München

Bayern gibt NS-Raubkunst an jüdische Familie zurück

Kurt Zeitler, stellvertretender Direktor der Staatlichen Graphischen Sammlung, Frank Matthias Kammel, Generaldirektor des Bayerischen Nationalmuseums, Hardy Langer, Vertreter der Erbengemeinschaft, Staatsminister Bernd Sibler (CSU) und Bernhard Maaz, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen (v.l.) bei der Übergabe des Bildes »Auf dem Eise« Foto: dpa

Die Erben eines jüdischen Ehepaars haben neun Nazi-Raubkunst-Werke zurückerhalten. »Das ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der NS-Geschichte«, sagte der bayerische Kunstminister Bernd Sibler (CSU) bei der Übergabe der Werke am Montag in München. Hardy Langer, der stellvertretend für die Erbengemeinschaft die Werke entgegennahm, bedankte sich für »diesen Akt der Gerechtigkeit«.

»Der Tag bedeutet uns sehr viel«, sagte Langer nach der Veranstaltung. Die Werke wollen die Erben als Ganzes an einen Sammler verkaufen, sodass »die Geschichte weitergegeben werden kann«, so Langer.

beschlagnahme Im Rahmen einer staatlichen Kunstraubaktion hatte die Geheime Staatspolizei (Gestapo) im November 1938 fünf Gemälde, drei Farbstiche und eine Holztafel mit Elfenbeinreliefs aus dem Besitz des jüdischen Ehepaars Julius und Semaya Davidsohn beschlagnahmt. 1955 gelangten die Werke in den Besitz der Bayerischen Gemäldesammlung, des Bayerischen Nationalmuseums und der Staatlichen Graphischen Sammlung.

Das Ehepaar lebte seit 1917 in München. Die Nationalsozialisten deportierten beide nach Theresienstadt, wo Julius Davidsohn im August 1942 starb. Seine Frau wurde einige Monate später im April 1943 ermordet.

Es handelt sich um die 15. sogenannte Restitution der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen seit 1998. Dadurch soll insbesondere NS-Raubkunst an die Nachkommen der rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben werden.  dpa

Hollywood

Jesse Eisenberg will eine seiner Nieren spenden

Der Schauspieler hatte die Idee dazu bereits vor zehn Jahren

 03.11.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Herbstkaffee – und auf einmal ist alles so »ejn baʼaja«

von Nicole Dreyfus  02.11.2025

Wittenberg

Judaistin kuratiert Bildungsort zur Schmähplastik

Die Darstellung der sogenannten »Judensau« an der Wittenberger Stadtkirche, der früheren Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546), gehört in Deutschland zu den bekanntesten antisemitischen Darstellungen des Mittelalters

 02.11.2025

Zahl der Woche

8 jüdische Gemeinden

Fun Facts und Wissenswertes

 02.11.2025

Aufgegabelt

Wareniki mit Beeren

Rezepte und Leckeres

 02.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Bettina Piper, Imanuel Marcus  02.11.2025

Debüt

Katharsis und Triumph

Agnieszka Lessmann erzählt in ihrem Roman über transgenerationales Trauma und das Gefühl des Ausgegrenztseins, aber auch von einer jungen Frau, die sich selbst wiederfindet

von Sara Klatt  02.11.2025

Hören!

»Song of the Birds«

Der Mandolinist Avi Avital nimmt sein Publikum mit auf eine emotionale Klangreise entlang des Mittelmeers

von Nicole Dreyfus  02.11.2025

Künstliche Intelligenz

Wenn böse Roboter die Menschheit ausrotten

Die amerikanischen Forscher Eliezer Yudkowsky und Nate Soares entwerfen in ihrem neuen Bestseller ein Schreckensszenario. Ist KI tatsächlich so bedrohlich?

von Eva C. Schweitzer  02.11.2025