Antisemitismus

Disney löst Vertrag mit YouTube-Star

Felix Kjellberg, auch bekannt als YouTube-Star PewDiePie Foto: dpa

Disney und der schwedische YouTouber Felix Kjellberg, auch bekannt als PewDiePie, gehen fortan getrennte Wege. Grund dafür sind antisemitische Videos, die der 27-Jährige veröffentlicht hatte. PewDiePies Multi-Channel-Netzwerk »Revelmode« ist mit mehr als 53 Millionen Abonnenten einer der populärsten YouTube-Kanäle und sendet in Zusammenarbeit mit dem Fernsehsender Maker Studios, die im Jahr 2014 von der Disney Company gekauft wurden.

Es ist nicht das erste Mal, das Kjellberg wegen judenfeindlicher Clips Kritik erntet. Laut einem Bericht des Wall Street Journal vom 14. Februar hat der Schwede seit August 2016 neun Videos produziert, in denen antisemitische Witze oder Darstellungen des Nationalsozialismus vorkamen.

Wie schwedische Medien berichten, kündigte Maker Studios daraufhin an, die Zusammenarbeit mit dem YouTuber zu beenden. Er habe »seine Witze zu weit getrieben«, zitiert das schwedische Fernsehen SVT eine Stellungnahme des Konzerns.

pappschild Insbesondere ein Video, das Kjellberg am 11. Januar veröffentlichte und das Millionen Mal angeschaut wurde, rief Empörung hervor: Darin ist zu sehen, wie Kjellberg weltweit über eine Website Menschen beauftragt, gegen Bezahlung Dinge für ihn zu tun. Zwei Inder bezahlt er beispielsweise dafür, ein Pappschild zu basteln, auf dem »Death to all Jews« (Tod allen Juden) steht, und es in die Kamera zu halten.

Aron Verständig, Präsident des Zentralrats der Juden in Schweden, wollte sich dazu nicht äußern: »Auch wenn ich denke, dass es unangebracht war, möchte ich mich diesmal eines Kommentars enthalten«, teilte er der schwedischen Zeitung Aftonbladet mit.

Statement In den sozialen Netzwerken wird Kjellberg vor allem vorgeworfen, sich bislang nicht entschuldigt zu haben. Kjellberg hatte sich am Sonntag in einem schriftlichen Statement gegen Vorwürfe gewehrt, antisemitische Inhalte verbreitet zu haben. Die Kritik beziehe sich auf eines seiner Videos, mit dem er lediglich habe zeigen wollen, wie »verrückt« die moderne Welt sei. In keiner Weise unterstütze er »irgendwelche hasserfüllten Einstellungen«.

Dieses Video und zwei weitere vom Januar wurden am Wochenende gelöscht. Andere Clips mit antisemitischen Witzen sind hingegen weiter online.

Zahl der Woche

-430,5 Meter

Fun Facts und Wissenswertes

 12.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 13. November bis zum 20. November

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Interview

»Erinnern, ohne zu relativieren«

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer über das neue Gedenkstättenkonzept der Bundesregierung, Kritik an seiner Vorgängerin Claudia Roth und die Zeit des Kolonialismus in der deutschen Erinnerungskultur

von Ayala Goldmann  12.11.2025

Erinnerungspolitik

Weimer: Gedenkstätten sind zentrale Pfeiler der Demokratie

Das Bundeskabinett hat ein neues Konzept für Orte der Erinnerung an die NS-Verbrechen und die SED-Diktatur beschlossen. Die Hintergründe

von Verena Schmitt-Roschmann  12.11.2025 Aktualisiert

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  11.11.2025

Provenienzforschung

Alltagsgegenstände aus jüdischem Besitz »noch überall« in Haushalten

Ein Sessel, ein Kaffeeservice, ein Leuchter: Nach Einschätzung einer Expertin sind Alltagsgegenstände aus NS-Enteignungen noch in vielen Haushalten vorhanden. Die Provenienzforscherin mahnt zu einem bewussten Umgang

von Nina Schmedding  11.11.2025

Sehen!

»Pee-Wee privat«

Der Schauspieler Paul Reubens ist weniger bekannt als seine Kunstfigur »Pee-wee Herman« – eine zweiteilige Doku erinnert nun an beide

von Patrick Heidmann  11.11.2025

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  11.11.2025