Berlin

Ehrung für Amnon Weinstein

Amnon Weinstein und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (r.) Foto: Benyamin Reich

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat am Mittwoch Amnon Weinstein, der Geigen von Holocaust-Opfern sammelt und restauriert, mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik ausgezeichnet. Wenn seine Geigen erklingen, stünden sie für die sechs Millionen Ermordeten, sagte Steinmeier. »Nie wieder« sei der eindringliche Ton, der die Geigen begleite.

Der 77-jährige Tel Aviver Geigenbauer Weinstein sucht und restauriert Instrumente jüdischer Musiker, die von den Nazis vertrieben oder ermordet wurden. Die Geigen werden von jungen Musikern gespielt und erklingen in Konzerten auch gemeinsam. Steinmeier zufolge werden sie 2018 in Dachau zu hören sein, wo die Nazis im Konzentrationslager auch Musiker und Instrumentenbauer ermordeten.

Philharmonie 2015 spielten Musiker der Berliner Philharmoniker am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus auf den Instrumenten, die Weinstein »Geigen der Hoffnung« genannt hat.

Musikalisch wurde die Ordensverleihung im Jüdischen Museum von Stargeiger Daniel Hope begleitet. Er sagte, dass dieser Abend sehr bewegend für ihn sei: »Wenn man weiß, welche Vergangenheit die Instrumente haben, geht einem das schon sehr nahe.«

Hinter jeder der kostbaren Geigen verberge sich eine menschliche Seele. Und mit dem Projekt werde diesen verlorenen Seelen eine Stimme zurückgegeben, sagte Steinmeier an Weinstein gewandt: »Sie holen diese Stimmen heraus aus dem dumpfen Dunkel der Vergangenheit und lassen sie erklingen, hier und heute, im Licht der Gegenwart.« ja/epd

Berlin

Erste Ausstellung über den Architekten Ossip Klarwein

Präsentiert werden mehr als 100 Entwürfe und Modelle, darunter ikonische Bauten des 1933 nach Palästina geflohenen jüdischen Architekten

 17.06.2025

Nachruf

Chronist einer ganzen Epoche

Michel Bergmann war ein Schriftsteller, der viele Genres beherrschte

von Ellen Presser  17.06.2025

Los Angeles

Neues Album von Haim: »Manchmal muss man loslassen«

Auf ihrem vierten Album singen die Haim-Schwestern von Trennung, Abschied und Neuanfang. Dabei betritt das Trio mit beinahe jedem Song ein anderes musikalisches Terrain

von Philip Dethlefs  17.06.2025

Diskurs

»Die Erinnerungsrepublik Deutschland ist zu Ende«

Auszüge aus der Heidelberger Hochschulrede des Grünen-Politikers Sergey Lagodinsky

 16.06.2025

Literatur

Michel Bergmann ist tot

Der jüdische Schriftsteller starb im Alter von 80 Jahren

 17.06.2025 Aktualisiert

Taormina Film Fest

Michael Douglas entschuldigt sich für Politik der US-Regierung

Der Darsteller erhält von Iris Knobloch eine Ehrung für sein Lebenswerk. Die Vergabezeremonie in Sizilien nutzt er für Kritik an seinem Land

 16.06.2025

Fernsehen

Luftraum in Israel gesperrt: »Fernsehgarten« ohne Kiewel

Die Moderatorin lebt in Tel Aviv - doch zu ihrer Jubiläumssendung konnte sie nicht anreisen

 15.06.2025

Leo Baeck Institut

»Die Wissenschaft ist keine Oase«

Michael Brenner über das vor 70 Jahren gegründete Archiv der Geschichte und Kultur des deutschsprachigen Judentums, freie Forschung und bedrohte Demokratie

von Ayala Goldmann  15.06.2025

Kunst

Öffnet die Herzen!

Die Israelin Bracha Lichtenberg Ettinger fordert mit einer intensiven Einzelschau in Düsseldorf die Besucher heraus

von Eugen El  15.06.2025