen und so die »Reeducation« der Deutschen psychologisch unterstützen sollte. Alfred Hitchcock wurde gebeten, den Film zu montieren.

rekonstruiert
Doch bald nach dem Ende des Krieges änderte sich die Politik der Besatzungsmächte: Statt die Deutschen mit ihrer Schuld zu konfrontieren, galt es angesichts der Anforderungen des Wiederaufbaus, neue Zuversicht zu verbreiten. Die authentischen Szenen unsagbaren Grauens wurden den Archiven des Imperial War Museum in London übergeben, wo sie fast 70 Jahre lang lagerten. In mühsamer Arbeit gelang es Spezialisten des Museums, den als verschollen geltenden Film zu rekonstruieren. 2014 wurde er auf der Berlinale gezeigt.

Die Geschichte des Films und seiner Wiederherstellung zeigt Arte am Dienstag, den 13. Januar, um 21.45 Uhr in André Singers Dokumentation Night Will Fall. Die britisch-amerikanisch-israelische Koproduktion rekonstruiert zugleich mit Hilfe von Zeitzeugen, ehemaligen Lagerinsassen sowie früheren Soldaten und Kameraleuten die Befreiung der Konzentrationslager 1944/45: ungesehene Bilder und unerzählte Geschichten eines der dunkelsten Kapitel des 20. Jahrhunderts. ja

»Night Will Fall«. Arte, Dienstag, 13. Januar, 21.45 Uhr

Sehen!

Fast alles über Johann Strauss

Eine Ausstellung im Jüdischen Museum Wien

von Tobias Kühn  31.12.2025

Shkoyach! Die Kulturkolumne

Der »Seinfeld«-Effekt oder: Curb your Antisemitism!

2026 kann ja heiter werden

von Sophie Albers Ben Chamo  31.12.2025

Sprachgeschichte

Rutsch, Rosch und Rausch

Hat der deutsche Neujahrsglückwunsch wirklich hebräische Wurzeln?

von Christoph Gutknecht  31.12.2025 Aktualisiert

Erhebung

Dieser hebräische Babyname ist in Deutschland am beliebtesten

Welche Namen geben Eltern ihren Sprösslingen in diesem Jahr am liebsten? In welchen Bundesländern gibt es Abweichungen?

 31.12.2025

Programm

Götter, Märchen und Le Chaim: Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 31. Dezember bis zum 13. Januar

 31.12.2025

Forum

Leserbriefe

Kommentare und Meinungen zu aktuellen Themen der Jüdischen Allgemeinen

 28.12.2025

Film

Spannend, sinnlich, anspruchsvoll: »Der Medicus 2«

Nach zwölf Jahren kommt nun die Fortsetzung des Weltbestsellers ins Kino

von Peter Claus  25.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Menschenrechte

Die andere Geschichte Russlands

»Wir möchten, dass Menschen Zugang zu unseren Dokumenten bekommen«, sagt Irina Scherbakowa über das Archiv der von Moskau verbotenen Organisation Memorial

 25.12.2025