Erklärung

»Gefährliche Mischung«

Gegen anwachsenden Judenhass in der Bundesrepublik: das PEN-Zentrum der Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Exil deutschsprachiger Länder Foto: dpa

»Mit großer Beunruhigung« verfolgt das PEN-Zentrum der Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Exil deutschsprachiger Länder den anwachsenden verdeckten und offenen Antisemitismus in der Bundesrepublik.

Vor dem Hintergrund des militärischen Konflikts zwischen Israel und der Hamas sei es zu »antisemitischen Äußerungen, Positionen und Manifestationen« gekommen, »in denen sich rechtsradikale und linke Positionen mit der offenen Judenfeindlichkeit in muslimischen Kreisen verbünden«, heißt es in einer Presseerklärung des Autorenverbands.

Sorge Eine »gefährliche Mischung aus abstrusen Vorurteilen, historisch bedingter Feindschaft und wirren Vorstellungen über die staatliche Existenz Israels« heize eine antisemitische Grundeinstellung an, die das PEN-Zentrum mit umso größerer Sorge beobachte, weil zahlreiche seiner Mitglieder auf der Flucht vor dem Antisemitismus in anderen Staaten nach Deutschland geflüchtet seien. Die Organisation fordert die anderen Schriftstellerverbände in Deutschland auf, sich ihrem Appell anzuschließen.

Das P.E.N. Zentrum der Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Exil deutschsprachiger Länder wurde 1948 von dem spanischen Schriftsteller Salvador de Madariaga gegründet. Ihm gehören Autoren an, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz Zuflucht vor Verfolgung gefunden haben. Mitglieder sind unter anderem György Dalos, Ota Filip und Boris Schapiro. ja

www.exil-pen.de

Kino

Düstere Dinosaurier, frisches Starfutter

Neuer »Jurassic World«-Film mit Scarlett Johansson läuft in Deutschland an

von Ronny Thorau  01.07.2025

Berlin

Ausstellung »Die Nazis waren ja nicht einfach weg« startet

Die Aufarbeitung der NS-Zeit hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Wendungen genommen. Eine neue Ausstellung in Berlin schaut mit dem Blick junger Menschen darauf zurück

von Lukas Philippi  01.07.2025

München

Fritz-Neuland-Gedächtnispreis gegen Antisemitismus erstmals verliehen

Als Anwalt stand Fritz Neuland in der NS-Zeit anderen Juden bei. In München wird ein nach ihm benannter Preis erstmals verliehen: an Polizisten und Juristen, die sich gegen Antisemitismus einsetzen

von Barbara Just  30.06.2025

Forschung

Digitales Archiv zu jüdischen Autoren in der NS-Zeit

Das Portal umfasst den Angaben zufolge derzeit rund eine Million gespeicherte Informationen

 30.06.2025

Medien

»Ostküsten-Geldadel«: Kontroverse um Holger Friedrich

Der Verleger der »Berliner Zeitung« irritiert mit seiner Wortwahl in Bezug auf den jüdischen Weltbühne-Gründer-Enkel Nicholas Jacobsohn. Kritiker sehen darin einen antisemitischen Code

von Ralf Balke  30.06.2025

Berlin

Mehr Bundesmittel für Jüdisches Museum

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer betonte, sichtbares jüdisches Leben gehöre zur Mitte der Gesellschaft

 30.06.2025

Großbritannien

Nach Anti-Israel-Eklat bei Glastonbury: BBC gibt Fehler zu

Ein Musiker wünscht während einer BBC-Übertragung dem israelischen Militär von der Festival-Bühne aus den Tod. Die Sendung läuft weiter. Erst auf wachsenden Druck hin entschuldigt sich die BBC

 30.06.2025

Glastonbury-Festival

Anti-Israel-Parolen: Britischer Premier fordert Erklärung

Ein Musiker beim Glastonbury-Festival in England fordert die Menge dazu auf, Israels Militär den Tod zu wünschen. Der Vorfall zieht weite Kreise

 30.06.2025

Essay

Die nützlichen Idioten der Hamas

Maxim Biller und der Eklat um seinen gelöschten Text bei der »ZEIT«: Ein Gast-Kommentar von »WELT«-Herausgeber Ulf Poschardt

von Ulf Poschardt  29.06.2025