Deutsch-Israelische Gesellschaft zeichnet Festivalleiter Gass aus

Lars-Henrik Gass
Foto: Daniel Gasenzer

Deutsch-Israelische Gesellschaft zeichnet Festivalleiter Gass aus

 29.04.2024 12:38 Uhr

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft zeichnet den Leiter der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, Lars Henrik Gass, mit der diesjährigen Ernst-Cramer-Medaille aus. Damit würden die besonderen Verdienste Gass‹ um die deutsch-israelischen Beziehungen gewürdigt, teilte die Gesellschaft am Montag in Berlin mit. Die Auszeichnung wird am 8. Juni im Bremer Rathaus vergeben.

»Wir ehren Lars Henrik Gass für seine Zivilcourage, seinen Anstand und für sein Rückgrat angesichts des antisemitischen Ressentiments«, erklärte die Organisation. Zwei Wochen nach dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober hatte Gass auf dem Facebook-Account der Kurzfilmtage seine Unterstützung zum Aufruf zur Solidaritätskundgebung für Israel der Deutsch-Israelischen Gesellschaft am Brandenburger Tor bekundet und zur Teilnahme aufgerufen. Seitdem laufe eine Kampagne gegen den Festivalleiter, hieß es. Unterschriftenlisten und Diffamierungen kursierten im Netz, die Kurzfilmtage sollten boykottiert werden, der Rücktritt Gass‹ werde gefordert.

»Als der jüdische demokratische Staat und seine Menschen vom eliminatorischen Antisemitismus der Hamas angegriffen wurde, zeigte er Flagge für Menschlichkeit und gegen Judenhass«, betonte die Deutsch-Israelische Gesellschaft. Die Jury wolle mit der Preisverleihung ein Zeichen setzen und eine »herausragende Leistung der Solidarität mit Israel nach dem 7. Oktober« würdigen.

Die nach dem jüdischen Publizisten Ernst Cramer benannte Medaille würdigt Persönlichkeiten in Israel und Deutschland, die sich in besonderer Weise um die bilateralen Beziehungen beider Länder verdient gemacht haben. Der erste Träger des Preises war der Friedensnobelpreisträger und ehemalige israelische Staatspräsident Schimon Peres.

TV-Tipp

Der Mythos Jeff Bridges: Arte feiert den »Dude«

Der Weg zum Erfolg war für Jeff Bridges steinig - auch weil der Schauspieler sich gegen die Erfordernisse des Business sträubte, wie eine Arte-Doku zeigt. Bis er eine entscheidende Rolle bekam, die alles veränderte

von Manfred Riepe  11.07.2025

Thüringen

Yiddish Summer startet mit Open-Air-Konzert

Vergangenes Jahr nahmen rund 12.000 Menschen an den mehr als 100 Veranstaltungen teil

 11.07.2025

Musik

Nach Eklat: Hamburg, Stuttgart und Köln sagen Bob-Vylan-Auftritte ab

Nach dem Eklat bei einem britischen Festival mit israelfeindlichen und antisemitischen Aussagen sind mehrere geplante Auftritte des Punk-Duos Bob Vylan in Deutschland abgesagt worden

 10.07.2025

Agententhriller

Wie drei Juden James Bond formten

Ohne Harry Saltzman, Richard Maibaum und Lewis Gilbert wäre Agent 007 möglicherweise nie ins Kino gekommen

von Imanuel Marcus  11.07.2025 Aktualisiert

Kulturkolumne

Bilder, die bleiben

Rudi Weissensteins Foto-Archiv: Was die Druckwelle in Tel Aviv nicht zerstören konnte

von Laura Cazés  10.07.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  10.07.2025

Ethik

Der Weg zum Glück

Nichts ist so flüchtig wie der Zustand großer Zufriedenheit. Doch es gibt Möglichkeiten, ihn trotzdem immer wieder zu erreichen – und Verhaltensweisen, die das Glück geradezu unmöglich machen

von Shimon Lang  10.07.2025

Essay

Das Jewish-Hollywood-Paradox

Viele Stars mit jüdischen Wurzeln fühlen sich unter Druck: Sie distanzieren sich nicht nur von Israel und seiner Regierung, sondern auch von ihrem Judentum. Wie konnte es so weit kommen?

von Jana Talke  10.07.2025

Berlin

»Berlin verneigt sich«

Zwei Monate nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer in Berlin gewürdigt. Der Bundespräsident mahnt vor Politikern und Weggefährten, das Erbe der Jahrhundertfrau weiterzutragen

von Alexander Riedel  09.07.2025 Aktualisiert