Sehen!

Die Reise des Personalmanagers

Bei einem Selbstmordattentat in Jerusalem ist die aus Rumänien stammende Gastarbeiterin Julia ums Leben gekommen. So beginnt Eran Riklis’ tragikomischer Film Die Reise des Personalmanagers, nach dem gleichnamigen Roman von Abraham B. Jehoschua. Arte zeigt die israelisch-deutsch-französische Koproduktion am Donnerstag, den 26. Juni, um 23.25 Uhr.

Julia hatte in Israel keine Verwandten oder Freunde, die sich um ihren Leichnam kümmern könnten. Damit wäre die Sache abgehakt, wenn nicht der windige Journalist Wiesel sich des Falles annehmen würde. Es stellt sich heraus, dass die Tote in einer Großbäckerei arbeitete. Der Personalchef geht der Sache nach. Seine Recherchen ergeben, dass die Frau ein Verhältnis mit dem Vorarbeiter hatte, aber zum Zeitpunkt ihres Todes schon nicht mehr in der Bäckerei gearbeitet hat. Für ihn ist der Fall damit abgeschlossen – nicht jedoch für die Eigentümerin des Betriebs, »die Witwe« genannt.

balkan Um schlechte PR für ihr Unternehmen zu verhindern, beauftragt sie den Personalchef, den Leichnam zusammen mit dem Journalisten nach Rumänien zu überführen. In dem Balkanstaat werden die beiden schon von der israelischen Konsulin und ihrem Vize erwartet. Sie machen sich auf die Suche nach Julias Verwandten und finden ihren Ex-Mann sowie ihren Sohn, einen jugendlichen Straftäter. Der führt sie in Julias Heimatdorf, wo ihre Mutter lebt, die der verdutzten Reisetruppe erklärt, dass Julia auf jeden Fall in Jerusalem begraben werden wollte.

Die Reise des Personalmanagers
wurde beim Filmfestival Locarno 2010 mit dem Publikumspreis prämiert und bei den israelischen Filmpreisen im gleichen Jahr als beste Produktion ausgezeichnet. ja

»Die Reise des Personalmanagers«. Arte, Donnerstag, 26. Juni, 23.25 Uhr

Meinung

Der Missbrauch von Anne Frank und die Liebe zu toten Juden

In einem Potsdamer Museum stellt der Maler Costantino Ciervo das jüdische Mädchen mit einer Kufiya dar. So wird aus einem Schoa-Opfer eine universelle Mahnfigur, die vor allem eines leisten soll: die moralische Anklage Israels

von Daniel Neumann  21.12.2025

Film

Spannend, sinnlich, anspruchsvoll: »Der Medicus 2«

Nach zwölf Jahren kommt nun die Fortsetzung des Weltbestsellers ins Kino

von Peter Claus  21.12.2025

Gastbeitrag

Liebe Kolleginnen und Kollegen, warum schweigt ihr?

Jan Grabowski fragt die deutschen Historiker, warum sie es unwidersprochen stehen lassen, wenn ein Holocaust-Experte für seine Forschungsarbeit diskreditiert wird

von Jan Grabowski  21.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Glosse

Das kleine Glück

Was unsere Autorin Andrea Kiewel mit den Produkten der Berliner Bäckerei »Zeit für Brot« in Tel Aviv vereint

von Andrea Kiewel  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Ab jetzt nur noch mit Print-Abo oder Es gibt viele Gründe, auf 2026 anzustoßen

von Katrin Richter  20.12.2025

Musik

Louis-Lewandowski-Festival hat begonnen

Der Komponist Louis Lewandowski hat im 19. Jahrhundert die jüdische Synagogenmusik reformiert. Daran erinnert bis Sonntag auch dieses Jahr ein kleines Festival

 18.12.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Bettina Piper, Imanuel Marcus  18.12.2025