Ausstellung

Fenster zur Seele

Wenn Aviv, Livnat oder Tal zur Kamera greifen, dann fotografieren sie sich beim Essen, ihre Freunde oder einfach mal ein Fahrrad. Alltag eben. Und genau der ist in der Ausstellung »Kindheit in Israel« zu sehen, die am Donnerstagabend im Berliner Büro der SOS-Kinderdörfer eröffnet worden ist.

Gezeigt werden Porträts, die der Berliner Fotograf Stephan Pramme in den SOS-Einrichtungen Neradim im Süden Israels und in Megadim, unweit von Nazareth, aufgenommen hat. Sie erzählen von Lebensläufen, von Schicksalen, aber auch von Hoffnungen, Lebensmut und vor allem von Liebe und Fürsorge.

Einblicke All das hat Pramme mit einfühlsamer und direkter Bildsprache eingefangen. Vor allem aber hat er, das betont die Kuratorin der Ausstellung, Kirstin zu Hohenlohe, »die Kinder ernst genommen«. Und zwar so ernst, dass sie sich auf den Bildern ganz geöffnet haben und Einblicke nicht nur in ihre Zimmer in den Kinderdörfern, sondern darüber hinaus in ihre Seelen gewährt haben.

So war Israels Gesandter Emmanuel Nahshon sowohl von den Geschichten der Kinder als auch von den Bildern bewegt. »Die Fotos sind ein Fenster, und wir dürfen einen Blick in die Kindheit werfen.« Der 52-jährige Diplomat weiß: »Wenn man Vater wird, verändert das das Leben.« Es sei das größte Glück, ein Kind aufwachsen zu sehen, und dafür würden auch die Mitarbeiter in den SOS-Kinderdörfern sorgen. Das Konzept der Einrichtungen hat auch Regisseur Dani Levy überzeugt. Er hat nicht nur das Vorwort zum Ausstellungskatalog geschrieben, sondern zeigte am Donnerstag auch sein Lieblingsbild. Ganz schlicht: ein weißes Fahrrad vor einem roten Feuerlöschkasten. Alltag eben.

Geöffnet bis 31. Oktober
Montag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr
Büro von SOS-Kinderdörfer weltweit
Gierkezeile 38
Der Eintritt ist frei.

www.sos-kinderdoerfer.de

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  01.05.2025

Donna Anna (Adela Zaharia) und Don Ottavio (Agustín Gómez) in »Don Giovanni/Requiem«

Oper

Requiem nach der Höllenfahrt

Der Exilrusse Kirill Serebrennikov erschüttert mit »Don Giovanni« in Berlin

von Maria Ossowski  01.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  30.04.2025

Sehen!

»Der Meister und Margarita«

In Russland war sie ein großer Erfolg – jetzt läuft Michael Lockshins Literaturverfllmung auch in Deutschland an

von Barbara Schweizerhof  30.04.2025

20 Jahre Holocaust-Mahnmal

Tausende Stelen zur Erinnerung - mitten in Berlin

Selfies auf Stelen, Toben in den Gängen, Risse im Beton - aber auch andächtige Stille beim Betreten des Denkmals. Regelmäßig sorgt das Holocaust-Mahnmal für Diskussionen. Das war schon so, bevor es überhaupt stand

von Niklas Hesselmann  30.04.2025

Medien

Leon de Winter wird Kolumnist bei der »Welt«

Bekannt wurde er vor mehr als 30 Jahren mit Romanen wie »Hoffmanns Hunger«. Jetzt will der niederländische Autor Leon de Winter in Deutschland vermehrt als Kolumnist von sich hören lassen

von Christoph Driessen  29.04.2025

Fernsehen

»Persischstunden«: Wie eine erfundene Sprache einen Juden rettet

Das Drama auf Arte erzählt von einem jüdischen Belgier, der im KZ als angeblicher Perser einen SS-Mann in Farsi unterrichten soll. Dabei kann er die Sprache gar nicht

von Michael Ranze  29.04.2025

Berlin

Antisemitismusbeauftragter für alle Hochschulen soll kommen

Details würden derzeit noch im Senat besprochen, sagte Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra

 29.04.2025

Jerusalem

Seltenes antikes Steinkapitell wird in Israel ausgestellt

Ein Fund aus dem Jahr 2020 gibt israelischen Archäologen Rätsel auf. Die Besonderheit des Steinkapitells aus römischer Zeit: Es ist mit einem mehrarmigen Leuchter - im Judentum Menorah genannt - verziert

 29.04.2025