Essen

Erste hebräische Kammeroper aus Deutschland aufgeführt

Langen Applaus und stehende Ovationen gab es nach der Premiere der Kammeroper »Die Erschaffung der Welt oder Kabbalat Schabbat«, die am Sonntag in der Alten Synagoge Essen aufgeführt wurde.

In der ersten hebräischen Kammeroper aus Deutschland steht die Schöpfungsgeschichte im Mittelpunkt, die sich mit künstlerischen Mitteln zu einer Erfahrung entwickelt, die religiösen Grenzen überwinden möchte. Die Erschaffung der Welt und der Empfang des Ruhetages Schabbat werden mit den Mitteln des modernen Musiktheaters und der Komposition von Alexander Manotskov erzählt. Regie führte Emilia Kivelevich.

Es sei keine gewöhnliche Oper, heißt es im Programm. Sie unterscheide sich von allem, was gewöhnlich auf einer Bühne zu sehen ist: das Thema, die Aufführung, die Bedeutung der Aufführung seien einzigartig. Das Publikum sitzt gemeinsam mit den Musikern, die in außergewöhnliche Kostüme gekleidet sind, an einem festlich gedeckten Tisch.

Schabbat-Traditionen als Grundlage

Die Traditionen des Feiertages Schabbat dienen dabei als Grundlage für die Inszenierung. Durch Videoinstallationen und Performance wird ein traditionelles Ritual zu einem besonderen Erlebnis.

Die Erschaffung der Welt und der Empfang des Ruhetages Schabbat werden mit den Mitteln der Musik erzählt, indem Tag für Tag neue Melodien, Rhythmen und Klänge europäischer, nahöstlicher und indischer Traditionen auftauchen und sich zum Schluss zu einem Ganzen zusammenfinden, bis am Schabbat — dem Ruhetag — alle Instrumente verstummen und nur noch Stimmen zu hören sind.

Die Oper selbst ist eine musikalische Erzählung des ersten Teils des Kapitels Bereschit und erzählt von der Erschaffung der Welt und der Vertreibung der ersten Menschen aus dem Gan Eden.

Indisches Harmonium

Die Musik des Komponisten Alexander Manotskov wird von sechs Musikern verschiedener Nationalitäten und Religionen auf für die Oper untypischen Instrumenten gespielt: indisches Harmonium, Mridangam, Santur. In der Inszenierung sind das künstlerische Konzept und das Design — Licht, Videoprojektion, Bühnenbild und avantgardistische Kostüme — von großer Bedeutung.

Regisseurin wollte Nationalitäten verbinden

Dies ist das Werk der Regisseurin Emilia Kivelevich, der Künstlerin Venera Kazarova, des Licht- und Videokünstlers Oleg Mikhailov und ihrer Teams. Die Hauptidee der Regisseurin war das Konzept der Vereinigung — lange Tische im Bühnenbild, um das Publikum zum Feiern des Schabbat einzuladen: »Ich wollte Menschen verschiedener Nationalitäten und Religionen an einem langen Tisch versammeln, um mit ihnen über das Wichtigste zu sprechen — die Erschaffung der Welt — und um zu sehen, wie schön die Welt vor den Katastrophen war, die der Mensch geschaffen hat, und um die Schönheit der jüdischen Kultur und Tradition zu zeigen.«

Die Premiere wurde als Wohltätigkeitsveranstaltung organisiert: Alle Einnahmen aus den Eintrittsgeldern des Publikums werden zur Unterstützung des zerstörten Kibbuz Nir Oz in Israel gespendet.

Außerdem gab eine Verkostung israelischer Weine, die vom Verein Kibbuz e.V. - Zentrum für Kunst, Kultur und Bildung organisiert wurde
Die Veranstaltung wurde von Kibbuz Kollektiv (Künstler Kollektiv aus internationalen Künstlern auf Basis von Kibbuz) organisiert und durchgeführt mit Unterstützung von Nevatim (Jewish Agency for Israel), der Blavatnik Family Foundation und der Alten Synagoge. ja

Luxemburg/Malmö

Luxemburg steht im ESC-Finale - Tali Golergant: »Ich kann es nicht glauben«

Die Sängerin aus dem Großherzogtum hat israelisch-peruanische Wurzeln

 08.05.2024

Musik

»Piano Man« Billy Joel wird 75

160 Millionen verkaufte Alben verkauft der erste US-Rockstar, der durch die Sowjetunion tourte

von Alexander Lang, Timo Lechner  08.05.2024

Kassel

documenta: Kein Verhaltenskodex für Künstlerische Leitung

Der Aufsichtsrat fasste Beschlüsse. Können Antisemitismus-Eklats dadurch vermieden werden?

 08.05.2024

Antisemitismus

documenta will Konsequenzen ziehen

Aufsichtsratssitzung der Weltkunstschau diese Woche – Hessens Kulturminister: »Judenhass darf keine Bühne erhalten«

 07.05.2024

Erinnerung an den Holocaust

Zentralrat übt massive Kritik an Claudia Roth

Seit Wochen gibt es Diskussionen um ein Konzept der Kulturstaatsministerin. Der Präsident des Zentralrats der Juden hat sich in diesem Kontext nun sehr deutlich positioniert

 07.05.2024

Graphic Novel

»Wir hatten das große Glück der vielen Zeit«

Die Künstlerin Barbara Yelin über ihre Gespräche mit der Schoa-Überlebenden Emmie Arbel

von Knut Elstermann  05.05.2024

Ausstellung

Im hohlen Baum

In Frankfurt werden neun exemplarische Verstecke polnischer Juden in der Schoa gezeigt – eines erinnert an das Hamas-Massaker

von Eugen El  05.05.2024

Eurovision Song Contest

»Malmo wird in der nächsten Woche der Brennpunkt Europas sein«

Boykott-Aufrufe gegen Israel und eine Stadt, in der der Antisemitismus besonders stark grassiert: Der ESC dürfte dieses Jahr in aufgeheizter Stimmung stattfinden

von Melissa Erichsen  05.05.2024

Aufgegabelt

Hühnchen mit Aprikosen

Rezepte und Leckeres

 04.05.2024