Berlin-Wannsee

Gedenkstele für Filmpionier Karl Wolffsohn

Filmunternehmer und Gründer der Lichtburg: Karl Wolffsohn (1881–1957) Foto: ullstein bild

Berlin-Wannsee

Gedenkstele für Filmpionier Karl Wolffsohn

1938 kam Karl Wolffsohn in Gestapo-Haft, weil er sich geweigert hatte, die Gartenstadt Atlantic »arisieren« zu lassen

 14.12.2023 15:07 Uhr

Eine neue Stele erinnert seit Mittwoch in Berlin-Wannsee an den Filmpionier Karl Wolffsohn (1881-1957). Der jüdische Verleger zählte zu den Pionieren der deutschen Film- und Unterhaltungsbranche und lebte von 1924 bis 1938 mit seiner Familie am Stölpchensee.

Enthüllt wurde die Informationsstele am Stölpchenweg Ecke Kohlhasenbrücker Straße unter anderem von der Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Cornelia Seibeld (CDU), und dem Enkel von Karl Wolffsohn, dem Historiker und Publizisten Michael Wolffsohn, wie das Abgeordnetenhaus am Mittwoch mitteilte. Gestaltet wurde sie nach einem Entwurf der Berliner Künstlerin Karin Rosenberg.

Wolffsohn war Mitbegründer sowie ab 1937 alleiniger Eigentümer der Wohnanlage Gartenstadt Atlantic mit dem Großkino »Lichtburg« in Berlin-Gesundbrunnen.

1924 hatte er den Angaben zufolge das rund 7.500 Quadratmeter große Grundstück am Stölpchensee einschließlich Landvilla, Gärtnerhaus und Bungalow gepachtet. In unmittelbarer Nähe der Filmstadt Babelsberg habe sich damals bei ihm und seiner Ehefrau Recha (1887-1972) die damalige Welt des Films getroffen, hieß es.

Im August 1938 kam Karl Wolffsohn in Gestapo-Haft, weil er sich geweigert hatte, die Gartenstadt Atlantic »arisieren« zu lassen. In der Haft wurde er schließlich gezwungen, die Enteignung seines Besitzes hinzunehmen, und wurde daraufhin im Februar 1939 entlassen.

Er floh nach Britisch-Palästina und kehrte 1949 in die Bundesrepublik zurück. In der Folge kämpfte er jahrelang um Entschädigung und Wiedergutmachung sowie um die Rückgabe seines geschäftlichen und privaten Vermögens.

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 18. September bis zum 2. Oktober

 18.09.2025

Fußball

Mainz 05 und Ex-Spieler El Ghazi suchen gütliche Einigung

Das Arbeitsgericht Mainz hatte im vergangenen Juli die von Mainz 05 ausgesprochene Kündigung für unwirksam erklärt

 18.09.2025

Hochstapler

»Tinder Swindler« in Georgien verhaftet

Der aus der Netflix-Doku bekannte Shimon Hayut wurde auf Antrag von Interpol am Flughafen festgenommen

 18.09.2025

Berlin

Mut im Angesicht des Grauens: »Gerechte unter den Völkern« im Porträt

Das Buch sei »eine Lektion, die uns lehrt, dass es selbst in den dunkelsten Zeiten Menschen gab, die das Gute dem Bösen vorzogen«, heißt es im Vorwort

 17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Berlin

»Stärker als die Angst ist das menschliche Herz«

Die Claims Conference präsentiert in einem Bildband 36 Männer und Frauen, die während der Schoa ihr Leben riskierten, um Juden zu retten

von Detlef David Kauschke  17.09.2025

Auszeichnung

Theodor-Wolff-Preis an Journalisten vergeben

Der Theodor-Wolff-Preis erinnert an den langjährigen Chefredakteur des »Berliner Tageblatts«, Theodor Wolff (1868-1943)

 17.09.2025

Los Angeles

Barbra Streisand über Dreh mit Robert Redford: »Pure Freude«

Mit dem Klassiker »The Way We Were« (»So wie wir waren«) brachen die beiden Stars in den 70er-Jahren Millionen Herzen. Nach dem Tod von Redford blickt Hollywood-Ikone Streisand zurück auf den Dreh

von Lukas Dubro  17.09.2025

Kritik

Toni Krahl hat »kein Verständnis« für israelfeindliche Demonstrationen

Was in der Region um Israel passiere, sei ein Drama, das sich über Jahrzehnte entwickelt habe, sagte Krahl

 17.09.2025