Ehrung

Bundesverdienstkreuz für Jeanine Meerapfel

Jeanine Meerapfel Foto: Marco Limberg

Am vergangenen Freitag überreichte die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, im Auftrag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Bundesverdienstorden an 19 Persönlichkeiten aus Kultur und Medien. Unter den Ordensträgern sind 14 Frauen.

»Kurz vor dem Weltfrauentag werden viele Frauen für ihre herausragende künstlerische Vermittlungsarbeit sowie Frauen und Männer für ihr Engagement für mehr Geschlechtergerechtigkeit geehrt«, teilte das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung mit.

Verpflichtung Jeanine Meerapfel, seit 2015 Präsidentin der Akademie der Künste, wurde bei dem Festakt in der Barenboim-Said-Akademie in Berlin mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. »Ich empfinde die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz als eine große Ehre und zugleich als eine Verpflichtung«, sagte Meerapfel anlässlich der Ordensübergabe.

Jeanine Meerapfel wurde 1943 in Buenos Aires als Tochter jüdischer Einwanderer aus Deutschland geboren.

Die jüngsten rechtsextremen und antisemitischen Anschläge in Deutschland verlangten von der gesamten Gesellschaft, Zivilität und Humanität entschieden zu verteidigen. »Wir sind verpflichtet«, so Meerapfel, »mit den Mitteln der Kunst und im Sinne der Aufklärung gegen Hass, Verrohung, Diskriminierung und Gewalt zu kämpfen.«

Perspektiven Jeanine Meerapfel wurde 1943 in Buenos Aires (Argentinien) als Tochter jüdischer Einwanderer aus Deutschland geboren. Sie ist eine international renommierte Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin.

Meerapfel kam 1964 nach Deutschland, um am Institut für Filmgestaltung der Ulmer Hochschule für Gestaltung bei Alexander Kluge und Edgar Reitz zu studieren.

In ihrem 1981 in West-Berlin gedrehten Dokumentarfilm »Im Land meiner Eltern« zeigte Meerapfel anhand von Gesprächen und Erzählpassagen bis heute aktuell erscheinende jüdische Perspektiven auf das Leben in Deutschland auf.

Biografie In dem Film spricht sie auch ihre eigene Biografie an. »Wenn es Hitler nicht gegeben hätte, wäre ich ein deutsch-jüdisches Kind geworden, mehr deutsch als jüdisch«, heißt es dort unter anderem.

Neben Jeanine Meerapfel wurden unter anderem auch die Schriftstellerin Ursula Krechel, die Kunsthistorikerin und Provenienzforscherin Laurie A. Stein sowie Ingrid Bodsch, Leiterin des Stadtmuseums Bonn, ausgezeichnet.  ja

 

 

 

Frankfurt am Main

Bildungsstätte Anne Frank zeigt Chancen und Risiken von KI

Mit einem neuen Sammelband will sich die Institution gegen Diskriminierung im digitalen Raum stellen

von Greta Hüllmann  19.04.2024

Kunst

Akademie-Präsidentin gegen Antisemitismus-Klausel

»Wir haben ein gutes Grundgesetz, wir müssen uns nur daran halten«, sagt Jeanine Meerapfel

 19.04.2024

Jehuda Amichai

Poetische Stimme Israels

Vor 100 Jahren wurde der Dichter in Würzburg geboren

von Daniel Staffen-Quandt  19.04.2024

Antisemitismus

Zentralrat der Juden äußert sich zu Hallervordens Gaza-Video

Das Gaza-Gedicht des Schauspielers wurde in den vergangenen Tagen massiv kritisiert

 19.04.2024

Streaming

»Bros«: Zwei Trottel, eine Bar

Die erste rein hebräischsprachige und israelische Original-Produktion für Netflix ist angelaufen

von Ayala Goldmann  18.04.2024

Interview

»Deutschland ist eine neurotische Nation«

Bassam Tibi über verfehlte Migrationspolitik, Kritik an den Moscheeverbänden und Ansätze für islamische Aufklärung

von Christoph Schmidt  18.04.2024

Verschwörungstheorien

Nach viel kritisiertem Israel-Hass-Video: Jetzt spricht Dieter Hallervorden

Der Schauspieler weist die Kritik an seiner Veröffentlichung zurück

 18.04.2024

Venedig

Israelhasser demonstrieren bei Kunstbiennale

Die Demonstranten forderten einen Boykott israelischer Künstler

 18.04.2024

Klassik

Eine Liebeserklärung an die Mandoline

Der israelische Musiker Avi Avital verleiht Komponisten wie Bach oder Vivaldi einen unverwechselbaren neuen Touch

von Christine Schmitt  18.04.2024