Museum

Bonner Bundeskunsthalle zeigt große Ausstellung über Hannah Arendt

Hannah Arendt (1906–1975) Foto: dpa

Museum

Bonner Bundeskunsthalle zeigt große Ausstellung über Hannah Arendt

Im Zentrum der Schau steht Arendt als Intellektuelle und politische Theoretikerin

 09.03.2021 17:26 Uhr

Nach rund vier Monaten Lockdown zeigt die Bonner Bundeskunsthalle ab nächster Woche die Ausstellung »Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert«. Im Zentrum der zuvor im Deutschen Historischen Museum in Berlin gezeigten Wechselausstellung steht Arendt (1906-1975) als Intellektuelle und politische Theoretikerin, die zu Ereignissen ihrer Zeit Stellung nahm und das gegenwärtige Verständnis für das 20. Jahrhundert prägte.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Arendt habe sich »eigensinnig, strittig und anregend« über Totalitarismus, Antisemitismus, die Lage von Flüchtlingen, den Eichmann-Prozess, Zionismus, das politische System und die »Rassentrennung« in den USA, die Studentenproteste und Feminismus geäußert, so die Ausstellungsmacher.

Gezeigt werden mehr als 300 Objekte, historische Filmaufnahmen und Hörfunk-Dokumente mit Hannah Arendt sowie aktuelle Filminterviews. Entlang von 16 zeithistorischen Themenpunkten veranschaulicht die Ausstellung, wie die Urteile der aus Nazi-Deutschland geflüchteten jüdischen Denkerin entstanden und welche Reaktionen sie hervorriefen.

»Hannah Arendt gehört zu den großen politischen Denkerinnen des 20. Jahrhunderts, deren dezidierte Urteile noch heute so kontrovers sind wie ihre Fragen aktuell«, erklärte Raphael Gross, Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum in Berlin, das zahlreiche Ausstellungsstücke beitrug. Ihr Werk und Leben spiegelten die Geschichte des 20. Jahrhunderts mitsamt ihren Anforderungen an die Gegenwart. Arendt habe den Holocaust zum zentralen Gegenstand politischen Denkens im 20. Jahrhundert gemacht.

Die Intendantin der Bundeskunsthalle, Eva Kraus, erklärte, Arendt gehöre »zu den wichtigsten weiblichen Vorbildern unserer Zeit. Ihre Themen und Thesen sind von größter Aktualität.« Ihr Aufruf zu Mündigkeit und Ausbildung der Urteilskraft habe bis heute große Bedeutung.

Die Ausstellung, die in Kooperation von Bundeskunsthalle und Deutschem Historischen Museum entstand, ist bis 16. Mai in Bonn zu sehen. In dieser Woche haben nur Besitzer der Jahreskarte nach Anmeldung Zugang. Ab Dienstag (16. März) ist die Ausstellung - unter den geltenden Corona-Regeln - offen für alle. kna

Restitution

»Das Ausmaß hat uns überrascht«

Daniel Dudde über geraubte Bücher, Provenienzforschung an Bibliotheken und gerechte Lösungen

von Tobias Kühn  15.07.2025

Haskala

Medizin für die jüdische Nation

Aufgeklärte jüdische Ärzte sorgten sich um »Krankheiten der Juden«. Das wirkte auch im Zionismus nach

von Christoph Schulte  15.07.2025

Literatur

Vom Fremden angezogen

Die Schriftstellerin Ursula Krechel, Autorin des Romans »Landgericht«, wird mit dem Büchner-Preis ausgezeichnet

von Oliver Pietschmann  15.07.2025

Interview

»Eine Heldin wider Willen«

Maya Lasker-Wallfisch über den 100. Geburtstag ihrer Mutter Anita Lasker-Wallfisch, die als Cellistin das KZ Auschwitz überlebte, eine schwierige Beziehung und die Zukunft der Erinnerung

von Ayala Goldmann  15.07.2025

Musik

Zehntes Album von Bush: »Wie eine Dusche für die Seele«

Auf ihrem neuen Album gibt sich die britische Rockband gewohnt schwermütig, aber es klingt auch Zuversicht durch. Frontmann Gavin Rossdale hofft, dass seine Musik Menschen helfen kann

von Philip Dethlefs  15.07.2025

Medien

Die Deutsche Welle und Israel: Mitarbeiter werfen ihrem Sender journalistisches Versagen vor

Die Hintergründe

von Edgar S. Hasse  14.07.2025

TV-Tipp

Der Mythos Jeff Bridges: Arte feiert den »Dude«

Der Weg zum Erfolg war für Jeff Bridges steinig - auch weil der Schauspieler sich gegen die Erfordernisse des Business sträubte. Bis er eine entscheidende Rolle von den Coen-Brüdern bekam, die alles veränderte

von Manfred Riepe  14.07.2025

Musik

Der die Wolken beschwört

Roy Amotz ist Flötist aus Israel. Sein neues Album verfolgt hohe Ziele

von Alicia Rust  14.07.2025

Imanuels Interpreten (11)

The Brecker Brothers: Virtuose Blechbläser und Jazz-Funk-Pioniere

Jazz-Funk und teure Arrangements waren und sind die Expertise der jüdischen Musiker Michael und Randy Brecker. Während Michael 2007 starb, ist Randy im Alter von fast 80 Jahren weiterhin aktiv

von Imanuel Marcus  14.07.2025