Marcel Reich-Ranicki

»Ein Leben, viele Rollen«

Der Literaturkritiker und Autor Marcel Reich-Ranicki Foto: Imago

Eine Ausstellung in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt widmet sich dem Literaturkritiker und Autor Marcel Reich-Ranicki (1920-2013).

Die Schau nähert sich der vielschichtigen Person in sieben Kapiteln, dabei werden ihre unterschiedlichen Rollen gezeigt, etwa die des Zeitzeugen, des Heimatsuchenden, des Kritikers und des Kritisierten oder auch des Medienstars. Die Ausstellung beschreibe auch Reich-Ranickis ambivalentes Verhältnis zum Judentum, erklärten die Kuratoren am Donnerstag.

vitrinen In den Vitrinen werden verschiedenste Schriftstücke, Fotos und Dokumente präsentiert. Zu sehen gibt es etwa seine Bewerbung um einen Studienplatz an der Berliner Humboldt-Universität, die wegen seiner jüdischen Herkunft abgelehnt wurde, oder ein selbstgeschriebenes und selbstillustriertes Büchlein mit Texten von Erich Kästners Lyrischer Hausapotheke, das seine spätere Frau Teofila im Warschauer Ghetto für ihn angefertigt hatte.

Auch mehrere Briefe können nachgelesen werden, beispielsweise von und an den Schriftsteller Heinrich Böll. Manche Exponate werden zum ersten Mal in der Öffentlichkeit präsentiert. Zudem können zahlreiche Videos und Audiodateien abgerufen werden.

Die Ausstellung Marcel Reich-Ranicki. Ein Leben, viele Rollen läuft von diesem Freitag (3. Juni) bis zum 14. Januar 2023. Kuratiert wurde sie von Uwe Wittstock, Autor des Buches Marcel Reich-Ranicki. Die Biografie, und Sylvia Asmus, Leiterin des Deutschen Exilarchivs. Der Eintritt ist frei. dpa

Die Ausstellung »Marcel Reich-Ranicki. Ein Leben, viele Rollen« wird bis zum 14. Januar 2023 gezeigt.

Berlin

Erste Ausstellung über den Architekten Ossip Klarwein

Präsentiert werden mehr als 100 Entwürfe und Modelle, darunter ikonische Bauten des 1933 nach Palästina geflohenen jüdischen Architekten

 17.06.2025

Nachruf

Chronist einer ganzen Epoche

Michel Bergmann war ein Schriftsteller, der viele Genres beherrschte

von Ellen Presser  17.06.2025

Los Angeles

Neues Album von Haim: »Manchmal muss man loslassen«

Auf ihrem vierten Album singen die Haim-Schwestern von Trennung, Abschied und Neuanfang. Dabei betritt das Trio mit beinahe jedem Song ein anderes musikalisches Terrain

von Philip Dethlefs  17.06.2025

Diskurs

»Die Erinnerungsrepublik Deutschland ist zu Ende«

Auszüge aus der Heidelberger Hochschulrede des Grünen-Politikers Sergey Lagodinsky

 16.06.2025

Literatur

Michel Bergmann ist tot

Der jüdische Schriftsteller starb im Alter von 80 Jahren

 17.06.2025 Aktualisiert

Taormina Film Fest

Michael Douglas entschuldigt sich für Politik der US-Regierung

Der Darsteller erhält von Iris Knobloch eine Ehrung für sein Lebenswerk. Die Vergabezeremonie in Sizilien nutzt er für Kritik an seinem Land

 16.06.2025

Fernsehen

Luftraum in Israel gesperrt: »Fernsehgarten« ohne Kiewel

Die Moderatorin lebt in Tel Aviv - doch zu ihrer Jubiläumssendung konnte sie nicht anreisen

 15.06.2025

Leo Baeck Institut

»Die Wissenschaft ist keine Oase«

Michael Brenner über das vor 70 Jahren gegründete Archiv der Geschichte und Kultur des deutschsprachigen Judentums, freie Forschung und bedrohte Demokratie

von Ayala Goldmann  15.06.2025

Kunst

Öffnet die Herzen!

Die Israelin Bracha Lichtenberg Ettinger fordert mit einer intensiven Einzelschau in Düsseldorf die Besucher heraus

von Eugen El  15.06.2025