Bremen

Focke-Museum erhält Nachlass von Julius Frank

Das Focke-Museum ist ein Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Bremen. Foto: imago images/imagebroker

Das Bremer Focke-Museum hat den umfangreichen Foto-Nachlass des jüdischen Fotografen Julius Frank (1907–1959) bekommen. Frank stammte aus einer Fotodynastie in Lilienthal bei Bremen, die 1872 mit dem Großvater begann, der ebenfalls Julius hieß.

1936 musste der Enkel sein traditionsreiches Atelier aufgeben und vor den Nationalsozialisten in die USA flüchten. »Dank der großzügigen Übergabe des gesamten Nachlasses der Fotodynastie Frank wird es erstmals möglich sein, ihr Wirken umfassend zu erforschen und in einer Ausstellung zu würdigen«, sagte Museumskuratorin Karin Walter.

KISTE 2019 entschlossen sich die Kinder von Julius – Frank, Mike und Barbara Frank –, den Nachlass dem Bremer Landesmuseum und dem Heimatverein Lilienthal zu überlassen. So kam im Herbst des vergangenen Jahres eine zwei Kubikmeter große Kiste im Focke-Museum an.

Darin befanden sich den Angaben zufolge neben rund 1000 Originalabzügen in unterschiedlichen Formaten, Negativen und Dias auch viele private Familienunterlagen. Sie zeigten das Schicksal der Familie Frank in Deutschland und Amerika und belegten ihre erfolglosen Bemühungen um Wiedergutmachung im Nachkriegsdeutschland, hieß es.

MOTIVE Das Spektrum der Motive des ausgebildeten Fotografen Frank reicht von Mensch- und Landschaftsaufnahmen aus Marsch und Moor über Bilder aus dem Arbeitsleben der amerikanischen Autoindustrie bis hin zu Werbe- und Architekturfotografien.

Das Focke-Museum plant mit den Dokumenten eine Ausstellung sowie eine Begleitpublikation, in der neben den Fotografien auch die Familiengeschichte thematisiert werden soll. epd

Film

Spannend, sinnlich, anspruchsvoll: »Der Medicus 2«

Wieder hat sich Regisseur Philipp Stölzl kräftig vom Bestseller-Autor Noah Gordon anregen lassen

von Peter Claus  19.12.2025

Musik

Louis-Lewandowski-Festival hat begonnen

Der Komponist Louis Lewandowski hat im 19. Jahrhundert die jüdische Synagogenmusik reformiert. Daran erinnert bis Sonntag auch dieses Jahr ein kleines Festival

 18.12.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Bettina Piper, Imanuel Marcus  18.12.2025

Ausstellung

Pigmente und Weltbilder

Mit »Schwarze Juden, Weiße Juden« stellt das Jüdische Museum Wien rassistische und antirassistische Stereotype gleichermaßen infrage

von Tobias Kühn  18.12.2025

Kulturkolumne

Vom Nova-Festival zum Bondi Beach

Warum ich keine Gewaltszenen auf Instagram teile, sondern Posts von israelischen Künstlern oder Illustratorinnen

von Laura Cazés  18.12.2025

Neuerscheinung

Mit Emre und Marie Chanukka feiern

Ein Pixi-Buch erzählt von einem jüdischen Jungen, der durch religiöse Feiertage Verständnis und Offenheit lernt

von Nicole Dreyfus  18.12.2025

Zahl der Woche

1437

Funfacts & Wissenswertes

 18.12.2025

Revision

Melanie Müller wehrt sich gegen Urteil zu Hitlergruß

Melanie Müller steht erneut vor Gericht: Die Schlagersängerin wehrt sich gegen das Urteil wegen Zeigens des Hitlergrußes und Drogenbesitzes. Was bisher bekannt ist

 18.12.2025

Gastbeitrag

Liebe Kolleginnen und Kollegen, warum schweigt ihr?

Jan Grabowski fragt die deutschen Historiker, warum sie es unwidersprochen stehen lassen, wenn ein Holocaust-Experte für seine Forschungsarbeit diskreditiert wird

von Jan Grabowski  18.12.2025