In der Berliner Philharmonie findet am Mittwoch die offizielle Gedenkfeier für die vor zwei Monaten gestorbene Holocaust-Überlebende Margot Friedländer statt. Die Gedenkrede wird nach Angaben der Margot-Friedländer-Stiftung Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier halten. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) wird ein Grußwort sprechen. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) wird die Trauerfeier live in seinem Fernsehprogramm übertragen.
Erwartet werden zu dem Gedenken langjährige Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, Freundinnen und Freunde Friedländers sowie Preisträgerinnen und Preisträger des nach ihr benannten Preises. Zudem hat die Stiftung nach eigenen Angaben viele junge Menschen und Engagierte eingeladen, vor denen Margot Friedländer über viele Jahre als Zeitzeugin gesprochen habe. Der Dialog mit der jungen Generation sei ihr stets ein zentrales Anliegen gewesen, hieß es.
Die Berliner Ehrenbürgerin war am 9. Mai 103-jährig gestorben und am 15. Mai auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt worden. An der Beisetzung hatten neben engen Wegbegleitern auch die gesamte Spitze von Bund und Land teilgenommen.
Die Berlinerin war als Jüdin in der NS-Zeit in das KZ Theresienstadt verschleppt worden. Ihre Eltern und ihr Bruder wurden ermordet. Sie emigrierte später in die USA und kam mit 88 Jahren zurück nach Berlin. Bis zuletzt engagierte sie sich als Zeitzeugin, um die Erinnerung an die NS-Verbrechen wachzuhalten. epd