Die Kunstsammlung NRW stellt ab Samstag im K21 den »Birkenau-Zyklus« von Gerhard Richter aus. Anlass dafür ist der 90. Geburtstag des Malers am 9. Februar. »Es freut mich sehr, wieder einmal in Düsseldorf auszustellen, und besonders die Birkenau-Bilder«, sagte Richter nach einer Mitteilung der Kunstsammlung NRW vom Donnerstag.
DDR »Außerdem sind diese 22 Jahre, die ich in Düsseldorf lebte, eine sehr wichtige Zeit für mich - eine Zeit, in der sich alles entwickelt hat.« Richter studierte nach seiner Flucht aus der DDR an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf und lehrte dort seit 1971 als Professor.
Zuletzt wurde der »Birkenau-Zyklus« in der Alten Nationalgalerie in Berlin ausgestellt. Es handelt sich dabei um vier großformatige abstrakte Gemälde. Zunächst hatte Richter vier Schwarz-Weiß-Fotografien abgemalt, die Insassen des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau heimlich aufgenommen hatten.
Später übermalte er diese Bilder aber, so dass die ursprünglichen Motive nicht mehr zu erkennen sind. »Die Kraft und die Wahrheit der Fotografien ist niemals erreichbar, wenn man das malt«, sagte er damals dazu. »So wurden sie abstrakt und ich war darüber erleichtert.«
Berlin Nach der Ausstellung in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens wird der »Birkenau-Zyklus« im Frühling dauerhaft nach Berlin ziehen: Dort werden die Gemälde einen Platz im »Museum des 20. Jahrhunderts« bekommen, das sich aktuell noch im Bau befindet.
In der Ausstellung in Düsseldorf hängen verdunkelte Spiegel den Bildern gegenüber. »Sie sorgen dafür, dass wir uns auch als Betrachter unserer Verantwortung nicht entziehen können und immer wieder aufgefordert sind, die grausamen Verbrechen der Nationalsozialisten zu reflektieren«, sagte NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos). Auch die Fotografien der Häftlinge des Konzentrationslagers sind in der Ausstellung zu sehen. dpa