Ehrung

Hilde-Domin-Preis für Edgar Hilsenrath

Edgar Hilsenrath Foto: dpa

Der deutsch-jüdische Schriftsteller und Schoa-Überlebende Edgar Hilsenrath erhält den Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil der Stadt Heidelberg. Der 90-Jährige wird ausgezeichnet als »Schriftsteller, dessen Lebenswerk der Erfahrung von Exil in literarisch einzigartiger, kühner Weise Ausdruck verliehen hat«, teilte die Stadt Heidelberg am Mittwoch mit.

Hilsenraths zum Teil in den USA entstandenen Hauptwerke sind die Groteske Der Nazi & der Friseur sowie die Romane Nacht und Das Märchen vom letzten Gedanken. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und soll im Herbst überreicht werden.

grauen Die Romane des Schriftstellers seien getrieben von einer düster-schwarzen Fantasie und Versuchen, das Grauen, das Menschen anderen Menschen antun, in Formen der Groteske erzählbar zu machen. Seine Themen seien die Judenverfolgung und der Holocaust, aber auch der Völkermord an den Armeniern, hieß es in der Mitteilung weiter.

Edgar Hilsenrath wuchs in Halle an der Saale auf. Er floh 1938 mit der Mutter zu den Großeltern nach Rumänien und wurde 1941 in ein jüdisches Ghetto in der Ukraine deportiert. Er überlebte und wanderte zunächst nach Palästina, dann über Frankreich in die USA aus. 1975 kehrte er »wegen der deutschen Sprache« nach Deutschland zurück.

Die Auszeichnung für Literatur im Exil wird alle drei Jahre vergeben. Gestiftet wurde die Ehrung 1992 von der Stadt Heidelberg anlässlich des 80. Geburtstages der Ehrenbürgerin und ersten Preisträgerin Hilde Domin (1909–2006). epd

Yitzchak Rabin

Erinnerung an einen Mord

Wie ich im Café Moment in der Jerusalemer Azza Street vom tödlichen Anschlag auf Israels Ministerpräsident am 4. November 1995 in Tel Aviv erfuhr

von Ayala Goldmann  04.11.2025

TV-Tipp

»Nürnberg 45 - Im Angesicht des Bösen«

Das Dokudrama rekonstruiert die Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozesse vor 80 Jahren

von Jan Lehr  04.11.2025

Hollywood

Jesse Eisenberg will eine seiner Nieren spenden

Der Schauspieler hatte die Idee dazu bereits vor zehn Jahren

 03.11.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Herbstkaffee – und auf einmal ist alles so »ejn baʼaja«

von Nicole Dreyfus  02.11.2025

Wittenberg

Judaistin kuratiert Bildungsort zur Schmähplastik

Die Darstellung der sogenannten »Judensau« an der Wittenberger Stadtkirche, der früheren Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546), gehört in Deutschland zu den bekanntesten antisemitischen Darstellungen des Mittelalters

 02.11.2025

Zahl der Woche

8 jüdische Gemeinden

Fun Facts und Wissenswertes

 02.11.2025

Aufgegabelt

Wareniki mit Beeren

Rezepte und Leckeres

 02.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Bettina Piper, Imanuel Marcus  02.11.2025

Debüt

Katharsis und Triumph

Agnieszka Lessmann erzählt in ihrem Roman über transgenerationales Trauma und das Gefühl des Ausgegrenztseins, aber auch von einer jungen Frau, die sich selbst wiederfindet

von Sara Klatt  02.11.2025