Literatur

Der Herr der Aphorismen

Die ökumenische Stiftung Bibel und Kultur hat den israelischen Schriftsteller Elazar Benyoëtz für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Bei der Verleihung des Ehrenpreises in der israelischen Botschaft in Berlin würdigte die Stiftungsvorsitzende, Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU), am Dienstagabend den Aphoristiker als einen der letzten Repräsentanten der deutsch-jüdischen Literatur in Israel.

Der 75-Jährige hat zahlreiche Bücher mit Essays, Lyrik und Aphorismen veröffentlicht. In seinem Werk geht es um Fragen der Religion, der deutschen Sprache und der jüdischen Tradition. In Deutschland und Österreich sind unter anderem die Bände Der Mensch besteht von Fall zu Fall und Die Eselin Bileams und Kohelets Hund erschienen.

Bibliographia Judaica Benyoëtz wurde 1937 in der Wiener Neustadt geboren. Seine Familie floh mit ihm ein Jahr darauf nach Jerusalem. Dort legte er 1959 das Rabbiner-Examen ab. Seine ersten Lyrik-Bände erschienen auf Hebräisch. Von 1964 bis 1968 wohnte und forschte Benyoëtz in Berlin und gründete dort das Archiv »Bibliographia Judaica«. Heute lebt er in Jerusalem und Tel Aviv.

Die Stiftung Bibel und Kultur mit Sitz in Stuttgart wurde 1987 gegründet. Sie verleiht jährlich einen undotierten Preis an eine Persönlichkeit, die in ihrem Werk biblische Themen und Inhalte künstlerisch umsetzt. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem der Maler Neo Rauch, der Schriftsteller Arnold Stadler, der Sänger Peter Schreier und der Choreograf John Neumeier. ja

Lesen Sie ein Portrait über den Schriftsteller
prelive.juedische-allgemeine.de/article/view/id/13789

Analyse

»Rough Diamonds« auf Netflix feiert große Erfolge

Warum Serien über ultraorthodoxe Juden so großen Anklang finden

von Christiane Laudage  30.05.2023

Aufgegabelt

Omelett mit Lachs

Rezepte und Leckeres

 29.05.2023

Michal Vinik

»Nicht alle Beziehungen sind ein Deal«

Die israelische Regisseurin über arrangierte Ehen, Frauen im Kino und schwul-lesbische Festivals

von Sharon Adler  29.05.2023

Konzert

Noch schlimmer als erwartet

Roger Waters lieferte anti-israelische Propaganda in der größten Halle Berlins

von Imanuel Marcus  29.05.2023

Literatur

Schtetl, Stalin, Agonie

Ein Auswahl-Querschnittsband präsentiert ausgreifend und klug das Werk des jiddischen Schriftstellers Dovid Bergelson

von Alexander Kluy  28.05.2023

György Ligeti

Der Mikropolyphone

Zum 100. Geburtstag des ungarisch-jüdischen Komponisten

von Stephen Tree  28.05.2023

Rezension

Ein radikales Drama, das Fragezeichen setzt

Jonathan Glazers Auschwitz-Drama »Zone of Interest« hat den Großen Preis der Jury in Cannes gewonnen

von Josef Lederle  27.05.2023

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 25.05.2023

"Days Beyond Time"

Holocaust-Ausstellung aus Israel macht Station in Siegen

Für die Schau haben israelische Künstler Gespräche mit Holocaust-Überlebenden geführt und deren Berichte in Werke übertragen

 25.05.2023