Restitution

Bibliotheken geben NS-Raubgut an Erben zurück

Außenansicht der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) Foto: imago/Thomas Eisenhuth

Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) und die Freiburger Universitätsbibliothek haben NS-Raubgut aus ihren Beständen zurückgegeben.

Es handele sich dabei um drei Bücher aus der Privatbibliothek des niederländischen Philosophen, Humanisten und Freidenkers Leonard Polak (1880–1941), die 1941 von den Nationalsozialisten geraubt wurden, teilte die SLUB am Dienstag in Dresden mit. Die Bände seien an Polaks Erben zurückgegeben worden.

BÜCHER Für die Restitution wurden zwei in Freiburg identifizierten Bände mit einem Buch aus der Dresdner Bibliothek zusammengeführt. »Wir freuen uns, dass wir diese Bücher nach 77 Jahren an die Familie von Leo Polak zurückgeben konnten«, erklärte die Leiterin der SLUB-Handschriften, Jana Kocourek.

Die Nachfahren schenken den Angaben zufolge die Bücher wie auch schon zuvor restituierte Bände der Universitätsbibliothek in Amsterdam.

Der Niederländer Leonard Polak besaß den Angaben zufolge eine sehr umfangreiche Bibliothek mit wertvollen und bibliophilen Ausgaben. Die Bücher seien an insgesamt vier sich ähnelnden Exlibris mit der Beschriftung »Ex libris Leo Polak« zu erkennen. Ein Großteil der Sammlung wurde nach Polaks Verhaftung und Deportation 1941 in Amsterdam von den nationalsozialistischen Besatzern konfisziert.

Polak, Freidenker jüdischer Konfession, lehrte Philosophie an der Universität Groningen, bis er im Mai 1940 im Zuge der deutschen Besatzung der Niederlande Berufsverbot erhielt. Im Februar 1941 wurde er verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert, wo er zu Tode kam. epd

Rezension

Ein Feel-Good-Film voller kleiner Wunder

Ein Junge, der nicht laufen kann, Ärzte, die aufgeben, eine Mutter, die unbeirrt kämpft. »Mit Liebe und Chansons« erzählt mit Herz und Humor, wie Liebe jede Prognose überwindet

 27.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  27.11.2025

Kino

Echte Zumutung

Ronan Day-Lewis drehte mit seinem Vater Daniel als Hauptfigur. Ein bemühtes Regiedebüt über Gewalt und Missbrauch

von Maria Ossowski  27.11.2025

Das Ausmalbuch "From the river to the sea" in einer Buchhandlung in Zürich.

Meinung

Ausmalen gegen die Realität

Kinderbücher sollten nicht dazu instrumentalisiert werden, Kinder niederschwellig zu prägen

von Zsolt Balkanyi-Guery  27.11.2025

Hans-Jürgen Papier

»Es ist sehr viel Zeit verloren gegangen«

Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts zieht eine Bilanz seiner Arbeit an der Spitze der »Beratenden Kommission NS-Raubgut«, die jetzt abgewickelt und durch Schiedsgerichte ersetzt wird

von Michael Thaidigsmann  26.11.2025

Hommage

Pionier des Erinnerns

Der Filmemacher und Journalist Claude Lanzmann wäre diese Woche 100 Jahre alt geworden. Unser Autor ist ihm mehrmals persönlich begegnet

von Vincent von Wroblewsky  26.11.2025

Zahl der Woche

6500 Rabbiner

Funfacts & Wissenswertes

 26.11.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Coole Nichten, coole Tanten

von Katrin Richter  26.11.2025

Kulturkolumne

Lob der Anwesenheit

Lahav Shani und Jason Stanley: Warum unser Autor nicht nur in der Westend-Synagoge vor Ort ist

von Eugen El  26.11.2025