Düsseldorf

»Gegen den Strom«: Malerei von Chaïm Soutine

»Les Maisons« (1920/21), Öl auf Leinwand, Musée de l’Orangerie, Paris Foto: bpk | RMN - Grand Palais | Hervé Lewandowski

Die Malerei des jüdischen Künstlers Chaïm Soutine (1893-1943) steht seit Samstag im Mittelpunkt einer Ausstellung der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen im Museum K20 in Düsseldorf. Die Ausstellung »Gegen den Strom« ist nach mehr als 40 Jahren die erste in einem deutschen Museum, die sich dem Werk des französischen Künstlers mit belarussischen Wurzeln widmet. Ermöglicht wurde dies durch eine Kooperation der Kunstsammlung NRW mit dem Louisiana Museum of Modern Art im dänischen Humlebæk und dem Kunstmuseum Bern.

Bis zum 14. Januar sind rund 60 Gemälde zu sehen, darunter Porträts von Pagen, Messdienern, Köchen, Zimmermädchen sowie Menschen, die wie Soutine selbst auf einer der unteren Stufen der Gesellschaft standen. Die Bilder seien gemalte Liebeserklärungen an die Porträtierten, erklärten die Ausstellungsmacher. Die Menschen und Motive von Soutine verliehen auch den Existenzängsten unserer Zeit Ausdruck.

Unter den Exponaten sind vor allem die expressiven Gemälde des Malers der klassischen Moderne, der 1893 in einem kleinen Schtetl in der Nähe von Minsk geboren wurde. Dem Bilderverbot der jüdischen Tradition habe sich Soutine widersetzt, als er im Alter von 14 Jahren Malunterricht nahm, zunächst in Minsk, dann an der Akademie in Vilnius und ab 1913 in Paris, hieß es.

In der Kunstmetropole Paris blieb Soutine jedoch ein Außenseiter. »Avantgardistischer Stil und gesellschaftliche Gepflogenheiten blieben ihm fremd«, erklärte die Kunstsammlung. Das revolutionäre Potenzial, das seiner Malerei innewohne, habe weit ins 20. Jahrhundert ausgestrahlt und Künstlerpersönlichkeiten wie Francis Bacon oder Willem de Kooning entscheidend geprägt. Der Maler starb am 9. August 1943 im von den deutschen Truppen besetzten Paris. epd

Ferdinand von Schirach

»Sie werden von mir kein Wort gegen Israel hören«

Der Jurist und Schriftsteller war zu Gast bei Markus Lanz - es war eine in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerte Sendung

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Chemnitz

Kunstfestival: Beauftragter hält einige Werke für judenfeindlich

Thomas Feist warf einigen Beteiligten »die Übernahme von «Fakten‹ vor, die nichts als Übernahme von Hamas-Propaganda sind«

 04.09.2025

Fotografie

Mode, nackte Haut und Skandale

Helmut Newton gehört zu den populärsten Modefotografen der Popkultur. Eine Doppelausstellung in Berlin beleuchtet nun seine Werke - und bringt sie mit Bildern anderer Künstler in einen Dialog

von Daniel Zander  04.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  04.09.2025 Aktualisiert

50. Filmfestival Toronto

Russell Crowe spielt Hermann Göring

Doku »The Road Between Us: The Ultimate Rescue« erzählt den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 aus israelischer Perspektive

 04.09.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  04.09.2025

Sehen!

»Happy Holidays«

»Ajami«-Regisseur Scandar Copti erzählt die Geschichte einer arabischen und einer jüdischen Familie in Haifa

von Dietmar Kanthak  04.09.2025

Serie

Rath im Ruhestand: Volker Kutscher schließt das Kapitel Gereon Rath

Ein letztes Mal betritt Gereon Rath die Bühne: In »Westend« verwebt Volker Kutscher Zeitgeschichte, Erinnerung und Fiktion zu einem fulminanten Abschied von seinem Kommissar – und zeigt, wie Vergangenheit nachwirkt

 04.09.2025

TV-Tipp

Exil-Beziehung in Zeiten des Krieges: Arte-Doku zur Liebe von Erich Maria Remarque und Marlene Dietrich

Eine Arte-Doku zeichnet die Liebesbeziehung zwischen den deutschen Exil-Weltstars Marlene Dietrich und Erich Maria Remarque nach. Dabei setzt sie oft auf Interpretationen statt auf Fakten, hält aber dennoch die Balance

von Christian Bartels  03.09.2025