Berlin

Ausstellung über Judenhass in Neukölln

Im Jahr 1933 bedrängen Polizisten einen betagten Juden in Berlin. Foto: picture alliance/United Archives

Berlin

Ausstellung über Judenhass in Neukölln

»Ausgestoßen und verfolgt« gewährt Einblick in die Situation ab 1933

 04.09.2024 09:35 Uhr

Der Berliner Stadtteil Neukölln beschäftigt sich in den kommenden Monaten mit dem dortigen Antisemitismus. Zum Auftakt einer Veranstaltungsreihe wird am Freitag im Karl-Löwenstein-Haus die Ausstellung »Ausgestoßen und verfolgt« eröffnet, wie das Bezirksamt am Dienstag in Berlin mitteilte.

In der bis Ende November zu sehenden Ausstellung an dem Standort der Volkshochschule gehe es um Diffamierung und Verfolgung von jungen Juden ab 1933. Im Mittelpunkt stünden Erfahrungen und Schicksalswege von Neuköllner Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in der Zeit des Nationalsozialismus als Juden oder sogenannte »Halbjuden« verfolgt wurden.

Beginnend mit der im Alltag erfahrenen Ausgrenzung ab 1933 bis hin zur Deportation in Vernichtungslager wie Auschwitz spanne die Ausstellung einen zeitlichen Bogen von 1933 bis 1945. Die Schau wurde vom Museum Neukölln konzipiert.

Begrüßt und gefeiert

Die Volkshochschule Neukölln will zudem in den kommenden Monaten mit Vorträgen, Stadtführungen und Workshops an die Opfer erinnern.
Dabei gehe es um Täter, geistige Wurzeln und Gewaltpraktiken der Judenfeindschaft in Neukölln, hieß es weiter.

Das Bezirksamt reagiert damit auf den in den vergangenen Monaten stark zugenommenen Antisemitismus im Stadtteil, der zugleich Teil des gleichnamigen Bezirks Neukölln ist. Nicht erst seit den Massakern der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 kommt es in Neukölln immer wieder zu Israel- und judenfeindlichen Demonstrationen.

Am 7. Oktober wurden die Massaker, bei denen in Kibbuzim und auf einem Musikfestival in Süd-Israel 1200 Menschen bestialisch ermordet wurden, auf der Neuköllner Sonnenallee begrüßt und sogar gefeiert. epd/ja

München

Fritz-Neuland-Gedächtnispreis gegen Antisemitismus erstmals verliehen

Als Anwalt stand Fritz Neuland in der NS-Zeit anderen Juden bei. In München wird ein nach ihm benannter Preis erstmals verliehen: an Polizisten und Juristen, die sich gegen Antisemitismus einsetzen

von Barbara Just  30.06.2025

Forschung

Digitales Archiv zu jüdischen Autoren in der NS-Zeit

Das Portal umfasst den Angaben zufolge derzeit rund eine Million gespeicherte Informationen

 30.06.2025

Medien

»Ostküsten-Geldadel«: Kontroverse um Holger Friedrich

Der Verleger der »Berliner Zeitung« irritiert mit seiner Wortwahl in Bezug auf den jüdischen Weltbühne-Gründer-Enkel Nicholas Jacobsohn. Kritiker sehen darin einen antisemitischen Code

von Ralf Balke  30.06.2025

Berlin

Mehr Bundesmittel für Jüdisches Museum

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer betonte, sichtbares jüdisches Leben gehöre zur Mitte der Gesellschaft

 30.06.2025

Großbritannien

Nach Anti-Israel-Eklat bei Glastonbury: BBC gibt Fehler zu

Ein Musiker wünscht während einer BBC-Übertragung dem israelischen Militär von der Festival-Bühne aus den Tod. Die Sendung läuft weiter. Erst auf wachsenden Druck hin entschuldigt sich die BBC

 30.06.2025

Glastonbury-Festival

Anti-Israel-Parolen: Britischer Premier fordert Erklärung

Ein Musiker beim Glastonbury-Festival in England fordert die Menge dazu auf, Israels Militär den Tod zu wünschen. Der Vorfall zieht weite Kreise

 30.06.2025

Essay

Die nützlichen Idioten der Hamas

Maxim Biller und der Eklat um seinen gelöschten Text bei der »ZEIT«: Ein Gast-Kommentar von »WELT«-Herausgeber Ulf Poschardt

 29.06.2025

Glastonbury

Polizei prüft Videos der Festival-Auftritte auf strafrechtliche Relevanz

Festival-Organisatoren: Parolen von Bob Vylan hätten eine Grenze überschritten

 29.06.2025

Literatur

Österreicherin Natascha Gangl gewinnt Bachmann-Preis 2025

Ihr poetischer Text »DA STA« begibt sich auf die Suche nach den versteckten Spuren eines NS-Verbrechens

 29.06.2025