Geschichtsschreibung

Britischer Historiker Martin Gilbert gestorben

Sir Martin Gilbert Foto: dpa

Geschichtsschreibung

Britischer Historiker Martin Gilbert gestorben

Der Schoa-Forscher und Churchill-Biograf wurde 78 Jahre alt

 04.02.2015 15:48 Uhr

Der britische Historiker und Holocaustforscher Martin Gilbert ist – wie heute bekannt wurde – am Dienstag nach langer Krankheit im Alter von 78 Jahren an Krebs verstorben.

Gilbert, geboren 1936 in London, verfasste mehr als 80 Bücher, viele davon über die Schoa und über die Geschichte des Judentums in Osteuropa und in der arabischen Welt. 1982 erschien sein Atlas of the Holocaust.

Weitere bekannte Werke sind The Righteous. The Unsung Heroes of the Holocaust (2003), Sie waren die Boys - Die Geschichte von 732 jungen Holocaust-Überlebenden (2007) und seine dreibändige History of the Twentieth Century (1997-2001).

Sein Mammutwerk aber ist die achtbändige Winston-Churchill-Biografie, die er Anfang der 60er-Jahre mit Churchills Sohn Randolph Frederick begonnen hatte und nach dessen Tod im Jahr 1968 allein weiterführte. Den letzten Band schloss Gilbert 1988 ab. Inklusive der Material- und Dokumentenbände umfasst diese offizielle Biografie sogar insgesamt 24 Bände.

Zionismus 2007 veröffentlichte Gilbert das Buch Churchill and the Jews, in dem er die positive Haltung des früheren britischen Premierministers zu Juden und zum Zionismus würdigte.

Martin Gilbert, der jüdisch war und häufig Israel besuchte, bekam im Jahr 2012 den mit einer Million Dollar dotierten Dan-David-Preis der Dan-David-Stiftung und der Universität Tel Aviv verliehen.

Gilbert hinterlässt drei erwachsene Kinder. Zuletzt war er in dritter Ehe mit der Schoa-Forscherin Esther Goldberg verheiratet. ja

TV-Tipp

Der Mythos Jeff Bridges: Arte feiert den »Dude«

Der Weg zum Erfolg war für Jeff Bridges steinig - auch weil der Schauspieler sich gegen die Erfordernisse des Business sträubte. Bis er eine entscheidende Rolle von den Coen-Brüdern bekam, die alles veränderte

von Manfred Riepe  14.07.2025

Musik

Der die Wolken beschwört

Roy Amotz ist Flötist aus Israel. Sein neues Album verfolgt hohe Ziele

von Alicia Rust  14.07.2025

Imanuels Interpreten (11)

The Brecker Brothers: Virtuose Blechbläser und Jazz-Funk-Pioniere

Jazz-Funk und teure Arrangements waren und sind die Expertise der jüdischen Musiker Michael und Randy Brecker. Während Michael 2007 starb, ist Randy im Alter von fast 80 Jahren weiterhin aktiv

von Imanuel Marcus  14.07.2025

Kino

»Superman« David Corenswet fühlte sich »wie ein Astronaut«

»Ich habe dafür trainiert, ich habe es mir gewünscht, und jetzt liegt die ganze Arbeit vor mir«, sagt der Darsteller mit jüdischem Familienhintergrund

von Philip Dethlefs  14.07.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Superman kommt ins Kino – und wo sind die super Männer?

von Katrin Richter  13.07.2025

Biografie

Schauspieler Berkel: In der Synagoge sind mir die Tränen geflossen 

Er ging in die Kirche und war Messdiener - erst spät kam sein Interesse für das Judentum, berichtet Schauspieler Christian Berkel

von Leticia Witte  11.07.2025

Thüringen

Yiddish Summer startet mit Open-Air-Konzert

Vergangenes Jahr nahmen rund 12.000 Menschen an den mehr als 100 Veranstaltungen teil

 11.07.2025

Musik

Nach Eklat: Hamburg, Stuttgart und Köln sagen Bob-Vylan-Auftritte ab

Nach dem Eklat bei einem britischen Festival mit israelfeindlichen und antisemitischen Aussagen sind mehrere geplante Auftritte des Punk-Duos Bob Vylan in Deutschland abgesagt worden

 10.07.2025

Agententhriller

Wie drei Juden James Bond formten

Ohne Harry Saltzman, Richard Maibaum und Lewis Gilbert wäre Agent 007 wohl nie ins Kino gekommen

von Imanuel Marcus  14.07.2025 Aktualisiert