Restitution

Brücke-Museum gibt Pechstein-Zeichnung zurück

Das Brücke-Museum in Berlin-Grunewald ist auf Werke der gleichnamigen Gruppe von Expressionisten wie Max Pechstein, Emil Nolde oder Ernst Ludwig Kirchner spezialisiert Foto: picture alliance / Schoening

Das Berliner Brücke-Museum hat eine Zeichnung des Expressionisten Max Pechstein (1881-1955) an die Erben des früheren Eigentümers zurückgegeben. Die Zeichnung »Zwei Tänzerinnen« (1910) habe einst zur bedeutenden Pechstein-Sammlung des jüdischen Ökonomen und Kunstförderers Hans Heymann (1885-1949) gehört, teilte die Senatskulturverwaltung am Montag in Berlin mit. Die Sammlung war in der NS-Zeit beschlagnahmt worden.

Das Werk befand sich demnach seit 1971 im Brücke-Museum. Angekauft wurde es aus dem Berliner Kunsthandel. Die Erforschung seiner Provenienz am Brücke-Museum startete 2018.

Kultursenator Joe Chialo (CDU) dankte dem Brücke-Museum für dessen »engagierte Provenienzforschung«: »Jede rechtmäßige Restitution von Kulturgütern in Zusammenhang mit NS-Enteignungen ist auch ein Sieg von Rechtsstaat und Demokratie«, sagte Chialo. Museumsdirektorin Lisa Marei Schmidt sprach von einem »frohen Zeichen«, dass über Generationen und Grenzen hinweg mit den Nachfahren Heymanns eine Lösung gefunden werden konnte.

Der aus Königsberg stammende Kunstliebhaber und -förderer Hans Heymann war den Angaben zufolge unter anderem Gründer einer Versicherungsgesellschaft und Berater für das Auswärtige Amt der Weimarer Republik. Er flüchtete mit seiner Familie 1936 vor den Nationalsozialisten nach New York. Im Brücke-Museum wird die Zeichnung als Leihgabe der Nachfahren in der Ausstellung »Biografien der Moderne. Sammelnde und ihre Werke« vom 1. September bis 24. November 2024 zu sehen sein. epd

Düsseldorf

»Seine Prosa ist durchdrungen vom tiefen Verständnis und empathischer Nähe«

Der Schriftsteller David Grossman wurde am Samstag mit dem Heine-Preis ausgezeichnet

 14.12.2024

Alexander Estis

»Ich bin Pessimist – aber das wird bestimmt bald besser«

Der Schriftsteller über die Folgen der Kriege in der Ukraine und Nahost, Resilienz und Schreiben als Protest

von Ayala Goldmann  12.12.2024

Kino

Film-Drama um Freud und den Lieben Gott

»Freud - Jenseits des Glaubens« ist ein kammerspielartiges Dialogdrama über eine Begegnung zwischen Sigmund Freud und dem Schriftsteller C.S. Lewis kurz vor dem Tod des berühmten Psychoanalytikers

von Christian Horn  12.12.2024

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Dezember bis zum 18. Dezember

 12.12.2024

London

Hart, härter, Aaron Taylor-Johnson

Ein Marvel-Schurke zu sein, ist körperlich extrem anstrengend. Dies räumt der jüdische Darsteller nach dem »Kraven The Hunter«-Dreh ein

 11.12.2024

PEN Berlin

»Gebot der geistigen und moralischen Hygiene«

Aus Protest gegen Nahost-Resolution: Susan Neiman, Per Leo, Deborah Feldman und andere verlassen den Schriftstellerverein

 11.12.2024

Medien

»Stern«-Reporter Heidemann und die Hitler-Tagebücher

Es war einer der größten Medienskandale: 1983 präsentierte der »Stern« vermeintliche Tagebücher von Adolf Hitler. Kurz darauf stellten die Bände sich als Fälschung heraus. Ihr »Entdecker« ist nun gestorben

von Ann-Kristin Wenzel  10.12.2024

Imanuels Interpreten (2)

Milcho Leviev, der Bossa Nova und die Kommunisten

Der Pianist: »Ich wusste, dass ich Bulgarien verdammt zügig verlassen musste«

von Imanuel Marcus  10.12.2024

Glosse

Der Rest der Welt

»Mein kleiner grüner Kaktus« – ein Leitfaden für Frauen von heute

von Nicole Dreyfus  10.12.2024