Yiddish Summer Weimar

Diaspora als Erfahrung

Der Yiddish Summer Weimar rückt in diesem Jahr die kulturelle Vielfalt Israels in den Mittelpunkt. Unter dem Motto »The Other Israel – Seeing Unseen Diasporas« beleuchte das Festival verschiedene Diasporakulturen in Israel, darunter jiddische, arabische und judäo-arabische Kulturen des Irak.

Während des vierwöchigen Festivals sollen diese vermeintlich ganz verschiedenen Kulturen in einen Dialog treten und die Diaspora als eine sie verbindende, hochaktuelle Erfahrung begriffen werden, hieß es am vergangenen Freitag bei der Programmvorstellung in Weimar.

Begegnung Als Höhepunkte wurden dabei zwei Austauschprojekte mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Deutschland und Israel angekündigt: das Kadya Chorprojekt, eine Kooperation zwischen dem Yiddish Summer Weimar und dem Chor Voices of Peace aus Jaffa, sowie das Caravan Orchestra, eine Kooperation zwischen other music e.V., der Hochschule für Musik Weimar und der Musikabteilung der Universität Haifa. Beide Projekte sollen neue Brücken bauen – zwischen verschiedenen Kulturen, Sprachen und Religionen. So entstehe ein transnationaler musikalischer Begegnungsraum in Israel und Weimar.

Auch 2017 bleibe der Yiddish Summer ein Ort der Weiterbildung und Erforschung jiddischer Kultur: 14 Workshops vermittelten sowohl Basiswissen zu jiddischer Kultur als auch die Diversität der Diasporakulturen Israels in Musik, Tanz und Sprache. Erstmals würden Workshops für chassidische Musik und die Musik des Nahen Ostens angeboten.

Wurzeln In der Festivalwoche (2. bis 6. August) lockten zudem Gesprächsreihen sowie Konzerte mit Künstlern Israels, die ihre unterschiedlichen kulturellen Wurzeln entdecken: Im Programm sind unter anderem Gulaza, Lenka Lichtenberg & Yair Dalal, die chassidische Band The Heart and the Wellspring sowie Gershon Leizerson & The Yiddish Blues Drifters aufgeführt.

Den Yiddish Summer Weimar als »eines der umfang- und traditionsreichsten Festivals zur Erforschung und Vermittlung jiddischer Kultur im interkulturellen Dialog« gibt es seit 1999. 2016 besuchten es nach den Angaben der Veranstalter mehr als 10.000 Menschen.

Festivalleiter Alan Bern wurde im vergangenen Jahr mit dem Weimarpreis und erst in dieser Woche mit dem Verdienstorden des Freistaates Thüringen ausgezeichnet. epd

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  15.11.2025

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  13.11.2025

Kino

Zwischen »Oceans Eleven« und Houdini-Inszenierung

»Die Unfassbaren 3« von Ruben Fleischer ist eine rasante wie präzise choreografierte filmische Zaubershow

von Chris Schinke  13.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 13.11.2025

Film

Dekadenz, Krieg und Wahnsinn

»Yes« von Nadav Lapid ist provokativ und einseitig, enthält aber auch eine tiefere Wahrheit über Israel nach dem 7. Oktober

von Sascha Westphal  13.11.2025

Kolumne

Hineni!

Unsere Autorin trennt sich von alten Dingen und bereitet sich auf den Winter vor

von Laura Cazés  13.11.2025

Zahl der Woche

-430,5 Meter

Fun Facts und Wissenswertes

 12.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 13. November bis zum 20. November

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025