Schweden

ESC könnte Israels Song disqualifizieren

Foto: picture alliance / TT NYHETSBYRÅN

Die Öffentlichkeit hat bisher nur den Namen, aber noch keine Note von Eden Golans Beitrag für den Eurovision Song Contest (ESC) gehört, doch der Veranstalter überlegt schon jetzt, den Song zu disqualifizieren, wie mehrere israelische Medien berichten. Denn die Israelin will bei dem Musikwettbewerb in Malmo für ihr Land »October Rain« performen.

Sehr wahrscheinlich handelt es sich um eine Anspielung auf die Massaker vom 7. Oktober 2023. Allerdings verbietet die Europäische Rundfunkunion, die den Song Contest veranstaltet und Golans Liedtext kennt, politische Töne beim ESC. Israels öffentlicher Sender Kan, der Golan ins Rennen schickt, will jedoch kein Wort daran ändern. Kan sei deshalb »im Dialog« mit der Europäischen Rundfunkunion, wie der Sender am Mittwoch mitteilte.

Sollte der ESC-Veranstalter »October Rain« trotzdem ablehnen, hätten Eden Golan und Kan bis zum 11. März Zeit, einen neuen Song einzureichen.

Israels Kulturminister Miki Zohar nannte die Überlegungen der Europäischen Rundfunkunion »skandalös«. »October Rain« sei nicht politisch, sondern ein »bewegendes Lied, das die Gefühle der Menschen und des Landes in diesen Tagen ausdrückt«, sagte der Minister in einer Mitteilung am Mittwoch.

Zohar hoffe, dass die Europäische Rundfunkunion weiterhin »professionell und neutral handelt und die Kunst nicht von Politik beeinflussen lässt«. Ein klarer Seitenhieb auf Künstler aus Ländern wie Island, die immer wieder versucht hatten, Israel vom Eurovision Song Contest auszuschließen.

Erst im Januar drohte der isländische Sender RÚV damit, keinen Kandidaten nach Malmö (Schweden) zu schicken, wo der Wettbewerb im Mai ausgetragen wird, wenn dort auch ein israelischer Kandidat auftritt. Wegen der Bodenoffensive gegen die Hamas hatten dort zahlreiche Künstler gegen die Teilnahme Israels protestiert. Wenig später veröffentlichten außerdem 1400 Künstler aus Finnland einen Brief, in dem sie zu Israels Ausschluss vom ESC aufriefen. nko

Los Angeles

Schaffer »visionärer Architektur«: Trauer um Frank Gehry

Der jüdische Architekt war einer der berühmtesten weltweit und schuf ikonische Gebäude unter anderem in Los Angeles, Düsseldorf und Weil am Rhein. Nach dem Tod von Frank Gehry nehmen Bewunderer Abschied

 07.12.2025

Aufgegabelt

Plätzchen mit Halva

Rezepte und Leckeres

 05.12.2025

Kulturkolumne

Bestseller sind Zeitverschwendung

Meine Lektüre-Empfehlung: Lesen Sie lieber Thomas Mann als Florian Illies!

von Ayala Goldmann  05.12.2025

TV-Tipp

»Eigentlich besitzen sie eine Katzenfarm« - Arte-Doku blickt zurück auf das Filmschaffen von Joel und Ethan Coen

Die Coen-Brüder haben das US-Kino geprägt und mit vielen Stars zusammengearbeitet. Eine Dokumentation versucht nun, das Geheimnis ihres Erfolges zu entschlüsseln - und stößt vor allem auf interessante Frauen

von Manfred Riepe  05.12.2025

Köln

Andrea Kiewel fürchtete in Israel um ihr Leben

Während des Krieges zwischen dem Iran und Israel saß Andrea Kiewel in Tel Aviv fest und verpasste ihr 25. Jubiläum beim »ZDF-Fernsehgarten«. Nun sprach sie darüber, wie sie diese Zeit erlebte

 05.12.2025

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann schwieg bislang zur scharfen Kritik. Doch jetzt reagiert die ARD-Journalistin auf die Vorwürfe

 04.12.2025

Antisemitismus

Schlechtes Zeugnis für deutsche Schulen

Rapper Ben Salomo schreibt über seine Erfahrungen mit judenfeindlichen Einstellungen im Bildungsbereich

von Eva M. Grünewald  04.12.2025

Literatur

Königin Esther beim Mossad

John Irvings neuer Roman dreht sich um eine Jüdin mit komplexer Geschichte

von Alexander Kluy  04.12.2025